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0267 - Die Taximörder von New York

0267 - Die Taximörder von New York

Titel: 0267 - Die Taximörder von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Taximörder von New York
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Kelling. Ich sehe keinen Grund, Ihnen die Aktivität des Mörders zu verheimlichen. Die Bevölkerung soll ruhig wissen, wie gefährlich dieser Mann ist. Nur so können wir die Aufmerksamkeit wachhalten.«
    »Sie rechnen also mit einem neuen Mord?«
    »Der Taxi-Mörder hat uns diesen Mord bereits schriftlich angekündigt. Er behauptet in diesem Schreiben, daß er mit dem Mord an Mitchell nichts zu tun habe. Ein anderer hätte ihm ins Handwerk gepfuscht, und er würde ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.«
    »Er hat den Mord bereits angekündigt?« fragte Kelling entgeistert.
    Ich nickte. »Natürlich ohne Absender und mit der Schreibmaschine. Der Brief kam aus Queens. Er kündigte ferner an, daß er einen Garderobenwechsel vornehmen und auch den Tatort verändern wird. Parkanlagen seien ihm zu unsicher geworden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn sie auch das veröffentlichen würden.«
    »Meinen Sie nicht, Mr. Cotton, daß die Tatortveränderung nur ein Trick von ihm ist?«
    »Das ist durchaus möglich. Darum werden wir auch am kommenden Dienstag unsere Vorsichtsmaßnahmen treffen und den gefährdeten Bezirk im begrenzten Maße absichern. Es handelt sich wieder um die Bronx. Allerdings mache ich Sie darauf aufmerksam, Mr. Kelling, daß diese Information vertraulich behandelt werden muß. Wenn der Taxi-Mörder durch die Zeitung erfährt, daß wir seiner Ankündigung mißtrauen, dann ist er sofort gewarnt.«
    »Selbstverständlich, Mr. Cotton! Die Bevölkerung wird immer unruhiger, und ich weiß nicht, ob sich eine Panik auf die Dauer verhindern läßt. Wir tun alles, um die Leute zu beruhigen, aber es fällt immer schwerer. In den Leserzuschriften an unsere Redaktion kommen die schlimmsten Befürchtungen zum Ausdruck.«
    ***
    Freitag morgen, fünf Uhr dreißig.
    Es donnerte und grollte, als sei der Tag des Jüngsten Gerichts angebrochen. Blitze zerrissen die Wolkendecke über New York, und es regnete in Strömen.
    Ein schwerer Lastzug fuhr durch die South Street im südlichen Manhattan. Die Regentropfen prasselten gegen die Scheiben des Führerhauses, und die Scheibenwischer surrten.
    Franky Olson, der hinter dem großen Steuerrad saß, konnte kaum etwas erkennen.
    »Ist das ein Sauwetter«, schimpfte er. »Ich bedauere jetzt schon die Boys, die den Zug beladen müssen. Die werden naß bis auf die Haut.«
    John Lupton, der Beifahrer, gähnte nur. Dann döste er weiter vor sich hin. Die Stahlkonstruktion der Brooklyn Bridge tauchte vor ihnen auf. Der Lastzug schob sich langsam darunter hindurch.
    Sie hatten gerade die Dover Street passiert, als Franky plötzlich mit aller Kraft auf die Bremse trat. John fuhr erschreckt zusammen. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre mit dem Kopf gegen die Scheibe geschlagen. Er starrte Franky wütend an.
    »Was ist denn los? Du fährst ja wie ein Eskimo, der zum erstenmal in einer Mühle sitzt.«
    Olson hockte bleich hinter dem Steuer. »John«, stammelte er, »mir ist einer genau vor den Wagen gelaufen. Er — er steht nicht mehr auf.«
    »Was? Und da sitzt du hier ’rum?« John Lupton öffnete die Tür und stieg aus. Er lief nach vorn und starrte auf den Mann, der vor dem Kühler lag. Der Anblick versetzte ihm einen derartigen Schock, daß er den strömenden Regen nicht spürte.
    Jetzt war auch Franky Olson ausgestiegen und nach vorn gekommen.
    »Mensch, Franky«, sagte John heiser. »Der ist dir bestimmt nicht vor den Wagen gelaufen. Der kam von oben.«
    Sie starrten an dem Haus empor, aber auf keinem der Balkone war ein Mensch zu sehen. Lupton kniete bei dem Mann. Er sah sofort, daß hier jede Hilfe zu spät kam. Der Fremde war tot. Mit zerschmetterten Gliedern lag er auf der nassen Straße.
    »Ein Selbstmordkandidat«, stöhnte Olson. »Warum ist er nicht heute nacht gesprungen? Ausgerechnet jetzt, wo wir hier vorbeikommen.«
    »Vielleicht wollte er absichtlich vor die Räder springen«, meinte Lupton. »Wir müssen die Polizei verständigen.« Er ging auf die nächste Haustür zu und drückte einfach auf einen Klingelknopf. Es dauerte eine ganze Weile, ehe der Türsummer ertönte. Als John den Hausflur betrat, stand ein Mann an der Treppe. Er trug einen Pyjama, und die Haare hingen ihm unordentlich im Gesicht.
    »Was fällt Ihnen denn ein«, brummte er ungehalten, »mich um diese Zeit schon aus dem Schlaf zu klingeln? Wer sind Sie überhaupt?«
    »Verzeihung,' Sir. Wir sind Fernfahrer und kamen gerade an Ihrem Haus vorbei, als… Na ja, es ist jemand vom Balkon gesprungen. Ein

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