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0267 - Die Taximörder von New York

0267 - Die Taximörder von New York

Titel: 0267 - Die Taximörder von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Taximörder von New York
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man sie in jedem Spielzeuggeschäft kaufen kann. Die Puppe trug einen hellgrauen Anzug, weiße Handschuhe und einen kleinen Panamahut.
    Es lag ein Brief dabei. Auch er war mit Maschine geschrieben.
    Mr. Cotton!
    Tragen Sie es mit Fassung. Leider konnte ich, durch ein plötzliches Unwohlsein bedingt, meinen Termin nicht einhalten. Mit Bedauern las ich in der Zeitung von dem Mord an dem unglücklichen Lloyd Mitchell. Glauben Sie mir, Mr. Cotton, ich habe mit diesem Fall nichts zu tun. Ein elender Betrüger hat sich mein bisheriges Auftreten zunutze gemacht. Ich werde jetzt alles daransetzen, diesen Sid Elliott ausfindig zu machen und ihn der Gerechtigkeit zu überantworten.
    Der ausgefallene Mord wird natürlich nachgeholt. Leider sehe ich mich gezwungen, nun eine neue Bekleidung zu wählen. Da mir mein Ebenbild an jeder Straßenecke begegnet, halte ich einen Garderobenwechsel für unerläßlich. Auch bin ich die Parkanlagen leid geworden. Ich werde mir etwas Neues einfallen lassen. Es bleibt jedoch bei Dienstag. Streichen Sie den 10. Juli in Ihrem Kalender rot an. An diesem Tag wird es für Sie viel Arbeit geben. Und denken Sie daran, daß der Bronx-Bezirk noch offensteht.
    Ihr Taxi-Mörder
    Ich spürte, wie mir das Blut zu Kopfe stieg. Wortlos reichte ich Phil das Schreiben. Dann nahm ich den Telefonhörer ab und rief die Ein- und Ausgangskontrolle an.
    »Hier ist Cotton. Sag mal, Tom, wann ist das Päckchen für mich abgegeben worden?«
    »Gestern nachmittag, Jerry!« antwortete Tom Duggins.
    »Kam es mit der Post?«
    »Das weiß ich nicht, Richard Bear hatte zu der Zeit Dienst.«
    »Danke. Das wäre alles.«
    Ich legte auf und sah Phil an, der den Brief inzwischen gelesen hatte. Die tiefen Unmutsfalten auf seiner Stirn sagten mir genug.
    »Der Kerl muß total verrückt sein«, sagte mein Freund. »Anders kann ich mir sein Verhalten einfach nicht mehr erklären. Er ist ein Mörder aus Lust am Töten. Eine geltungsbedürftige Bestie. Diese Feststellung kommt aus tiefstem Herzen. Daß er sich ausgerechnet Taxi-Driver als Opfer auserwählt hat, mag eine Marotte sein. Auch die Tatsache, daß er sich Straßenpassanten bewußt zeigt, ist ein Tick von ihm. Er will auf eine höchst fragwürdige Weise populär werden. Aber jetzt komme ich nicht mehr mit, Jerry. Seit der Pressekonferenz und der Televisionübertragung spitzt sich die Sache zu einem persönlichen Zweikaihpf mit dir zu. Verstehst du, was ich meine?«
    Ich nickte. »Sehr gut, Phil. Ihn stört überhaupt nicht mehr, daß ihn die Polizei einer Millionenstadt jagt. Daß ich den gesamten FBI hinter mir habe, kümmert ihn einen Dreck. Die Taxi-Morde sind für ihn ein prickelndes Spiel geworden und die Toten seine Schachfiguren, mit denen er mich matt setzen will. Mich ganz allein will er treffen. Warum nur?«
    Phil schwieg, und ich spielte nachdenklich mit dem Brieföffner, der auf dem Schreibtisch lag.
    »Wir arbeiten nun schon seit Jahren zusammen, Phil. Jeden einzelnen Fall, den uns Mr. High in die Hände gelegt hat, haben wir ihm gelöst zurückgegeben. Ich kann mich an kein Verbrechen erinnern, das aus unserem Office herausgegangen wäre ohne den Vermerk ›erledigt‹. Auch dieser Fall wird erledigt werden.«
    Phil machte einen tiefen Zug und sah dem Rauch nach, der in gewundenen Spiralen zur Decke stieg. Dann stäubte er die Asche ab.
    »Woher weiß der Kerl eigentlich, wo du wohnst, Jerry? Der erste Brief war doch an deine Privatadresse gerichtet.« Ich nickte. »Das habe ich mich auch schon gefragt. Es muß doch jemand sein, der mich recht gut kennt. Es ist natürlich auch möglich, daß er seit der Pressekonferenz das Distriktgebäude beobachtet hat und mir unbemerkt folgen konnte.«
    Das Telefon schrillte, und ich nahm den Hörer ab.
    »Cotton!«
    »Hallo, Mr. Cotton? Sie bearbeiten doch die Taxi-Morde, nicht wahr?« hörte ich eine Stimme ziemlich leise sagen.
    »Yes. Mit wem spreche ich denn?«
    »Mein Name ist Berry Sweeney. Ich bin Cabbie bei der Yellow-Cab-Gesellschaft. Ich habe da eine merkwürdige Entdeckung gemacht, Sir. Es sieht so aus, als wenn einer meiner Kollegen der gesuchte Mörder ist. Er hat anscheinend etwas geahnt und folgt mir seit gestern dauernd. Darum möchte ich auch nicht zu Ihnen heraufkommen. Ich erwarte Sie an der Ecke 69. Straße und Second Avenue. Kommen Sie bitte schnell.«
    »Hören Sie mal, Mr…«
    Er hatte bereits aufgelegt. Ich warf den Hörer auf die Gabel und stand auf.
    »Ich bin gleich wieder zurück, Phil. Sagen wir

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