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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen hatte. Er war ein armes, erbarmungswürdiges Geschöpf, das sich für größer gehalten hatte, als es in Wirklichkeit war - zum Hassen geboren und zum Mißerfolg verdammt. Noch nie war Tronar so klargeworden, welch unheimliche Macht die „Meister der Insel" repräsentierten, wie in diesem Augenblick.
    Rakal zog ihn mit sich. Sie fanden den Ort, an dem Korpel Tronars Montur vers teckt hatte. Tronar kleidete sich an. Sie schalteten beide das Deflektorfeld wieder ein und aktivierten den Feldschirm. Dann wandte Rakal sich zur Rückwand des großen Raums.
    „Der Zwerg behauptete", hörte Tronar seine Stimme aus dem Helmempfänger, „dort hinten irgendwo läge der Ausgang, der zu Frasburs Memohalle führt."
     
    6.
     
    Sie fanden den Ausgang, Dahinter erstreckte sich ein kurzer, aber breiter und hellerleuchteter Gang, der nach wenigen Metern auf eine Tür von beachtlichen Ausmaßen mündete. Rakal trat darauf zu, schaltete sein Schirmfeld kurzzeitig ab, und die beiden schweren Türflügel fuhren vor ihm zur Seite.
    Dahinter lag ein langgestreckter, niedriger Raum. Eine Reihe von Leuchtplatten, in die Decke eingelassen, erfüllte ihn mit mäßiger Helligkeit. Rechts und links an den Wänden standen Liegegestelle ähnlich dem, in dem Tronar Korpels Verhör über sich hatte ergehen lassen müssen.
    Rakal erkannte die Halle wieder. Er war schon einmal hier gewesen. Damals hatten auf den Gestellen Dutzende von Lemurern gelegen, apathisch und reglos, ihrem Schicksal ergeben und nur darauf wartend, daß sie an Bord eines tefrodischen Raumschiffs genommen wurden, um fünfzigtausend Jahre in der Zukunft als Schablonen zu dienen, nach denen die „Meister der Insel" Androiden am Fließband fertigten.
    Jetzt war der Raum leer. Die Lemurer waren abtransportiert worden. In Kürze vielleicht würden sich die Lager wieder füllen, denn der Bedarf der Meister an Duplos war unersättlich.
    Von Tronar gefolgt, durchquerte Rakal die langges treckte Halle. Er wußte jetzt genau, wo er sich befand. Korpel hatte die Wahrheit gesagt. Sie waren nicht mehr weit von Frasburs sorgfältig gehütetem Versteck, der Memohalle. Nach Korpels Aussagen beherrschte Frasbur einen ganzen Komplex von Räumen und Verbindungsgängen etwa zweieinhalbtausend Meter unter der Oberfläche von Kahalo. Die Memohalle war nur ein Teil davon. Der Komplex war nach allen Richtungen durch komplizierte Schutz- und Abwehrvorrichtungen gesichert. Niemand außer Frasbur selbst hatte eine Vorstellung von der Ausdehnung der Räumlichkeiten. Niemand wußte, welchem Zweck das unterirdische Versteck diente. Auf der Oberfläche war man der Ansicht, daß Frasbur sich vor einem Überraschungsangriff der Haluter schützen wolle. Das genügte als Erklärung. Ein Tamrat stand so hoch über jedem anderen Lemurer, daß man seine Entschlüsse und Launen hinnahm, ohne sie in Frage zu stellen. Frasbur lebte hier unten, und niemand hatte sich Gedanken darüber zu machen.
    Die Tür am anderen Ende der Halle leistete keinen Widerstand. Rakal schritt hindurch und befand sich in einem kleinen, vornehm ausgestatteten Raum. In einer der Wände war ein großer Bildschirm angebracht, der einen Teil des oberirdischen Flottenstützpunktes zeigte. Ein paar bequeme Sessel standen wahllos herum, einer davon neben einem kleinen Tisch, auf dem ein Würfel aus mattem, grauem Metall lag. Die Tür, durch die sie gekommen waren, rollte hinter ihnen ins Schloß. Sie war so gearbeitet, daß sie einen Bestandteil der Wand bildete und von dieser nicht zu unterscheiden war.
    Rakal nahm sich Zeit, sich umzusehen. Der Raum war geheizt. Winzige Kleinigkeiten - ein schwacher Fußabdruck in dem dicken Teppich, der den Boden bedeckte, ein Hauch eines fremdartigen Dufts, wiesen darauf hin, daß sich vor kurzem noch jemand hier aufgehalten hatte.
    Das Mobiliar sprach für sich. Diesen Raum benutzte Frasbur, Tamrat und Zeitagent, wenn er sich von seinen aufreibenden Geschäften erholen wollte.
    In der Wand gegenüber dem Bildschirm gab es eine zweite Tür. Rakal trat auf sie zu. Sie rührte sich nicht, da er sein Schirmfeld trug und das Ultraschallsignal, das der Öffnungsmechanismus aussandte, absorbiert anstatt zurückgeworfen wurde. Er legte die Hand gegen die Füllung und spürte, wie sie leise vibrierte. Jenseits der Tür lag ein Raum, in dem Maschinen arbeiteten.
    Er zögerte nur einen Augenblick. Wenn Frasbur sich vor kurzem in diesem Raum aufgehalten hatte, dann war es möglich, daß er sich jetzt dort

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