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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gestand Zamorra.
    »Trotzdem ist es unmöglich«, widersprach Berkenhein. »Ab einer bestimmten Tiefe ist Leben unmöglich. Die Druckverhältnisse lassen es einfach nicht zu. Ohne zusätzlichen Antrieb kommt niemand hinab.«
    »Das müssen Sie mir erklären«, sagte Kapitän Porter, der sich über Tiefseephänomene bisher noch keine Gedanken gemacht hatte, weil sein Aufgabenbereich das Schiff und seine direkte Umgebung war.
    »Ganz einfach«, sagte Berkenhein. »Es gibt eine bestimmte Zone, bei der es nicht mehr tiefer geht. Der Druck ist dort stärker als das Gewicht eines sinkenden Körpers. Selbst ein versunkenes Schiff kommt nicht tiefer, sondern bleibt dort in der Schwebe. U-Boote und Tauchkugeln, die tiefer wollen, müssen mit eigenem Antrieb hinabstoßen. Ein Lebewesen schafft das nicht, weil es einfach nicht die Kraft besitzt, gegen den Druck anzuarbeiten.«
    »Und in dieser Tiefe war die zerstörte Kugel? Dann müßte sie aber doch einen eigenen Antrieb haben«, wandte Nicole ein.
    »Hat sie auch«, sagte Porter.
    Zamorra hob die Hand. »Widerspruch«, sagte er. »Dem Funkruf nach verlangte Tantor, daß man ihn heraufziehe. Und ich sehe doch auch diese unheimlichen langen Stahlseile auf den Kranrollen.«
    »Kein Widerspruch«, sagte Berkenhein. »Die Kugeln werden mit den Seilen gehalten, damit sie nicht von Unterströmungen zu weit abgetrieben werden. Und zudem läßt sich der Eigenantrieb der Kugel damit erheblich unterstützen, um das Auftauchen zu beschleunigen – obgleich es des Druckausgleichs wegen normalerweise nicht zu empfehlen ist. Wahrscheinlich hat Tantor in seiner Panik aber auch vergessen, wo er sich befand und daß er den dauernd arbeitenden Antrieb nur abzuschalten brauchte, um nach oben zu verschwinden.«
    Zamorra nickte. »Klingt halbwegs logisch.«
    »Nicht logisch klingt aber die Story vom Leben in dieser Tiefe«, sagte Berkenhein erregt. »Ich kann es nicht glauben, weil es wissenschaftlich unmöglich ist.«
    »Dich gibt’s nicht, sprach der Vampir zum Werwolf«, sagte Nicole spöttisch. »Mein lieber Doc, um die Jahrhundertwende glaubte auch noch kein Mensch daran, daß es jemals Flugzeuge geben würde, Geschwindigkeiten oberhalb 20 km/h waren für den Organismus tödlich, und selbst der Mondflug war noch zwanzig, dreißig, vierzig Jahre später eine Utopie! Gerade ihr Wissenschaftler solltet ein wenig mehr Fantasie haben. Fantasie ist wichtiger als Wissen, hat schon der olle Albert Einstein gesagt …«
    »Ich pflege zwischen Fantasie und Fantasterei zu unterscheiden«, sagte Berkenhein.
    »Hm«, machte Zamorra. »Sagen Sie, Doc … spricht etwas dagegen, daß ich mich einmal da unten umsehe? Sie haben doch noch ein paar Kapseln.«
    »Sie sind verrückt«, sagte Berkenhein.
    »Du spinnst!« sagte Nicole. »Wenn du Selbstmord begehen willst, gibt es einfachere Methoden.«
    »Ach was«, winkte Zamorra ab. »Ich will keinen Selbstmord begehen, ich will mich nur ein wenig da unten umsehen.«
    »Das kann ich nicht zulassen«, wehrte sich Berkenhein.
    »Sie sind der Captain«, wandte Zamorra sich an Porter. »Ich muß hinunter.«
    Porter preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht entscheiden«, sagte er. »Es ist zu gefährlich, denke ich. Vielleicht gibt es da unten noch mehr von diesen Wesen mit diesen Händen …«
    »Eben das will ich ja wissen«, sagte Zamorra. »Und ich weiß mich zu wehren. Ich werde die Kapsel entsprechend präparieren. Denken Sie daran, wie die Hand vor dem Lappen zurückzuckte. Magie.«
    »Spinnerei«, knurrte Berkenhein und erhob sich. »Von mir bekommen Sie keine Kapsel.«
    Zamorra stand ebenfalls auf. Er tippte Berkenhein mit dem Zeigefinger vor die Brust. »Sie arbeiten für eine Forschungsabteilung des Möbius-Konzerns. Richtig?«
    »Richtig«, knurrte Berkenhein. »Und ich bin verantwortlich für diese Expedition.«
    »Und ich«, sagte Zamorra gedehnt und deutlich, »bin im persönlichen Auftrag des Konzernchefs Stephan Möbius hier. Möchten Sie sich meine Vollmachten per Funk erklären lassen? Bitte! Ich habe den Auftrag, die Lage zu klären und zu bereinigen, und das werde ich tun. Auf meine Weise. Ob Sie wollen oder nicht. Bitte, funken Sie nach England. Das Beaminster Cottage besitzt eine eigene Transfunk-Station .«
    »Und ob ich das tun werde«, fauchte Berkenhein. Er schritt davon. »Corkey!« brüllte er. »Mister Corkey … ich brauche den Sender … sofort …«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Nicole

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