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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leicht, wenn er daran dachte, wie die Malayen die Lafette gefahren hatten. Auch die Wandungen waren ziemlich dünn.
    »Der berühmte zu testende Spezialstahl«, knurrte Berkenhein. »Hören Sie, Zamorra. Bringen Sie mir um Himmels willen die Kapsel heil wieder nach oben. Wir haben nicht viele davon, und die Testreihen stehen erst am Anfang.«
    Zamorra maß ihn mit einem kühlen, abschätzigen Blick. »Nett, wenn Sie auch so viele Testpiloten wie Kapseln zu opfern bereit sind …«
    Berkenhein wurde zornrot und trat zurück. Zamorra schwang sich wieder zu Nicole in die Kapsel, zog die Luke zu und verriegelte sie sorgfältig. Kleine Elektromotoren zogen die Verschraubungen noch fester. Nicole griff über das kleine Tastenfeld. Die Instrumente leuchteten auf, auch der Bildschirm. Die Kameras zeigten die Umgebung.
    Der Kran zog an, hob die Kugel und schwenkte sie aus. Dann sank sie ins Wasser und in die Tiefe.
    Langsam verschwand sie nach unten.
    ***
    Kaum war die Wasseroberfläche wieder ruhig geworden, geschah genau das, wovor Zamorra erst vor ein paar Minuten noch gewarnt hatte.
    Nur ein paar Dutzend Meter steuerbord voraus vor der ULYSSES schälten sich Umrisse einer hochbordigen Yacht aus dem Nichts! Von einem Moment zum anderen war sie da und glitt heran!
    Porter preßte die Lippen zusammen. Er fragte sich, wie es möglich war, daß die RENO sich unbemerkt hatte nähern können! Zumindest das Kielwasser und die schäumende Bugwelle hätten bemerkt werden müssen, außerdem hätte der automatische Radar Kontaktsignal geben müssen …
    Jetzt gab er! Der durchdringende Piepton verriet nicht nur, daß die Automatik die RENO plötzlich erfaßte, sondern auch, daß Corkey wieder nicht in seiner Bude war, der außer für den Funk auch für das Radar zuständig war.
    Die RENO lief auf Kollisionskurs! Sie wollte die ULYSSES rammen!
    Und es gab nichts, was sie daran hindern konnte. Das Forschungsschiff konnte nicht ausweichen. Selbst wenn in diesem Moment ein Mann am Ruder gestanden hätte, wäre es unmöglich. Die Zeit war zu knapp. Darüber hinaus waren die Anker draußen …
    »Festhalten!« schrie Porter. »Haltet den Verletzten fest, daß er nicht über Bord geht!«
    Da war die RENO schon da.
    Porter sah niemandem am Ruder. Gespenster schienen die Yacht zu steuern. Sie kam schräg auf die ULYSSES zu. Donnernd und dröhnend krachten die beiden Schiffskörper aneinander. Die RENO krängte nach backbord. Die ULYSSES wurde heftig durchgeschüttelt. Es gab keinen Mann, der es schaffte, auf den Beinen zu bleiben. Porter schlitterte über das Deck den Aufbauten entgegen. Er hörte Holz prasseln und krachen. Dann scherte die RENO wieder seitwärts davon.
    Die Yacht hatte keinen Schaden davongetragen! Ihre metallene Flanke war nicht einmal eingedrückt! Aber von unten hörte Porter Wasser gurgeln. Die ULYSSES war leckgeschlagen.
    »Die Trossen!« heulte Berkenhein vom Bug. »Dieser verdammte Kahn hat die Trossen durchgesäbelt!«
    Porter nahm es aus den Augenwinkeln wahr. Die Tauchkapsel hatte außer dem Transfunk keine Verbindung mehr mit der Barkentine!
    Scott beugte sich über die halb zerschmetterte Reling.
    »Das Leck ist nicht groß«, schrie er. »Die Beplankung hat gut gehalten! Liegt direkt an der Wasserlinie, doppelt kopfgroß … die anderen Planken sind nur etwas eingedrückt, halten aber.«
    »Fünf Mann nach unten! Leck dichten!« schrie Porter. »Schnell!«
    Die Männer bewegten sich nur zögernd. »Sir«, schrie einer. »Die Yacht … da war der Klabautermann an Bord …«
    »Du sollst keine Volksreden halten, sondern tun, was der Käpt’n anordnet«, fauchte Scott ihn an. »Oder du wirst von mir persönlich kielgeholt!«
    »Der Hubschrauber kommt«, keuchte Losnikow. »Da hinten … der Punkt am Himmel …«
    Das war etwas, was Porter im Augenblick am wenigsten interessierte. Er sah der Yacht nach. Offenbar war es nicht nur Ziel gewesen, die Trossen zu zerstören und der ULYSSES einen Warnstoß zu verpassen. Im Gegenteil. Die RENO fuhr eine weite Kehre und schien Anlauf zu nehmen. Sie drehte jetzt ein.
    Und kam wieder heran.
    Diesmal würde sie die ULYSSES frontal rammen und mittschiffs treffen. Porter konnte sich ohne Computer ausrechnen, daß der stählerne Bug der Yacht die Barkentine glatt durchschneiden würde. Warum konnte dieses verflixte Vergnügungsboot nicht aus Billigkunststoff zusammengeklebt worden sein?
    Jetzt wurden auch die beiden Mädchen nervös. »Die bringen uns ja um … und das

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