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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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auf dem Hof sah ich eine halbhohe, gekalkte Mauer. Ich kletterte hinüber und ließ mich einfach fallen. Es knallte ganz ordentlich, als ich mit; den Schienbein gegen den Rand einer Mülltonne stieß. Ich spürte den Schmerz bis in die Zehenspitzen.
    Langsam schritt ich auf die Hinterfront des Latino zu. In den oberen Stockwerken war Licht hinter einigen Fenstern. Das waren sicher Privatwohnungen. Unten brannte nur in einem Raum Licht. Die Vorhänge waren zugezogen, aber ein Fensterflügel stand offen. Ich schlich mich heran und konnte zwei Stimmen unterscheiden. Die eine gehörte unzweifelhaft Luisa Laurenti.
    »Es war leichtsinnig, hierherzukommen, Roman«, hörte ich sie sagen. »Wenn man dich nun beobachtet?«
    »Du siehst schon Gespenster, Luisa«, sagte ein Mann mit tiefer Stimme. »Woher soll denn jemand wissen, dass wir uns hier treffen?«
    »Ich sprach doch mit dem FBI-Agenten über meine Engagements, Roman. Allerdings kann ich mich nicht mehr erinnern, ob ich das Café Latino dabei erwähnte. Was gedenkst du zu tun?«
    »Ich werde erst einmal zu Bernie nach Los Angeles fahren. Wenn Gras über die Geschichte gewachsen ist, komme ich wieder zurück.«
    »Da kannst du lange warten, Roman«, sagte die Laurenti. »Bei einem Mordfall verfolgen sie die Spuren noch jahrelang. Aber es ist wahrscheinlich das Beste, denn Louis Arnaud wird schon den Gegenschlag vorbereiten. Vielleicht wendest du dich doch an Onkel Alex, Roman. Er kann dich doch als Statist bei einem Film unterbringen.«
    Die Antwort Roman Abbates kam zu leise, als dass ich sie verstehen konnte. Doch dann sprach er plötzlich wieder lauter.
    »…war ein großer Fehler. Dadurch haben sie das 'Messer in die Hand bekommen. Ich habe erst auf der Fahrt gemerkt, dass ich die Handschuhe vergessen hatte. Da war natürlich nichts mehr zu machen. - Ja, das wäre es dann wohl, Luisa. Ich fliege morgen früh ab. Für meine Begriffe schwebt Bernie in größter Gefahr. Louis Arnaud weiß genau, dass wir hier auf der Hut sind und seinen Angriff erwarten. Also wird er sich den ahnungslosen Bernie vornehmen. Ich muss den Jungen warnen.«
    »Wenn das nur einmal aufhören würde, Roman. Ich möchte endlich wieder einmal ohne diese entsetzliche Angst leben können. Hättet ihr wenigstens Dino aus dem Spiel gelassen. Durch eure Schuld ist er zum Mörder geworden. Ich sollte wenigstens einen guten Anwalt für ihn nehmen. Schließlich haben wir uns geliebt, wenn ich seine Tat auch verabscheue.«
    »Es wäre nur hinausgeworfenes Geld, Baby. Nicht einmal der teuerste Anwalt der Staaten kann Dino vor der Gaskammer retten. Finde dich damit ab! Er ist an dem Unglück selbst schuld. Ich muss jetzt weg.«
    Ich vernahm Luisas leises Schluchzen und zog meine Special aus dem Schulterhalfter. Leise schob ich den Sicherungsflügel herum, griff nach dem Vorhang und riss ihn beiseite.
    Sie fuhren entsetzt auseinander.
    »Hände hoch, Roman Abbata!«, rief ich.
    Er starrte mich wutverzerrt an, dann ergriff er blitzschnell die Blumenvase, die auf dem Tisch stand, und warf sie gegen die Lampe an der Decke. Ein Klirren, dann war tiefe Dunkelheit in der Garderobe. Als ich mich auf das Fensterbrett hievte, öffnete er die Tür zum Gang. Ich sah die Umrisse seines Körpers in dem Lichtschein, der von draußen in den Raum fiel und hob die Pistole, doch in diesem Augenblick trat Luisa Laurenti die Tür mit dem Fuß zu. In der Dunkelheit prallte ich gegen den Tisch und warf ihn dabei um. Ich verlor die Balance und hörte beim Fallen, wie der Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde.Taumelnd kam ich wieder auf die Füße und riss ein Streichholz an. In dem schwachen Lichtschein sah ich Luisa Laurenti. Sie lehnte schwer atmend an der Tür. Die rechte Hand hatte sie zur Faust geballt. Ich wusste sofort, dass sie in dieser Hand den Schlüssel hatte. Sofort blies ich das Streichholz aus und sprang nach vorn. Ich umkrallte ihr Handgelenk und versuchte, ihre Finger zu öffnen. Sie stöhnte unter dem Schmerz, aber ich konnte keine Rücksicht auf sie nehmen. Endlich löste sich ihr Griff. Der Schlüssel fiel zu Boden. Im Lichtschein eines neuen Zündholzes hob ich ihn auf und schloss die Tür auf. Ein schmaler Gang mit mehreren Türen lag vor mir. Die Tür zur Bar stand offen, und der Tumult verriet mir, dass Roman diesen Weg gewählt hatte. Ich raste los, boxte mich durch den Menschenauflauf zwischen den Tischen hindurch und erreichte schließlich den Ausgang. Auf der Straße prallte ich gegen einen Mann,

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