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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkennen war, die auch ihr Mann gehabt hatte.
    Nur eben verkleinert!
    Sie holte tief Luft. Es war ein pfeifender Atemzug. Der Mund blieb offen, und allmählich wurde ihr klar, daß es wohl nicht nur eine Biene gegeben hatte, die das Gesicht ihres Mannes hatte.
    Eine furchtbare Tatsache, die sie da zu verkraften hatte und - es nicht schaffte.
    Bedrohlich kam ihr das Summen vor. Die kleinen Flügel waren ausgebreitet, sie standen und zitterten gleichzeitig in der Luft. Ein nie abreißendes Schwirren, und dann bewegte sich das Insekt so rasch, daß Linda es erst merkte, als es bereits einen neuen Landeplatz gefunden hatte.
    Auf ihrer Stirn!
    An den Schweißtropfen schien sich die kleine Biene festzuklammern.
    Die Frau spürte ein leichtes Kitzeln. Ein an sich nicht unangenehmes Gefühl. In ihrem Fall jedoch empfand sie es als schlimm, aber sie kam nicht weg. Die kleine Biene mit dem Kopf ihres Mannes hielt sie in ihrer Gewalt.
    War da nicht eine Stimme zu hören?
    Linda glaubte, dem Wahnsinn zu verfallen, als sie die Stimme ihres toten Mannes vernahm. Er sprach zu ihr, oder war es die Biene?
    »Ich freue mich, daß ich dich gefunden habe, kleine Linda. Ich habe lange nach dir gesucht, dich endlich entdeckt und bin stets in deiner Nähe geblieben. Darum war ich auch im Flugzeug, in dem du gesessen hast. Ich habe dich in Paris beobachtet und auch hier in London.«
    Lindas Lippen öffneten sich langsam. Nur allmählich formten sie ein Wort. »Nein…«
    »Doch, kleine Linda. Doch…«
    »Aber wie…«
    »Laß mich ausreden, Linda. Ich will dir sagen, wie alles geschehen ist und was du noch zu tun hast. Denn ich habe dich nicht ohne Grund beobachtet. Du wirst mir helfen, denn das Werk des Shawn Braddock darf nicht umsonst gewesen sein. Hast du mich verstanden?«
    »Das habe ich.«
    »Gut, dann höre genau zu.«
    »Was ist, wenn ich mich weigere?«
    Sogar lachen konnte die Biene. Linda hörte es, und sie hatte eine schreckliche Angst. »Wenn du dich weigerst, ist dir der Tod sicher. Noch halte ich dich am Leben, aber ich will, daß du auf meiner Seite stehst. Hast du begriffen?«
    »Natürlich.«
    »Du weißt doch, wo ich begraben wurde, kleine Linda - oder nicht?«
    »Natürlich. Ich habe dein Grab oft genug besucht.«
    »Das sah ich, und dafür danke ich dir. Aber ich will mehr. Ich will wieder aus dem Grab heraus.«
    Linda zuckte zusammen. Dabei bewegte sie auch ihren Kopf und hatte Furcht, daß der andere diese Bewegung falsch verstehen konnte, das allerdings geschah nicht. Die Biene blieb auf der Stirn und rührte sich nicht.
    »Hast du dich wieder beruhigt?« hörte sie das kleine Tiermonstrum fragen.
    Sie nickte sogar. Die Biene blieb. »Es ist gut, kleine Linda. Du wirst also auf den Friedhof gehen, dir eine Schaufel nehmen und das Grab öffnen. Den Sarg öffnest du ebenfalls.«
    »Was passiert danach?«
    »Das wird meine Überraschung.«
    »Wie kann es sein, daß du frei sein willst und doch schon frei bist?«
    »Ich bin die letzte Biene mit einem Menschenkopf. Die anderen habt ihr alle getötet. Wir sind vor der Beerdigung damals entkommen und haben den Winter überstanden. Jetzt ist es wärmer geworden, und ich will, daß du das Grab öffnest.«
    »Wann denn?«
    »Sobald die Dämmerung eingetreten ist, machst du dich auf den Weg zum Friedhof. Er ist nicht groß. Du wirst bestimmt keine Leute dort treffen. Wenn doch, kannst du dich verstecken. Auf keinen Fall darfst du gesehen werden, du würdest nicht nur dich, sondern auch andere in Gefahr bringen.«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Und zu keinem ein Wort. Vor allen Dingen nicht zu deinen beiden Polizisten-Freunden.«
    Linda erschrak. »Davon weißt du auch?«
    »Sicher. Ich habe dich lange genug beobachten können. Und ich habe versprochen, sie zu töten. Ich werde Rache an ihnen nehmen, denn sie haben auch mich verändert, und ich vergesse nicht, was sie dem großen Meister Shawn Braddock angetan haben.«
    »Ist er auch noch im Spiel?« flüsterte Linda.
    »Darauf, mein Liebling, kannst du dich verlassen. Er wird wieder ins Spiel kommen…«
    Linda Whiteside hatte schreckliche Angst. Sie wurde damit nicht fertig, und sie hütete sich, nur einen Gedanken ah John Sinclair und den Chinesen zu verschwenden. Wenn die Bienenmutation Gedanken las, durfte sie nichts, aber auch gar nichts erfahren.
    Links neben dem Fahrersitz und auf dem Armaturenbrett fand die Biene ihren Platz. Sie ließ Linda Whiteside keine Sekunde aus den Augen, während diese den Motor anließ und

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