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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Fahrzeug startete…
    ***
    Wir waren besorgt!
    Daß Linda Whiteside verschwinden würde, damit hatten wir einfach nicht rechnen können. Es war jedoch eine Tatsache, daran gab es nichts zu rütteln, und wir hatten das Nachsehen.
    Wir waren wieder zu ihrer Wohnung gefahren, und dort zerplatzte auch unsere letzte Hoffnung.
    Linda war nicht zurückgekehrt. Die Nachbarin hatte sie auch nicht gesehen, so daß uns nichts anderes übrig blieb, als unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.
    Wohin?
    Das war natürlich die große Frage. Wir sprachen darüber im Bentley.
    »Ich könnte mir vorstellen«, sagte Suko, »daß unser alter Freund Shawn Braddock seine Finger mit im Spiel hat.«
    »Dich läßt der Rattenkönig nicht los, wie?«
    »So ungefähr«, gab der Inspektor zu.
    »Aber es gibt nicht immer Parallelen.«
    »Wir können trotzdem versuchen, ihn in der Klinik zu sprechen.« Suko blieb bei seiner Meinung. »Ich sehe ihn genau noch vor mir. Dem leuchtete der Wahnsinn aus den Augen. Braddock war besessen, man wird ihn sicherlich nicht heilen können, denn er ist nicht dem normalen Wahnsinn verfallen.«
    »Was ist an einem Wahnsinnigen schon normal?«
    »Ich meine es auch nur im übertragenen Sinne.«
    Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, als ich zum Hörer des Autotelefons griff. Wo man Shawn Braddock untergebracht hatte, wußte ich nicht auswendig. Die Kollegen würden mir sicherlich darüber Auskunft geben können.
    Nach einigem Hin und Her erhielt ich endlich die gewünschte Information. Wir hatten einen weiten Weg vor uns, denn die Klinik lag in Somerstown.
    »Da war ich noch nie«, gab Suko zu.
    »Dann wird es Zeit, daß du hinkömmst«, sagte ich und startete.
    Nördlich der Uni erreichten wir die Eversholt Street, die uns nach Somerstown führte.
    Die Anstalt oder das Krankenhaus war dem E. Garrett Anderson Hospital angegliedert und von dem Komplex des normalen Krankenhauses nur durch eine hohe Mauer getrennt. Um sie mußten wir herumfahren. Von den Steinen war kaum etwas zu sehen, da der Efeu und das Weinlaub so dicht rankten, daß sie sogar fast das große Eingangstor verdeckten. Es war ein Gittertor und hatte dicke Stäbe.
    Rechts in der Mauer entdeckte Suko einen Knopf und darunter eine Sprechanlage. Mein Freund stieg aus, klingelte, beugte sich ein wenig hinab und sprach in die Rillen.
    Was er sagte, konnte ich nicht verstehen. Seine Worte hatten jedoch Erfolg, das Tor wurde ihm geöffnet. Suko drückte gegen die rechte Seite, die zurückschwang und eine so breite Schneise hinterließ, daß ich mit dem Bentley hindurchfahren konnte.
    Wenig später rollten wir über einen Kiesweg, der direkt auf das Haus zuführte.
    Hohe Bäume, deren frisches Laub hellgrün glänzte, begleiteten unseren Weg bis zum Haus. Es war ein ziemlich altes Gebäude. Die Fassade sah grau aus. Wir konnten auch einige Risse erkennen, die meisten allerdings waren von den Efeuranken überwachsen. In den oberen Stockwerken waren die Fenster vergittert, unten hatte man auf diese Sicherung verzichtet. Neben einem Krankenwagen stoppte ich den Bentley.
    Abermals mußten wir klingeln. Diesmal wurde uns persönlich geöffnet. Eine Frau stand vor uns. Ich stufte sie als Typ Oberschwester ein. Mit ihr wollte ich keinen Ringkampf anfangen. Die hatte regelrecht Muskelpakete aufzuweisen, und ihr Blick hatte die Schärfe eines Skalpells.
    »Sind sie die Polizisten?« fragte sie mit einer seltsam weichen Stimme, die nicht zu ihrem Äußeren paßte.
    »In Lebensgröße«, erwiderte ich.
    Für diese Antwort hatte sie nur ein müdes Grinsen übrig. Humor schien nicht ihre starke Seite zu sein. Bei dem Job verständlich.
    Sie machte uns Platz, wir traten ein und wurden sofort an eine alte Schule erinnert.
    Kahle Wände, hohe Decken, alles ein wenig düster. Ein breites Treppenhaus lag vor uns, und an einer Wand sahen wir zahlreiche Wegweiser.
    »Dr. Prentiss wird Sie empfangen«, erklärte sie.
    »Danke.«
    Der Arzt hatte sein Büro im ersten Stock. Er war ein hochaufgeschossener, hagerer Mann mit grauen, dünnen Haaren. Seine Mundwinkel hingen traurig nach unten, so daß er aussah, als würde er jeden Augenblick anfangen zu weinen.
    Nach der Begrüßung deutete er auf einen dünnen Schnellhefter. »Ich habe die Akte Shawn Braddock hervorholen lassen«, erklärte er. »Viel ist es nicht.«
    »Was heißt das?« fragte ich.
    Der Arzt hob die Hand und ließ sie wieder sinken. »Es gab keine besonderen Vorkommnisse. Der Patient war gefügig.

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