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027 - Das Gesicht im Dunkel

027 - Das Gesicht im Dunkel

Titel: 027 - Das Gesicht im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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einer Bank mit einem Gaskocher, einem verrosteten Schraubstock und einigen Werkzeugen und Putzlappen war nichts zu sehen.
    »Was ist in diesen Kästen?«
    »Ich weiß nicht - hab' nicht nachgesehen.«
    Shannon zog einen der Schiebedeckel auf. »Revolvermunition«, murmelte er, »und ein Paket ist ganz kürzlich herausgenommen worden. Das Paket darunter ist frei von Staub. Stanford, warum glauben Sie, daß es Malpas war?«
    »Ich weiß nicht recht - nach den Beschreibungen wohl. Gesehen habe ich ihn nie.«
    Dick ging noch einmal mit nach oben und untersuchte die Tür, die zu Marshalts Privaträumen führte.
    »Die funktioniert wohl noch?« fragte er.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Stanford verdrießlich.
    »Was machen denn die Eltons?« fragte Dick, als er hinunterging, um das Haus zu verlassen.
    »Ich weiß nichts von ihnen. Dicke Freunde sind wir nie gewesen«, murmelte Stanford und schloß die Haustür hinter ihm. Dann kehrte er ins Arbeitszimmer zurück, verschloß die Eingangstür und öffnete die Tür zum kleinen Eßzimmer.
    »Du hast gute Ohren, Martin«, sagte er.
    Elton ging aufs Fenster zu und folgte Shannon mit den Augen, bis er nicht mehr zu sehen war. »Immer wieder kommt der mir in den Weg!« sagte er ohne Erregung. »Ja, ich erkannte seine Stimme sofort, als ich euch sprechen hörte. Wie lange bleibst du noch hier? Ich habe etwas vor.«
    »Tut mir leid, Martin, aber ich muß hier jetzt ehrliches Spiel treiben. Ich war ein Freund von Lacy.«
    »Und Malpas - kennst du den auch?«
    Stanford zog die Augen zusammen. »Ja, ich kenne Malpas«, flüsterte er, »und wenn es etwas zu holen gibt, dann weiß ich, wo ich es holen werde.«

26
    Willitt war höchst verwundert, als er morgens ins Büro kam und es heftig klingeln hörte. Er fand seinen Chef in jämmerlichem Zustand auf einem Sofa liegen.
    »Ich sterbe!« murmelte Stormer. »Bringen Sie mir starken Kaffee und eine Kiste voll Pyramidon. Oh, mein Kopf! 'ne Beule wie ein Hühnerei - und bei ›Hühnern‹ ...‹ fällt mir ein: Schaffen Sie mir dieses Bedford-Mädchen her.«
    »Ist Ihnen diese Nacht etwas zugestoßen, Sir?«
    »Sehen Sie mir das nicht an? Aber niemand außer Ihnen darf es wissen. Wenn jemand nach mir fragt, bin ich in Amerika .«
    Willitt beeilte sich, alles Gewünschte herbeizuschaffen.
    »Und nun telefonieren Sie nach einem Friseur, und holen Sie mir aus dem nächsten Laden einen Kragen!« Sein Gesicht verzog sich schmerzlich, als er nach der Kaffeetasse griff.
    »Sie brennen natürlich drauf, mich auszufragen«, sagte er. »Nun, ich hatte einen Kampf mit einem Gespenst und zog den kürzeren.«
    »Wer war es denn?«
    »Ich weiß nicht. Wachte von einem Schrei auf, ging 'raus, um zu sehen, was los wäre, sah ein, zwei, drei oder auch sechs Leute den Flur entlanglaufen, wurde von ebenso vielen über den Kopf gehauen und kam erst wieder zu mir, als der Hoteldetektiv mir den Kragen aufmachte. -Vergessen Sie ja nicht das Mädchen. Sie hat eine Anstellung bei einer Fachzeitschrift für Geflügelzüchter, und ich glaube nicht, daß sie ihr gefallen wird. Gehen Sie zu ihr und bieten Sie ihr eine Stellung bei uns an. Verstehen Sie?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Na, dann passen Sie sie ab, wenn sie frühstücken geht. Sie soll dann diesen Torrington, alias Brown, beobachten. Und kommen Sie nicht etwa unverrichteterdinge wieder, Willitt! Ich bin derartig kaputt, daß ich sehr grob werden würde.«
    Audrey begann ihre Arbeit in der Redaktion mit einer gewissen Befriedigung, die aber nicht lange vorhielt. Sie entzweite sich bald mit Herrn Hepps, als er darauf bestand, sie sollte ein Futtermittel für Hühner empfehlen, von dem sie wußte, daß es geradezu schädlich war, und später am Tag geriet er in Wut über einen von ihr verfaßten Artikel.
    »Viel zu lang!« schrie er. »Und Ihr Stil mißfällt mir, Fräulein! Sie werden sich gehörig zusammennehmen müssen, wenn Sie hier - Wo wollen Sie hin?« fragte er verwundert, als sie aufstand und ihren Hut vom Haken nahm.
    »Nach Hause, Herr Hepps«, sagte sie gelassen. »Die Grundsätze, nach denen hier verfahren wird, gefallen mir nicht.«
    »Dann scheren Sie sich weg!« brüllte Hepps.
    Diesem Wunsch entsprach sie sofort, und damit nahm ihr erster Arbeitstag gegen vier Uhr ein Ende. Ganz ausgehungert begab sie sich sofort in eine benachbarte Teestube, und gleich nach ihr kam ein Mann herein und nahm mit einer Verbeugung an demselben Tisch Platz. Als sie ihn flüchtig ansah, kam er ihr irgendwie bekannt vor,

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