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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hinterzimmer, das als Lagerraum benutzt wurde.
    White betrat sein Geschäft, als
Klaus Thorwald die schmale, verglaste Eingangstür aufdrückte und damit die
kleinen Bronzeglocken in Bewegung setzte, die zu klingen begannen und dem
Geschäftsinhaber einen Besucher ankündigten, wenn er mal nicht im Laden war.
    »Sie kommen tatsächlich noch«,
sagte er leise. »Ich habe schon gedacht, Sie hätten unsere Verabredung heute
vergessen…«
    »Tut mir leid, daß ich so spät
komme«, entschuldigte sich Thorwald. »Leider wurde ich aufgehalten. Eine
unangenehme Sache…« Er erzählte von dem Autounfall, in den er verwickelt wurde.
Nachdem sie ein paar Worte über diese Angelegenheit gesprochen hatte, kam
Thorwald zum Zweck seines Besuches. »Ich nehme an, Mister White, daß Sie mir
einiges zusammengestellt haben ?«
    »Ja, allerdings… die Bibel und die
Familienchronik habe ich weggelegt. Ich glaube jedoch, daß Sie davon enttäuscht
sein werden .«
    »Inwiefern?«
    »Gerade in der Familienchronik ist
kein Wort von dem berichtet, was Sie sicher erwarteten.
    Über die Crowdens werden
belanglose Sachen erzählt. Mir kommt das Ganze vor wie eine Fälschung…«
    »Nun, ich werde sehen… wie steht’s
mit dem Bild ?«
    »Hm, das ist allerdings so, wie
ich es Ihnen angekündigt habe. Es zeigt die seltsame Sonne, die im Leben der
Crowden-Familie seit jeher eine Rolle spielte. In veränderter Form kommt sie
sogar in ihrem Familien-Wappen vor…«
    »Das ist ja interessant. Kann ich
das Bild sehen ?«
    Kurzes Zögern auf Whites Seite.
Thorwald registrierte es, deutete es jedoch anders.
    »Sie wollen es nicht gern
hergeben, nicht wahr ?«
    »Ja, Mister Thorwald, da haben Sie
wohl recht…«
    »Aber es ist Ihr Beruf, Dinge zu
verkaufen…«
    »Man kann nicht alles behalten,
was einem gefällt. Am liebsten möchte ich all das Ausgefallene und Seltene
verstecken. Aber das geht nicht… Ich habe das Bild oben in meiner
Privatwohnung. Bitte, kommen Sie mit…«
    John White ging ihm durch den
düsteren Flur und über die schmale Stiege voraus.
    Es roch nach Staub und Moder. Ein
altes Haus, angefüllt mit alten Sachen, die darin aufbewahrt wurden. Selbst im
Hausflur waren Gegenstände übereinandergestapelt und hingen Regale, in denen
White alte Postkarten, Fotos, Bücher, Schatullen, Schallplatten und viele
hundert kleine Dinge aufbewahrte.
    »So, wir sind schon da…« John
White drückte die Klinke herunter und betrat das Zimmer wieder, das er vor
wenigen Augenblicken verlassen hatte.
    Thorwald folgte ihm auf den Fuß
und drückte die Tür ins Schloß.
    Die kleinen, verhangenen Fenster
ließen wenig Licht ein.
    Aus den Augenwinkeln warf White
unwillkürlich einen Blick in die Ecke, in der der Fremde gesessen hatte. Er und
die Katze waren verschwunden!
    Hatte er alles nur geträumt?
    »Ist was ?« Klaus Thorwald riß ihn in die Wirklichkeit zurück.
    »Nein… nein«, stammelte White
erschrocken. »Was… sollte denn sein ?« Da merkte er
selbst, daß er sich völlig ungewohnt verhielt.
    »Sie sind stehengeblieben, Mister
White…« sagte Klaus Thorwald nachdenklich.
    »Ich war einen Moment in Gedanken,
entschuldigen Sie bitte…« Er faßte sich an die Stirn.
    »Das Alter… man tut manchmal
Dinge, die man… gar nicht tun will .«
    Thorwald war auf der Hut. Das
Verhalten John Whites gefiel ihm nicht, und er selbst durfte nie vergessen,
weshalb er sich in Traighli aufhielt und warum er nach Shovernon gekommen war.
    Er war auf der Spur eines
Verbrechens, das nie ganz geklärt werden konnte und sich in einem anderen Teil
der Welt ausgewirkt hatte.
    John White wurde plötzlich sehr
geschäftig und zog die Vorhänge beiseite, damit mehr Licht ins Zimmer fallen
konnte. Aber das half auch nicht viel. Da schaltete er die Deckenleuchte ein.
    Der Armsessel in der Ecke war
leer. Auf dem Boden davor lag keine tote Katze, deren Augen ausgehöhlt waren…
Alles wohl nur eine makabre Einbildung?
    »Das Bild, Mister Thorwald, neben
Ihnen an der Wand steht es…« Klaus wandte den Blick.
    Das Bild stand auf einem
Beistelltisch und war an die Wand gelehnt. X-RAY-5 war von dem Motiv sofort
gefesselt.
    »Das ist ungeheuerlich…«,
flüsterte er erregt.
    Bisher hatte er nur davon gehört.
Nun sah er sie: Die Dämonensonne, die im Zusammenhang mit dem Namen Crowden
immer wieder genannt wurde. Aber kein Mensch wußte mit Sicherheit, ob sie nur
eine Erfindung war oder wirklich existierte. Die Angehörigen der Familie
Crowden, die ihre Seelen dem Sturm

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