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027 - Werwolf in der Nacht

027 - Werwolf in der Nacht

Titel: 027 - Werwolf in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aufgespalten hatte: in den alten Elmar Larsson und in den Werwolf.
    Der Werwolf hatte keinen Namen. Larsson mochte er sich nicht nennen; er war ein Ungeheuer und er schämte sich, den Namen zu tragen, unter dem er als Mensch gelebt hatte. Verena hatte in seinem Beisein mehrmals versucht, den Dämon ausfindig zu machen, der ihn zu seiner fluchwürdigen Existenz verdammt hatte, aber es war ihr nicht gelungen.
    Der Werwolf trabte auf Gut Falö zu. Nach langem Ringen hatte er einen Entschluß gefaßt: Wenn er schon töten mußte, dann wollte er Menschen töten, die es verdienten. Olaf Sörensen war ein schmieriger Halunke und ein Mörder, der den Tod verdiente. Er war zwar ein Blutsverwandter; deshalb sträubte sich alles in dem Werwolf dagegen, über ihn herzufallen, aber als Sörensen zwei Abende zuvor Birgit Larsson belästigt hatte, waren die moralischen Schranken des Werwolfs gefallen; der Drang, Birgit zu schützen, war stärker als die Abneigung, einen Blutsverwandten zu töten.
    Der Werwolf hoffte, Olaf Sörensen würde sich wieder zu einem Übergriff hinreißen lassen. Dann konnte er das vollenden, wobei er beim letzten Mal gestört worden war; dann würde sein mörderischer Trieb wieder vorübergehend gestillt sein. Und wegen Sörensen brauchte er sich nicht so fürchterliche Vorwürfe zu machen und nicht solche Gewissensbisse zu empfinden wie wegen den drei Menschen, die er zuvor gelötet hatte. Und wenn es nicht Sörensen sein konnte, dann boten sich andere an. Alexander Kirst und Peter Frost waren verkommene, skrupellose Menschen. Besonders Frost war ein übler Typ, ein grausamer, völlig gefühlloser Sadist, ohne jegliche Hemmungen. Ohne ihn war die Welt sicher besser dran.
    Und dann war da noch Dorian Hunter. Verena hatte gesagt, der Mann, der sich Dämonenkiller nenne, habe schon unzählige Unschuldige grausam umgebracht; er sei eine menschliche Bestie. Der Werwolf hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich Dorian Hunter genauer anzuschauen und sich auf ihn zu konzentrieren. Dies sei auch nutzlos, hatte er von Verena erfahren. Dorian Hunter verfüge über geringe magische Fähigkeiten, die es ihm erlaubten, seinen wahren Charakter zu verschleiern. Er trete gern als der unerschrockene und gerechte Dämonenbekämpfer auf, doch das sei eine Farce.
    Der Werwolf glaubte der schönen jungen Hexe. Als er an diesem Tag zum Gut Falö unterwegs war, wußte er, daß er einen von den vier Männern töten würde. Am liebsten diesen Dorian Hunter, den Verena zu hassen schien.

    Peter Frost hatte beim Mittagessen seine große Stunde. Er erzählte Greuelgeschichten aus allen möglichen Ländern, in denen er als Söldner gekämpft haben wollte, schilderte Morde, Massaker und Folterungen. Mir warf er dabei hin und wieder verächtliche Blicke zu. Offenbar glaubte er sich in der stärkeren Position, weil ich Kirst und ihn bisher nicht zur Rechenschaft gezogen hatte, obwohl ich mir sagen mußte, daß nur sie mich im Wald überfallen haben konnten.
    Frost erzählte gerade, wie er in Afrika aus der Tochter eines Häuptlings Informationen über Verstecke von Aufständischen herausgeholt hatte. Sie hatten das unglückliche schwarze Mädchen mit einem Draht gefoltert, der an beide Pole einer Autobatterie angeschlossen worden war. Genüßlich schilderte Frost die sadistischen Einzelheiten der Folter.
    Ich löffelte meine Suppe aus. Als der Teller leer war, griff ich über den Tisch, zog den grinsenden Frost halb herüber und schlug ihm die Handkante gegen den Hals. Es war kein Schlag, der tödlich hätte sein können; doch der junge Söldner hatte eine Weile Atemnot und war außer Gefecht gesetzt.
    Ich riß ihn vollends über den Tisch, zog ihm die Pistole aus dem Gürtel und schleifte ihn zur Tür. Dort hievte ich ihn hoch, öffnete die Tür und gab ihm einen Fußtritt ins Hinterteil, das er wie von einem Katapult geschleudert in den Schnee hinausflog.
    »Friß bei den Schweinen, wo du hingehörst! Laß dich hier drinnen ja nicht mehr sehen!« Als ich mich wieder niedersetzte, fragte ich Kirst: »Wollen Sie uns vielleicht auch mit ein paar Kriegsgeschichten beglücken?«
    Er schüttelte den Kopf und antwortete hastig: »Peter ist manchmal unausstehlich. Er hat den größten Teil seiner Jugend in Erziehungsheimen verbracht, und die Söldnerjahre haben ihn völlig verrohen lassen.«
    »Wie war das eigentlich in der vorletzten Nacht, als ich im Wald niedergeschlagen wurde?«
    Er leugnete strikt, daß er und Frost damit etwas zu tun

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