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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche
Autoren: Jason Dark
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wahr?«
    Allmählich begann der Mann zu begreifen. Das Blut verschwand aus seinem Gesicht. Die Haut wurde fahl. Er verstand sehr wohl, daß er diesen René als Liebhaber seiner Frau ansehen sollte. Diesmal war er zufällig früher nach Hause gekommen und hatte den Mann überrascht. Das war eine Szene wie aus einem blöden Witz. Der gehörnte Ehemann steht plötzlich seinem Widerpart gegenüber.
    Fast nicht zu glauben…
    Er mußte sich räuspern. Die Sicherheit des anderen machte ihn nervös. Sein klares Denken wurde in den Hintergrund gedrängt, dennoch dachte er an seine Tochter.
    Sie war meist im Haus. Wenn Lisa anwesend war, konnte Fedora doch keinen Liebhaber empfangen.
    Aber Lisa mußte auch zur Schule…
    »Ich will mit meiner Frau reden!« verlangte Raymond. »wo steckt sie?«
    »Im Haus!«
    Golon wandte sich ab. »Dann gehe ich zu ihr!«
    »Nein, warten Sie!« Die Stimme hatte einen befehlenden Klang angenommen, und Golon wunderte sich, daß er ihr sogar gehorchte.
    Der Bärtige lächelte. »Es wäre nicht gut für Sie, wenn Sie jetzt Ärger machen und durchdrehen. Ihre Frau befindet sich momentan, sagen wir, in einer Streßlage.«
    »Das ist mir egal.«
    »Seien Sie kein Narr. Es würde auch Lisa nicht bekommen!«
    Raymond zuckte zusammen. »Lisa?« flüsterte er. »Was hat sie damit zu tun? Kennen Sie meine Tochter auch?«
    »Das bleibt nicht aus.« Der andere lächelte.
    Raymond starrte ihn an. Allmählich stieg die Wut in ihm hoch.
    Die Sicherheit des anderen machte ihn wahnsinnig. Der Kerl benahm sich, als würde ihm das Haus gehören. Golon kam sich vor wie ein dummer Junge.
    »Sind Sie eigentlich verrückt?« flüsterte er. »Das ist mein Haus. Da kann ich tun und lassen, was ich will!« Dann überkam ihn die Wut. Mit zwei Schritten überbrückte er die Distanz zu seinem Nebenbuhler, bekam ihn zu packen und wollte ihm die Faust ins Gesicht schmettern.
    Der andere tat nichts. Er blieb einfach stehen, lächelte nur, und das machte Raymond noch wütender.
    Er stoppte den Schlag nicht.
    Dafür wurde er gestoppt.
    Bevor die Faust den anderen berühren konnte, bekam er einen Schlag, der ihn von innen her regelrecht aufwühlte. Sein Blut schien zu einer kochenden Masse geworden zu sein und dabei wie zahlreiche Pfeile in seinen Kopf zu spritzen, wobei eine nie erlebte Wucht ihn nach hinten schleuderte.
    Golon wollte sich noch fangen. Es gelang ihm nicht. Er hob vom Boden ab und krachte auf die Couch, deren Sitzfläche sich unter seinem Gewicht zusammendrückte.
    Die Beine schleuderten noch hoch, fast wäre die schwere Couch durch den plötzlichen Druck nach hinten gekippt, aber Golon konnte sich gerade noch halten.
    Aufgeben wollte er nicht. Dieser Typ hatte nur einen Überraschungsangriff gestartet, beim nächsten mal war Raymond besser vorbereitet, das nahm er sich vor.
    Er versuchte hochzuschnellen.
    Raymond schaffte es nicht.
    Da war plötzlich eine unheimliche Kraft, die ihn in den Sessel zurückdrückte und die ferner dafür sorgte, daß er keinen Finger rühren konnte.
    Er blieb sitzen.
    Steif, unbeweglich, gelähmt!
    Dennoch nahm er wahr, was um ihn herum vorging. Er erkannte seinen Gegner, und er sah auch das Lächeln dieses Mannes, das er mit dem Begriff teuflisch umschrieb.
    Ja, es war ein satanisches, diabolisches Lächeln, das die Lippen des anderen spaltete, und die Augen des Raymond Golon wurden groß, als er erkannte, was mit ihm geschah.
    Aus seinen Händen quoll Blut!
    Die Handflächen schienen sich geöffnet zu haben. Wie aus kleinen Brunnen sprudelte der rote Lebenssaft und bildete in seinen leicht gekrümmten Flächen winzige Teiche.
    René aber stand da und lächelte. Er bewies dem anderen, welch eine Kraft in ihm steckte, und er zeigte plötzlich sein wahres Gesicht.
    Raymond Golon sah, wie sich der Mann veränderte. Zuerst hüllte ihn ein dünner Schleier ein, der ihn wie ein durchsichtiger Wattebausch umtanzte.
    Hinter dem Schleier geschah die Veränderung. Die Augen wurden zu glühenden Kohlestücken, das Gesicht nahm eine andere Form an. Zu einer gewissen Breite veränderte sich die Stirn, aus ihr wuchsen eine dreieckige Form, wobei es zum Kinn hin spitz zulief.
    Der Mund wurde zu einem ebenfalls in die Breite gezogenen Rechteck. Seltsam stinkende Dämpfe drangen aus ihm hervor, und die Hände des Mannes verwandelten sich zu dunklen Raubtierklauen.
    Raymond erlebte dies alles mit, als befände er sich in einem unheimlichen Alptraum.
    Aber das Blut war echt, die Gestalt auch.
    Dann
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