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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ferreira. Ein paar Männer hatten sich inzwischen eingefunden, um ihr tägliches Bier oder ihren Hochprozentigen niederzumachen, und sahen daRaca interessiert an. »Was macht die Werwolfjagd? Sind die Fremden wirklich Spezialisten?«
    Julio zuckte mit den Schultern. »Ich habe sie nicht angefordert«, sagte er.
    »Welches Zimmer hat die Goldene, Ferreira? Ist sie oben?«
    Der wußte sofort, wer gemeint war. Er nannte die Zimmernummer. Julio stiefelte nach oben, verfolgt von ein paar Pfiffen. »Sieh zu, daß das Kätzchen dich nicht kratzt«, rief einer ihm nach.
    Julio beschloß, auf dem Rückweg den Hinterausgang zu nehmen.
    Oben klopfte er an. »Teri?«
    Nach ein paar Minuten wurde ihm geöffnet. Teri Rheken in Shorts und T-Shirt stand vor ihm. Ihre Augen weiteten sich leicht. »Sie, Julio?«
    »Es zog mich in Ihre Nähe«, sagte er. »Ich möchte Ihnen… dir helfen, Teri.«
    »Komm herein. Ich glaube kaum, daß du mir helfen kannst. Meine Probleme verstehst du nicht, weil sie dir fremd sind… sein müssen…«
    »Vielleicht«, sagte er leise, »brauchst du jemanden, mit dem du sprechen kannst. Kommst du mit? Wir könnten einen kleinen Abendspaziergang machen. Hier oben versauerst du.« Er merkte sehr wohl, daß Teri sich gegenüber vor ein paar Stunden erheblich verändert hatte, und er fragte sich, was ihr zugestoßen war. Sie wirkte bedrückt… krank. Und spontan beschloß er, daß er ihr nun erst recht helfen mußte.
    Auf seine Weise. Er konnte und wollte sie nicht traurig sehen.
    Teri sah ihn lange und nachdenklich an und versuchte in seinen Augen zu lesen. Dann nahm sie einen Zettel, schrieb etwas darauf und legte ihn auf den Tisch. Julio fragte nicht, was für eine Nachricht sie hinterließ; er konnte es sich auch so denken. Und es störte ihn nicht. Er faßte nach ihrer Hand.
    Gemeinsam verließen sie die Bodega durch den Hinterausgang.
    Es waren nur ein paar Sekunden, bevor Zamorra die Treppe erreichte, um nach oben zu gehen. So fand er nur den Zettel auf dem Tisch, als er nach Teri sah. »Mache mit daRaca einen Spaziergang. Versuche, zu mir selbst zu finden«, stand darauf.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Es mochte gut für Teri sein. In ihrem gegenwärtigen schwer angeschlagenen Zustand wollte er es auch gar nicht riskieren, sie in den Kampf hineinzuziehen. Den mußte er jetzt ausfechten. Er und Nicole. Es war gut, daß Teri sie beide angerufen hatte. Allein hätte sie keine Chance gehabt.
    Er nahm das Amulett ab und legte es vor sich auf den Tisch, dessen Platte er mit magischen Zeichen zu bemalen begann. Sorgfältig überlegte er, damit er nichts falsch machte. Die Symbole erzeugten ein Kraftfeld, das gewaltige Kräfte entfesseln konnte. Wenn er diese nicht unter Kontrolle hielt und sie ungesteuert losbrachen, konnte hier eine kleine Hölle entstehen.
    Zamorra arbeitete konzentriert. Dann nahm er einen Bogen Papier und zeichnete die verschwundenen Gegenstände darauf - das Elbenschwert, den Stab des Ollam-onga und die beiden Kombiwaffen. Die Zeichnung kam in das Zentrum eines Kreises, und auf dieses Papier legte er das Amulett.
    Dann versetzte er sichin Halbtrance. Seine geistigen Kräfte sammelten sich und berührten das Amulett. Immer wieder peitschte er seine geistigen Befehle gegen Merlins Stern. Er wußte nicht, wieviel Zeit verging. Fast wollte er schon aufgeben, als das handtellergroße Amulett dem geistigen Druck endlich doch nachgab und »erwachte«. Von einem Moment zum anderen spürte Zamorra die Kraft, die gleichzeitig das durch die Zeichen geformte magische Feld aktivierte.
    Vor ihm verschwamm alles. Er glaubte, in das Amulett hineingesogen zu werden - in den Drudenfuß im Zentrum, der wie ein Bildschirm wirken konnte, Aber das Bild war nicht klar. Es blieb verschwommen.
    Noch einmal verstärkte Zamorra seine geistige Anstrengung.
    ***
    Nicole pflegte gründlich nachzudenken, bevor sie irgend etwas in Angriff nahm. Und sie beschloß, sich einer ganz besonderen Hilfestellung zu versichern. Mendez, der Alkalde!
    Sie suchte ihn auf. »Begleiten Sie mich zur Alten«, forderte sie.
    Mendez sah sie kopfschüttelnd an. »Hören Sie, ich habe zu tun…«
    »Ich auch«, sagte Nicole. »Und dazu brauche ich Ihre Hilfe, und zwar sofort. Ich muß mit der Alten reden und Sie müssen mir eine Audienz vermitteln.«
    »Sie sind verrückt! Audienz! Gehen Sie doch einfach hin, wenn Sie etwas von ihr wollen!«
    »Ich werde nicht hineingelassen«, sagte Nicole. »Außerdem scheint die Alte etwas gegen

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