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0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fuß gegen die Verbindungstür. Sie schwang zurück, und unser Superheld segelte durch die Luft. Er reagierte jedoch so blitzartig, wie es für einen Siganesen typisch war.
    Sein Antigravgerät verhinderte den Absturz und hielt ihn dicht über dem Boden an.
    „Das hast du dir wohl gedacht, du ertrusischer Rüpel", brüllte Lemy den zweieinhalb Meter hohen Giganten an. „Unhold, Tunichtgut, Taugenichts! Unanständiger! Schande der Menschheit!"
    „Der flucht ja wieder entsetzlich", sagte Kasom ungerührt. Ich konnte mich kaum noch beherrschen.
    „Wollen Sie das Mikrokarnickel wirklich mitnehmen?"
    Lemy stieß einen Schrei aus und griff zu seiner Impulsstrahlwaffe. Sie war winzig, aber vernichtend in ihrer Wirkung. Wenn er sich vor den Schikanen der Normalgewachsenen gar nicht mehr retten konnte, pflegte er die Waffe auf schwächste Leistung einzustellen und den Beleidigern dicke Brandblasen auf die Füße zu brennen.
    Kasom lachte und drückte auf den Knopf seiner Schirmfeldautomatik.
    Lemys Schuß verpuffte wirkungslos.
    „Werde satt und dick, Lemy", sagte der Ertruser beschwichtigend. Er gebrauchte damit die freundschaftliche Grußform seiner Heimat.
    Der Kleine beruhigte sich sofort. Er war niemals nachtragend. Er schwebte zu meiner Schulter empor und rief mir zu: „Ich habe ihm verziehen, Sir. Bitte, vergessen Sie meine unbotmäßigen Verwünschungen."
    „Oh, waren sie das?"
    Er betrachtete mich mit seinen Knopfaugen und überlegte, wie ich das wohl gemeint hatte. Ich beendete den Streit.
    „Schön, Sie fliegen mit mir. Suchen Sie sich einen möglichst bequemen Platz und denken Sie daran, daß ich wahrscheinlich sehr harte Manöver fliegen muß. Rechnen Sie mit dem Durchbruch von drei bis acht Gravos."
    „Kleinigkeit, Sir. Mein Anzugsabsorber ist gut für zehn Gravos. Außerdem bin ich sportlich gestählt."
    Das Menschlein summte davon. Don Redhorse, den ich zu meinem Kopiloten bestimmt hatte, obwohl er Chef der Ersten Korvetten-Flottille war, fing Danger mit einer Hand auf und setzte ihn in der winzigen Luftschleuse des Jägers ab.
    „Sie gestatten doch, Herr General", sagte der Cheyenne zuvorkommend. „Sie werden uns notfalls aus einer Falle heraushauen, nicht wahr?"
    „Aber sicher, Herr Major, aber sicher!" rief Lemy begeistert. „Würden Sie die Güte haben, mir die Schleuse zu öffnen?"
    Der hochgewachsene Terraner mit dem Adlerprofil drückte auf den Knopf, und Lemy schwebte hinein.
    Ich ging um meine Maschine herum und unternahm den zwecklosen Versuch, einen Fehler zu finden. Terranische Wartungsspezialisten hatten diesen Begriff aus ihrem Sprachschatz gestrichen.
    Wenn sie einen Jäger raumklar meldeten, dann war er es auch.
    Nebenan zwängte sich Kasom durch die Luftschleuse, schob sich am Sitz des Orters vorbei und ließ sich im verstellbaren Pilotensessel nieder. Er beherrschte die Moskitos meisterhaft. Captain Finch Eyseman, ein hagerer, verträumt wirkender Junge mit braunen Augen, folgte dem Ertruser. Eyseman hatte ich noch als blutjungen Leutnant kennengelernt. Mittlerweile hatte er eine Fronterfahrung gewonnen, wie sie mancher Fünfzigjähriger nicht besaß.
    Ich betrat meine sechsundzwanzig Meter lange, am scharf auslaufenden Bug vier Meter und am verjüngten Heck drei Meter durchmessende Maschine. Die Mannschleuse lag vor den scharfgepfeilten Deltatragflächen die einen Moskito zusammen mit den aerodynamischen Hilfsrudern in der Atmosphäre eines Himmelskörpers zu einem normalen Flugzeug machen konnten.
    Die Instrumentierung war sinnverwirrend. Obwohl Moskitos nach Schaltgruppen robotisiert waren, hatte der Pilot immer noch genug zu tun, um alleine die zum Flugbetrieb erforderlichen Anlagen überwachen und beherrschen zu können Ohne Ortungsnavigatoren wären Moskito-Jets nur noch behelfsmäßig zu fliegen gewesen. Dem Piloten konnte nicht mehr zugemutet werden, zusätzlich zu den Betriebsanzeigen auch noch die komplizierten Ortungs- und Funkgeräte, sowie die Raumnavigation zu kontrollieren. Ohne die Robotisierung wären die Maschinen überhaupt nicht von nur zwei Männern zu steuern gewesen.
    Wenn während eines Raumfluges Defekte in der unendlich komplizierten Elektronik und Positronik auftraten, dann half nur noch ein Wunder. Es war ausgeschlossen, im schwerelosen Zustand eine Reparatur durchführen zu wollen. Besonders störanfällige Schaltungen und Elektronikelemente waren in dreifacher Ausführung eingebaut. Das galt besonders für die Impulsknüppelsynchronisation, die alle

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