0271 - Die Welt der Körperlosen
brüllten die Tiere so furchterregend? „Es riecht nach Kampf - und nach Leichen", sagte Hawk tonlos. „Hier ist etwas geschehen."
„Setzen Sie mich ab!" befahl Rhodan Nebeneinander gingen die Männer auf das Durcheinander zu.
Der Okrill tauchte vor ihnen auf fauchte und raste weiter. Allmählich schienen sich die Echsen zu beruhigen. Sie standen in kleinen Gruppen beisammen, reckten die mächtigen Köpfe in die Nacht und stießen Schreie aus, die an Klagelaute erinnerten.
„Hier!" rief Omar, Er deutete auf etwas, das wie ein Erdhaufen aussah.
Es war ein zusammengebrochenes Gebäude. Früher mußte es eine Halbkugel aus einem Gemisch von Lehm und Pflanzenteilen gewesen sein. Nun war es zerbrochen. Die einzelnen Stücke lagen verstreut umher - und dazwischen versengte Körperteile mehrerer Echsen.
Deutlich war der Trichter inmitten des Trümmerhaufens zu erkennen.
Omar und Rhodan gingen weiter. Sie fanden noch mehr Trümmerhaufen, noch mehr Trichter - und noch mehr Tote.
Plötzlich bückte sich Omar und hob einen gezackten Gegenstand auf.
Ein Metallsplitter...!
„Jemand hat Bomben geworfen", sagte er erregt. „Chemische Sprengbomben!"
Perry Rhodan stand starr. In seinen Ohren rauschte es. Tausenderlei Vermutungen jagten sich in seinem Gehirn. Er empfand diese Entdeckung als Katastrophe - nicht etwa, weil bei dem Bombenangriff wahrscheinlich hunderte intelligenter Lebewesen umgekommen waren, so leid ihm das tat, sondern weil der Vorfall bewies, daß Pigell keineswegs vollständig in terranischer Hand war.
Irgendwo auf den zahlreichen Inselkontinenten mußte es noch Tefroder geben und sicher auch tefrodische Stützpunkte. Aber warum hatte der Gefangene Tamrat Frasbur nichts davon gewußt?
Gewaltsam unterdrückte er die Nervosität, die ihn bei diesem Gedanken überfiel. Er bangte um die CREST. Niemand dort wußte von der Gefahr. Ein tefrodischer Angriff wurde völlig überraschend kommen Und er, der die Gefahr kannte, er besaß keine Möglichkeit, seine Leute zu warnen!
Fast hätte er die neue Gefahr zu spät bemerkt.
Die Echsen formierten sich zu einer geschlossenen Front, die auf die Fremden zukam.
„Sie halten uns für die Schuldigen, Sir!" erklärte Hawk stöhnend. Er pfiff dem Okrill.
Perry Rhodan hob die Arme, als die Echsen nur noch etwa zehn Sehritte entfernt waren.
„Das waren nicht die Unseren!" rief er laut.
Dumpfes Gebrüll war die Antwort. Aber die Echsen hielten doch an. Wieder trat eine von ihnen, wahrscheinlich Tankan, nach vorn.
„Wir wissen. Aber warum ihr nicht sagen alles? Warum ihr reden von nur tote D'ulh Orgh?"
„Ihr? Wißt es?" fragte sich Rhodan. „Woher wollen die Echsen wissen, daß es nicht seine Leute waren, die den Überfall ausführten?"
„Wir haben alles gesagt, was wir wußten", antwortete er. „Die Fremden müssen sich verborgengehalten haben."
„Warum sagen, was nicht wissen?" ertönte es, und der Vorwurf war unüberhörbar. „Nun alle Tankan tot auf dieser Land in Wasser, Nur wir leben, ganz wenig."
„Offenbar meint er, daß hier die einzige Ansiedlung der Echsen auf diesem Inselkontinent war, Sir", raunte Omar.
„Und mit 'Tankan' sind alle Echsen gemeint", ergänzte Rhodan. „Wir dachten bisher, sie hätten Eigennamen und ihr Sprecher hieße Tankan. Wie halten sie sich auseinander?"
„Was jetzt gehen?" fragte Tankan.
Perry Rhodan beschloß, die neue Situation für sich auszunutzen.
„Wir müssen schnell zu unseren Leuten gehen. Sie wissen nicht, daß es noch D'ulh Orgh gibt. Aber wenn wir es ihnen sagen, kommen sie und töten die letzten Fremden. Nur... wir können nicht über das Wasser..."
„Wir gehen durch Wasser. Ihr gehen... setzen auf wir..."
„Danke!" sagte Rhodan.
Der Sprecher der Echsen wandte sich um und sprach zu seinen Artgenossen mit unverständlich gurgelnden und schmatzenden Lauten. Dann sagte er zu den Menschen: „Gehen gleich, Tankan, Rhodan, Omar und Tier!"
Der Großadministrator hielt es ebenfalls für sicherer, jetzt sofort aufzubrechen. Wer weiß, vielleicht kehrten die Tefroder noch einmal hierher zurück. Gegen bombenwerfende Flugmaschinen waren sie nicht gerüstet. Aber er wollte wenigstens noch so lange bleiben, bis Omar Hawk eine Infrarotuntersuchung vorgenommen hatte.
„Noch ein wenig warten", bedeutete er dem Sprecher.
Wieder aktivierte der Oxtorner seinen Hirnwellenverstärker. Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf Sherlocks Wahrnehmungen. Der Okrill begriff auch ohne mündlichen Befehl,
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