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0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reaktion des Tieres verwirrte den Oberleutnant. Sie deutete auf etwas hin, das ihm ganz und gar unmöglich erschien.
    Neben ihm hob Perry Rhodan den Impulsstrahler.
    Omars Hand mit der Waffe glitt zögernd nach oben. Zwei Männer hatten eine gute Chance - auch gegen Hunderte von wehrhaften Echsen. Und der Okrill würde zusätzliche Verwirrung unter den Tieren stiften.
    Doch dann sank Omars Hand wieder herab. Er wußte plötzlich, was er zu tun hatte, so unwahrscheinlich der Schluß auch war, den er aus dem Verhalten Sherlocks zog.
    „Nicht schießen, Sir!" raunte er Rhodan zu.
    Der Großadministrator wandte sich langsam um. Sein Gesicht hinter der Helmscheibe drückte absolutes Nichtverstehen aus. Aber Omar vermochte ihm nichts zu erklären - vorerst noch nicht.
    Heftig schleuderte er seine Waffe von sich - und trat den Echsen entgegen.
    Grünleuchtende Augen funkelten ihn an, schwere Leiber schoben sich näher und näher...
     
    *
     
    „Kommen Sie zurück, Hawk!" Rhodans Stimme klang beschwörend.
    Omar Hawk schritt unbeirrt auf die Bestien zu, die sie unterdessen völlig eingekreist hatten.
    Jäh duckten sich die Echsen nieder. Es sah aus, als wollten sie zum Sprung ansetzen. Doch dann blieben sie stehen.
    Der Oxtorner atmete auf. Schweißtropfen perlten von seiner Stirn, aber nicht die Hitze war daran schuld. Langsam, damit die Bewegung nicht mißverstanden werden konnte, hob er den Arm, ballte die Hand zur Faust und streckte einen Finger nach oben.
    Nichts rührte sich.
    Aus dem Empfänger kam Rhodans keuchender Atem.
    Omar wiederholte die Geste. Er holte die Lungen voll Luft und rief: „Wenn ihr mich versteht, dann schickt einen von euch mir entgegen!"
    Unruhe ging durch die Reihen der Echsen. Aber das blieb die einzige Reaktion.
    Omar hatte Interkosmo gesprochen, die Offizielle Sprache seiner Welt. Jetzt wiederholte er seine Worte auf Ferronisch. Immer noch keine Reaktion! Er begann daran zu zweifeln, daß er Sherlocks Benehmen richtig gedeutet habe. Dann versuchte er es auf Interandro, der Einheitssprache Andromedas...
    Er glaubte, die Echsen zusammenzucken zu sehen. Irgendwo war Bewegung. Ein einzelnes Tier schob sich durch die Reihe seiner Artgenossen und kam zögernd auf Hawk zu.
    Die Muskeln des Oxtorners spannte sich. Sherlocks sechster Sinn hatte nicht getrogen. Die Echsen waren intelligente Wesen, trotz ihres raubtierhaften Äußeren. Mit einem Mal verstand Omar die Dinge, die ihm bei der Untersuchung des Kampfplatzes in der Schlucht unerklärlich geblieben waren.
    Dennoch ließ seine Wachsamkeit nicht nach. Intelligente Lebewesen mußten nicht immer friedlich sein. Meist waren sie sogar viel aggressiver und brutaler als instinktgeleitete Tiere.
    Aber die Echse blieb fünf Schritte vor ihm stehen. Die Falten in dem uralt wirkenden „Brontosaurier"-Gesicht zuckten, die schwärzlichen Lippen des großen Mauls bewegten sich.
    Seltsam grotesk verzerrte Laute drangen daraus hervor. Omar Hawk mußte einige Phantasie aufwenden, um in den von Glucksen und Schmatzen begleiteten Tönen das Interandro-Wort für „Frieden" herauszuhören.
    Behutsam senkte der Oberleutnant den Arm. In seinem Ohrenempfänger ertönte Rhodans erstaunter Ausruf. Dann folgte das Rascheln von Blättern und das Klatschen von Füßen auf dem durchnäßten Boden.
    „Frieden!" sagte Omar auf Interandro. Er schlug sich mit der Hand gegen die Brust. „Omar!"
    Die Augenhöhlen der Echsen wölbten sich, der Kehlsack begann konvulsivisch zu zucken. Eine Pranke hob sich und fiel auf die Nüstern herab.
    „Tankan!" verstand Omar.
    Hinter ihm nieste der Okrill, schallend und voller Inbrunst.
    „Wer hätte das gedacht!" flüsterte Perry Rhodan. „Woher wußten Sie das, Hawk?"
    „Sherlock hat es gespürt, Sir", erwiderte Omar schlicht. Er blickte unverwandt die Echse an, deren Gesicht ihm nun nicht mehr so abstoßend vorkam wie zuerst.
    Erneut begann Tankan zu sprechen. Sein Interandro war weder flüssig noch klar, aber mit einiger Muhe vermochte man es zu verstehen.
    „Ihr... nicht... D'ulh Orgh", sagte er. „Nicht so... sein, aber so... reden. Warum?"
    „Sie vergleichen uns mit jemandem?" frage Rhodan verwundert. Er trat noch einen Schritt vor und schaltete den Außenlautsprecher seines Helmes ein „Wir sprechen so und auch anders, Tankan", sagte er, und der Lautsprecher verstärkte seine Stimme. „Ich weiß nicht, wen du mit D'ulh Orgh meinst, aber wir kommen in Frieden..."
    Tankan gab einige glucksende Töne von sich.
    „Ihr

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