0271 - Die Welt der Körperlosen
Frieden - wir Frieden", schmatze er. „Ihr groß, D'ulh Orgh klein. D'ulh Orgh schlecht. Tankan viel tot, nach D'ulh Orgh kommen."
Rhodan schaltete den Helmlautsprecher wieder ab.
„Wahrscheinlich meint er die Tefroder. Von ihnen könnten die Echsen auch die Einheitssprache Andromedas erlernt haben."
„Aber die Tefroder sprechen meist ihre eigenen Sprache, das Tefroda!" wandte Omar ein.
„Nur unter sich", widersprach Rhodan. „Im Verkehr mit den anderen Rassen ihrer Galaxis verständigen sie sich auch in Interandro so wie wir Interkosmo sprechen."
Erneut schaltete er den Lautsprecher an.
„Wenn ihr die Fremden meint, die von einer anderen Welt auf euren Planeten kamen, dann sind die D'ulh Orgh auch unsere Feinde. Wir haben sie vernichtet."
„D'ulh Orgh sein Fremde. Kommen von hoch... hinter Wolken. Tankan leben aus Balrugh und N'naan. Fremde machen kaputt. Tankan viel tot. Wenn euch Feind dann euch uns Freund."
„Mein Gott!" dachte Perry Rhodan. „Das Universum enthält mehr Tragödien als wir ahnen! In der Realzeit gibt es die Echsen nicht mehr. Wahrscheinlich sind sie schon jetzt zum Aussterben verurteilt - und die Tefroder Andromedas tragen die Schuld daran. Offenbar ist mit Balrugh und N'naan die pflanzliche oder tierische Existenzgrundlage der Echsen gemeint."
Laut sagte er: „Woher kennt ihr die Sprache der D'ulh Orgh Tankan?"
„Wir gefangen viele. Haben gehört und gelernt sprechen wie sie." In den faltigen Gesicht der Echse arbeitete es. „Ihr tötet D'ulh Orgh. Nun ihr da. Was tun? Wer.. ihr?"
„Natürlich! Sie fragen sich, ob wir nicht vielleicht nur das Werk der Tefroder vollenden werden", durchfuhr es Rhodan. Zugleich kam ihm ein Versäumnis zu Bewußtsein. Er schlug sich gegen die Brust, wie er es vorher bei Hawk gesehen hatte.
„Rhodan! Wir kommen auch von jenseits der Wolken. Aber wir bleiben nicht lange hier. Unser Ziel liegt auf einer anderen Welt. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen."
„Wir froh. Wenn gut, dann bleiben. Ihr macht D'ulh Orgh... tot...?"
„Alle tot", erwiderte Rhodan. „Aber ihr habt Gefangene gemacht? Leben sie noch? Wir möchten sie uns gern ansehen."
Tankan schwieg lange. Seine Augen musterten die Fremden. Schon fürchtete Rhodan, mit seiner letzten Frage ein Tabu verletzt zu haben, da antwortete die Echse.
„Ein D'ulh Orgh leben. Ihr sehen, ihr kommen!"
„Wir kommen mit!" bestätigte Rhodan. „Aber ich habe noch eine andere Frage. Einige von euch töteten einen von uns. Dort." Er deutete mit der Hand in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
„Warum?"
„Er böse, wir auch böse", entgegnete Tankan lakonisch.
Mehr bekam Perry Rhodan trotz wiederholten Fragens nicht aus ihm heraus. Deshalb ließ er es dabei bewenden. Sergeant Murching war nicht mehr lebendig zu machen, und aus der Sicht der Echsen mochte er selbst schuld an seinem Tod sein. Er hatte schließlich zuerst getötet - nur konnte er niemals ahnen, daß es auf Pigell intelligente Ureinwohner gab, zumal den Echsen ihre Intelligenz nicht anzusehen war. Aber hätte Rhodan ihnen vorwerfen sollen, sie waren falsch vorgegangen, weil sie sich nicht als das zu erkennen gaben, was sie waren? Diese Wesen würden ihm wahrscheinlich nicht glauben, daß man ihnen die Intelligenz nicht sofort ansah.
Ihm selbst kam die Situation wie ein schlechter Traum vor. Alles wirkte noch unwirklicher, als sich die Echsen zu einer Kolonne formierten und durch den Dschungel brachen. Der Okrill fand sich dagegen mit der neuen Lage ab. Ihm schien es Vergnügen zu bereiten, am Rand der Kolonne entlangzujagen, die Echsen zu erschrecken, indem er über sie hinwegsprang oder zwischen den mächtigen Beinen hindurchfuhr.
Omar Hawk lud sich den Großadministrator wieder auf die Schultern. Sie hätten sonst das Tempo der Echsen niemals halten können.
Es war ein seltsames Bild - eine Herde urweltlicher Bestien - und dazwischen zwei Menschen.
„Zu friedlich..." bemerkte Rhodan skeptisch.
*
Er mußte eingeschlafen sein, ungeachtet der Stürme, der Gewitter und den vielfältigen Lauten einer vor Leben strotzenden Urwelt.
Perry Rhodan erwachte von einem vielstimmigen Gebrüll, das die aus dem Urwald dringenden Geräusche noch bei weitem an Lautstärke übertraf.
„Was ist los?" fragte er den Oxtorner.
Omar Hawks Brustscheinwerfer erhellte nur einen Ausschnitt der Szene. Schwarz glänzende, gigantische Leiber wälzten sich über einen kreisrunden freien Platz im Dschungel: die Echsen!
Aber warum
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