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0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klappte den Helm zurück. Er mochte nicht die laue Luft des Aggregates atmen. In Sturm und Regen fühlte er sich wohl. Als er merkte daß es Rhodan schwerfiel, die Beine zu heben, lud er ihn sich einfach auf die Schultern, ohne auf die Proteste des Großadministrators zu achten.
    Wenige Meter vor ihm focht der Okrill wieder einmal einen Kampf mit einem reptilartigen Sumpfbewohner aus. Wie immer blieb er Sieger; kein Wunder, wenn man bedachte, daß seine Krallen hart wie Terkonitstahl und scharf wie ein Rasiermesser waren. Die Fänge der Pigell-Bestien dagegen vermochten seine Haut nicht einmal zu ritzen.
    Links tauchte die düstere Kulisse eines Urwaldes auf. Die Bäume ächzten und kreischten unter der Gewalt des Sturmes. Blauweiße Blitze fuhren dazwischen. Es krachte jedesmal infernalisch, wenn ein getroffener Baumriese splitterte und im Fall Dutzende andere mit sich riß. Glücklicherweise bestand niemals die Gefahr eines Waldbrandes. Die überall auf Pigell herrschende Feuchtigkeit erstickte jedes Feuer bereits im Keim.
    Dennoch wartete Omar Hawk ungeduldig auf eine Stimme aus dem Telekomempfänger Rhodans und sein Peilzeichengeber arbeitete ununterbrochen. Einmal mußten die Signale doch aufgefangen werden! Sicher waren ausreichend Fahrzeuge unterwegs, um die Planetenoberfläche systematisch abzusuchen. Zur Rettung Perry Rhodans würde man alle vorhandenen Mittel aufbieten.
    Aber der Äther schwieg. Nur krachende Störungsgeräusche waren zu vernehmen. Es hatte den Anschein, als befänden sich die beiden Menschen allein auf dieser Welt.
    Jäh brach das Gewitter ab. Der Regen ließ nach, und der Sturm verebbte. Am fernen Horizont flackerte orangerotes Leuchten - und erstarb. Die Dämmerung wurde zur Nacht.
    Omars Brustscheinwerfer geisterte durch die Dunkelheit. Er war auf Infrarotlicht gestellt, und mit der dazugehörigen Brille stellten die aufsteigenden Dämpfe kein nennenswertes Hindernis dar.
    Der Oxtorner erkannte vor sich eine weite, mit kniehohen, krautigen Pflanzen bestandene Ebene.
    Links davon stand die undurchdringliche Wand des Dschungels, zur Rechten ging die Ebene in einen geröllbedeckten Hang über.
    „Lassen Sie mich herunter!" befahl Rhodan. „Wir legen eine Pause ein."
    Omar gehorchte.
    Der Großadministrator taumelte leicht, als ihn Hawk vorsichtig auf die Fuße stellte, doch seine ungebrochene Willenskraft überwand die körperliche Schwäche unerwartet gut.
    „Es scheint so, als stünde bei der CREST auch nicht alles zum Besten", sagte er leise.
    „Normalerweise hätte man unsere Peilsignale längst ausgemacht. Man braucht nur zehn Korvetten, um unseren Standort innerhalb von vier Stunden zu finden, im ungünstigsten Fall."
    Omar schüttelte den Kopf.
    „Die ständigen elektrischen Entladungen der Gewitter werden die Reichweite unserer Signale erheblich herabsetzen, Sir. Ich sehe noch keinen Grund zur Besorgnis."
    Rhodan antwortete mit einem humorlosen Lachen.
    „Sie nicht, junger Mann! Aber ich. Sie ahnen nicht, wie bedeutend ein Objekt wie die Zeitstation der MdI ist. So etwas läßt man sich nicht einfach wegnehmen. Ich fürchte, die Zeit arbeitet gegen uns."
    „Was wollen...?" setzte Omar zu einer Frage an. Er kam nicht mehr dazu, sie zu beenden. Der Okrill, der einige hundert Meter vorausgeeilt war, tauchte plötzlich wieder dicht vor den Menschen auf. Er fauchte leise.
    Perry Rhodan und Omar Hawk reagierten gleich schnell. Sie hielten ihre Waffen in der Hand, bevor sie wußten, was das Tier so erregte. Ihre Blicke suchten den Waldrand, die Ebene und den Geröllhang ab. Sie erkannten schattenhafte Bewegung.
    Hawks Linke zuckte zum Gürtel, fuhr hoch zum Mund. Die Zähne rissen den Zünder des eiförmigen Gegenstandes heraus. In hohem Bogen flog die Infrarotbombe etwa dreihundert Meter weit in die Ebene hinaus.
    Grelles Licht, das nur durch die Infrarotbrillen sichtbar für menschliche Augen gemacht wurde, leuchtete jeden noch so kleinen Winkel des Geländes aus. Die Schemen wurden zu deutlichen Konturen: Pigell-Echsen...!
    Es mußten über hundert sein, die von allen Seiten heranschlichen. Jetzt kamen ihre Reihen zum Stehen. Vermutlich sahen die Bestien im Infrarotbereich und waren geblendet durch die ungewohnte Lichtfülle.
    Omars Aufmerksamkeit wurde vorübergehend abgelenkt. Verblüfft betrachtete er Sherlock, der sich auf die Hinterbeine gesetzt hatte und mit den Vorderpfoten durch die Luft schlug. Dazu gab er Laute von sich, die wie gepreßtes Stöhnen klangen.
    Die

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