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0271 - Ghoul-Parasiten

0271 - Ghoul-Parasiten

Titel: 0271 - Ghoul-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vom Regen etwas verwischt, dennoch waren die Menschen gut zu erkennen.
    Viele Beamte in Zivil schritten die Treppe hinab und verschwanden in der Unterwelt.
    Von John Sinclair sah der Mann nichts. Dafür erschien jemand, von dem er auch gehört hatte. Es war kein Europäer, sondern ein Chinese. Er stieg zusammen mit einem älteren Mann aus einer dunklen Limousine.
    Die Männer schritten rasch die Treppe hinab und verschwanden aus dem Blickfeld der drei Beobachter.
    Wo steckte Sinclair?
    Auch die Mafiosi wurden nervös. Sie besaßen ebenfalls ein Glas und wechselten sich mit der Beobachtung ab.
    »Kann er etwas gemerkt haben?« fragte Mister X.
    »Nein, keinesfalls.«
    »Warum kommt er nicht?«
    »Keine Ahnung, Mann.«
    »Aber er ist in London?«
    »Wissen wir nicht.«
    Um die Lippen von Mister X zuckte es. Am liebsten hätte er anders reagiert, aber er riß sich zusammen. Die Spuren, die er bisher gelegt hatte, reichten.
    Der Fahrer rauchte. Dicker Qualm aus der schwarzen Zigarre zog träge durch den Wagen. Dann wurde das Fenster geöffnet, und der Qualm zog in langen Bahnen ab.
    Plötzlich war Sinclair da. Der Mann mit dem Schweinsgesicht entdeckte ihn auch zuerst. Sein Körper spannte sich, aus dem Mund drang ein Zischlaut, und die schlanken Finger tasteten nach dem Türgriff, um im nächsten Augenblick den Wagenschlag aufzustoßen.
    »Sollen wir verschwinden?« fragte der Fahrer.
    »Nicht wegfahren.«
    »Okay, Mann. Du bist der Boß, hat Logan gesagt. Bring's hinter dich, dann geben wir dir einen aus.«
    Das hörte Mister X nicht. Er hatte die Tür zugerammt, zog den Kopf ein wenig ein, ließ die Hände in den Taschen und steuerte den U-Bahn-Eingang an.
    Die Nelson-Siegessäule ließ er linker Hand liegen. Er widmete dieser touristischen Attraktion keinen Blick, sondern dachte nur an sein Ziel.
    Sinclair mußte weg.
    Dennoch dauerte es lange, bis er wieder aus der Unterwelt erschien.
    Jetzt war Sinclair verloren.
    Dann passierte das Mißgeschick mit der Frau. Sie sprach Sinclair an. Er und sein chinesischer Kollege blieben stehen. Zudem unterhielt sich Sinclair noch mit der Frau, und alles verzögerte sich.
    Mister X wollte nicht mehr warten.
    Er ging noch einige Schritte näher an den Geisterjäger heran. Jetzt hatte er die günstigste Position erreicht, als sich Sinclair umdrehte.
    Zurück konnte er nicht mehr.
    Er schoß. Zweimal…
    ***
    Was ich in diesen schrecklichen Sekunden alles dachte, erlebte und durchmachte, wußte ich nicht. Die Welt um mich herum schien anders zu werden. Ich sah die Menschen kaum mehr, auch meinen Freund Suko nicht, und alle Bewegungen schienen sich zu verlangsamen. Für mich existierte einzig und allein der Mann mit dem Schweinsgesicht, und ich wußte, daß er mich mit der goldenen Pistole getroffen hatte.
    Volle Ladung!
    Was das bedeutete, hatte ich bei den zwei Skeletten im Wagen gesehen, und mir würde das gleiche Schicksal bevorstehen.
    Aber nicht nur mir. Auch Su Danning war nicht verschont worden, denn ich hörte ihren entsetzt klingenden Ruf.
    »Hi«, rief sie. »Was ist das denn für eine Schweinerei. Das Zeug klebt ja…«
    Ich glaubte, von einem Pferd getreten zu werden. Ausgerechnet die Frau hatte es mit mir zusammen erwischt. Es blieb mir keine Zeit, um großartige Vorwürfe zu produzieren. Ich mußte sehen, daß wir beide aus dieser verdammten Zwickmühle herauskamen.
    Und das war schwer genug.
    Den Zeitvorsprung der Überraschung hatte unser Gegner auf seiner Seite. Bevor mir klar wurde, was alles passiert war, hatte sich der Schleim bereits ausgebreitet. Entgegen den Gesetzen der Erdanziehung stieg er nach oben. Gleichzeitig breitete er sich zur Seite hin aus, und er rann auch nach unten, so daß er unsere Körper sehr rasch einhüllte.
    Ich konnte zusehen, wie sich die Masse ausbreitete und sich zu einer Kugel formte, die uns beide umschloß. Su Danning und ich waren in dieser Kugel gefangen.
    Die Reporterin drehte mir ihr Gesicht zu. Der Schrecken stand in den Zügen zu lesen. Diese Frau ahnte, was passiert war. Sie hatte instinktiv eine schreckliche Wahrheit erfaßt, klammerte sich an mir fest und, behinderte mich in meinen Aktionen.
    Was in meiner Erzählung so lange dauert, nahm tatsächlich nur wenige Sekunden in Anspruch. Denn so rasch breitete sich die verdammte Flüssigkeit aus, und ich sah bereits vor meinen Augen die seltsame Haut, die zwar eine Sicht zuließ, sie jedoch seltsam verzerrte, so daß unser Gegner wie ein Mensch wirkte, dessen Körperteile man

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