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0272 - Der Dämonenjäger

0272 - Der Dämonenjäger

Titel: 0272 - Der Dämonenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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streckte die Arme aus und umfing ihren Sohn. Hans Kugler stand neben den beiden und schaute zu. Er wußte manchmal nicht, wohin er den Blick richten sollte. Einmal starrte er uns an, dann wieder seine Familie.
    »Mammi!« flüsterte Peter. »Mammi, ich kenne das, ich habe es schon einmal erlebt. Wir sind in einer anderen Zeit, wo die Geschichten spielen, die Oma immer erzählt.«
    Das Lachen der Frau klang schrill. »Nein, Peterle, das ist nicht möglich. So etwas gibt es nicht. Das sind doch alles Sagen und Legenden. In den Büchern…«
    »Doch, Mammi. Ich habe ihn doch gesehen.«
    »Wen?«
    »Graax!«
    Zischend holte Hans Kugler Atem. »Hör auf damit, Peter! Ich habe dir verboten, darüber zu sprechen. Es gibt keinen Graax, es…«
    »Moment, Herr Kugler«, unterbrach ich ihn mit leiser, dennoch scharfer Stimme. »Sie müssen lernen, umzudenken und sich darauf gefaßt machen, daß auch ein Krieger namens Graax existiert. Wir sind in einer fernen Epoche der Erde gelandet, und dort hat es diese Völker gegeben, die längst ausgestorben sind und die waren, bevor noch der alte Kontinent Atlantis entstand.«
    Kugler wollte lächeln. Seine Mundwinkel verschoben sich schon, dann froren sie ein, und das Lächeln verzerrte sich zu einer Grimasse. »Was sagen Sie da?«
    »Sie haben mich genau verstanden!«
    »Ja, aber nicht begriffen!«
    Ich hob die Schultern. »Es tut mir leid, aber gehen Sie bitte davon aus, daß es für uns keine andere Möglichkeit gibt. Wir sind in einem Stadium der Geschichte gefangen, in dem die Erde sich praktisch erst, entwickelte. Ich würde schätzen, daß gerade eine Eiszeit vorbei ist. Vielleicht liegt England sogar noch unter gewaltigen Gletschern begraben und ist keine Insel wie in der Gegenwart. Gehen Sie bitte davon aus. Machen Sie sich mit dem Gedanken vertraut und behalten Sie auf alle Fälle die Nerven, denn nur gemeinsam sind wir stark genug, um uns gegen diese feindliche Umwelt behaupten zu können.«
    Meine Worte hatten einen Nerv bei ihm getroffen. Hans Kugler schwieg.
    Er starrte auf seine Hände. Die Finger waren in Bewegung. Dann hob er ruckartig den Kopf und blieb so stramm stehen wie ein Soldat vor seinem Vorgesetzten. »Meinen Sie das, was Sie da gesagt haben, wirklich so?«
    »Es ist mein voller Ernst, Herr Kugler!«
    Der Förster wandte sich ab. Wütend stampfte er dabei mit dem Fuß auf.
    Vielleicht wollte er noch etwas sagen, aber ihm fehlten einfach die Worte.
    Mutter und Sohn redeten miteinander. Der kleine Peter hielt sich wirklich tapfer. Mit geflüsterten Worten erklärte er seiner Mutter, daß man auch in dieser Welt leben könnte. In seinen Büchern hatte er alles gelesen, und wenn man sich vor Graax versteckte, war alles gar nicht so schlimm.
    Ich mußte lächeln, als ich die Worte hörte. Vor dem Kleinen konnte man als Erwachsener den Hut ziehen. Aber vielleicht mußte man in der Abenteuerwelt des Kindes leben, um diese Gefahr zu begreifen und auch mit der Zeitumwandlung so fertig zu werden, wie Peter es geschafft hatte. Anders konnte ich es mir nicht vorstellen.
    Ich wollte mit Suko reden. Als ich mich umschaute, war mein Partner verschwunden. Großen Grund zur Besorgnis hatte ich nicht. Der Inspektor würde schon wieder zurückkommen, bestimmt schaute er sich nur die nähere Umgebung an.
    Schließlich hörte ich ihn. Er war zunächst den Hang hinaufgelaufen, jetzt rutschte er wieder hinunter. Sein Schatten tauchte zwischen den mit dichtem Moos bewachsenen Felsbrocken auf, die den Hang bedeckten.
    Hin und wieder stützte er sich ab.
    Schweiß glänzte auf der Stirn meines Freundes, als er neben mir stehenblieb und in mein fragendes Gesicht schaute.
    »Ich habe mich ein wenig umgeschaut«, erklärte er.
    Auch Hans Kugler hatte die Worte gehört und kam neugierig näher.
    Neben Suko blieb er stehen.
    »Und?«
    Mein Freund lächelte. »Du wirst es kaum glauben, John, aber was ich entdeckt habe, ist irre.«
    »Los, Alter, rede!«
    Suko drehte sich um. Er deutete den Abhang hoch. »Wenn du seinen Kamm erreicht hast, bekommst du einen guten Blick. Der Mond scheint, und das Licht ist seltsam klar. Deshalb hob sich auch das Gemäuer so deutlich vor dem Hintergrund ab.«
    »Welches Gemäuer?« fragte ich überrascht.
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Moment mal«, sagte Hans Kugler. »Können Sie es vielleicht beschreiben?«
    »Natürlich.« Suko erklärte ihm mit präzisen Worten, was er da gesehen hatte.
    Noch während er sprach, nickte der Mann. Er ließ Suko auch

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