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0272 - Der Dämonenjäger

0272 - Der Dämonenjäger

Titel: 0272 - Der Dämonenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zu Ende reden, sondern sagte: »Mein Verdacht hat sich bestätigt. Während unser Haus in der Gegenwart zurückgeblieben ist, wurde die Burg des Professors mit in die Vergangenheit geschleudert. Das ist eigentlich alles, meine Herren.«
    Es war verdammt viel. Mehr jedenfalls, als wir gedacht hatten. Suko und ich waren platt. Damit hätte nun keiner von uns gerechnet. Eine Burg aus der Gegenwart in der Vergangenheit zu sehen. So etwas war unwahrscheinlich.
    »Was sagst du, John?«
    »Wir haben also ein Ziel!« stellte ich fest. »Und vielleicht finden wir dort Professor Chandler. Ich kann mir gut vorstellen, daß er mehr weiß als wir.«
    »Das ist möglich.«
    Ich wandte mich wieder an meinen Freund. »Gesehen hast du ihn nicht zufällig — oder?«
    »Nein, das nicht. Ich entdeckte nur einen schwachen Lichtschein, bin mir allerdings nicht hundertprozentig sicher.« Suko legte eine kurze Pause ein, bevor er die nächsten Worte sprach. »Und dann sah ich noch etwas. Es waren große Schatten am Himmel, die sich bewegten. Ich tippe auf Vögel.«
    »Oder Drachen. Fliegende Drachen.«
    »Auch möglich.«
    Kugler schüttelte den Kopf. »Was reden Sie denn da, zum Henker? Fliegende Drachen?«
    »Wir müssen damit rechnen.«
    »Ja, Paps, ja. Sie kamen auch in meinen Büchern vor.« Die Worte rief der kleine Peter. Nickend rannte er auf uns zu. »Ich habe oft darüber gelesen. Richtige Drachen. Ehrlich.«
    Hans Kugler zog ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken. Er sagte nichts weiter, denn er schien mittlerweile einzusehen, daß er mit den normalen Erklärungen keine Chance hatte, diese furchtbare Welt zu begreifen.
    »Und was hast du noch alles gelesen?« wollte ich wissen. Peter konnte mir eine wertvolle Hilfe sein, wenn er von dieser vergangenen Epoche berichtete.
    Der Junge war jetzt in seinem Element. Endlich gab es Erwachsene, die ihn ernst nahmen. Er berichtete von dem unheimlichen Graax, von gefährlichen Barbaren, kriegerischen Stämmen und fliegenden Ungeheuern. Sein Vater wurde immer blasser, dennoch war der Unglaube aus seinem Gesicht verschwunden, schließlich hatte Suko ebenfalls von den großen Vögeln berichtet, die über der Burg hoch am Himmel kreisten.
    »Richten wir uns also darauf ein«, erklärte ich.
    Suko dachte ebenfalls praktisch, als er sagte: »Haben wir entsprechende Waffen?«
    »Ich hoffe.«
    »Was heißt das?« fragte mich Hans Kugler, während er seinen Arm um die Schultern seiner Frau legte. Sie hatte sich inzwischen zu uns gesellt.
    »Wir tragen Pistolen bei uns. Zudem noch einen Dolch, eine Dämonenpeitsche, magische Kreide, eine Gnostische Gemme und mein Kreuz.«
    Hans Kugler meinte: »Das wird Ihnen wohl kaum etwas nutzen.«
    »Meinen Sie das Kreuz?«
    »Sicher.«
    Ich wiegte den Kopf. »Da könnten Sie leider recht haben. Davon einmal abgesehen, sollten wir uns tatsächlich auf den Weg machen und versuchen, die Burg zu erreichen. Vielleicht finden wir dort den Professor.«
    »Ich habe auch noch meine Pfeile und den Bogen«, erklärte Peter.
    »Damit kann ich schießen. Ich habe es oft geübt.«
    Ich streichelte sein Haar. »Na prima, mein Kleiner, dann kann uns ja nichts passieren.«
    »Ich bin gar nicht so schwach.«
    »Hat auch niemand behauptet.«
    »Komm an meine Hand!« sagte Hans Kugler. »Der Weg zur Burg ist weit, und ich will, daß du in meiner Nähe bleibst.«
    Peter schaute erst mich an. Als ich nickte, ging er zu seinem Vater.
    Suko und ich übernahmen die Führung. Ich ging ein wenig schneller, während der Inspektor nahe der Familie blieb.
    Der Boden war ziemlich glatt und auch weich. Es wuchs kein Gras auf ihm, sondern dichte Flechten, die ein moosartiges Aussehen angenommen hatten. Manchmal war der Untergrund weich wie ein dichter Teppich. Meine Sohlen sanken ein, und wenn ich die Füße wieder zurückzog, sammelte sich Wasser in den Druckstellen.
    An den Felsen, die den Hang bedeckten, hielt ich mich fest. Auch diese Steine zeigten eine dunkle Moosschicht, und ich blieb erst stehen, als ich die Kuppe des Abhangs erreicht hatte.
    Diesmal sah ich die Burg.
    Sie stand wie vergessen in einer seltsamen Urwelt, die überhaupt keine Rahmenbedingungen für diesen Bau abgab. Da war alles verkehrt. Es existierten weder Wege, Straßen noch Pfade. Nur ein wilder, wuchernder Wald, durchzogen von Sümpfen, kleinen Bächen und bedeckt mit winzigen Seen, auf deren Oberfläche das Mondlicht einen dumpfen bleiernen Schimmer gelegt hatte. An dieser vor mir liegenden Seite mußten

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