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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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verdächtigen Sie einiger Verbrechen, Andrew Wysh«, antwortete der Chef. »Zunächst einmal des illegalen Besitzes von Explosionsstoffen, der Beteiligung an einem Banküberfall, vor allen Dingen aber der Ermordung von Rod Murphy.«
    Wyshs Augen quollen aus dem Kopf. »Ist Murphy ermordet worden?«
    Mr. High nickte.
    In Wyshs Gesicht zuckte es.
    »Ich habe nichts damit zu tun«, knurrte er.
    »Das wird sich heraussteilen«, antwortete Mr. High.
    Ein Kollege kam herein und wandte sich an den Chef.
    »Sir, kann ich Sie für einen Augenblick sprechen?«
    Mr. High ging mit unserem Kollegen zur Seite. Der Kollege flüsterte uns ein paar Worte zu. Mr. High gab uns ein Zeichen.
    Geführt von dem Kollegen gingen wir hinaus. Der Mann brachte uns zur rechten Garage. Die Tür stand offen, und das Licht brannte. Ein schwarzer Mercury stand in der Garage. Unser Kollege hatte den Kofferraum geöffnet.
    »Ich fand das, Sir!«, sagte er.
    Es war eine nicht sehr hohe, olivgrüne und mit Blech beschlagene Kiste, auf der weiße Zahlen und Buchstaben aufgemalt waren.
    »Öffnen Sie das Ding!«, befahl Mr. High.
    Der Kollege drückte die Schnappverschlüsse zurück. Wie Eier sorgfältig in je einem Pappfach verpackt, und fast ebenso harmlos aussehend, erblickten wir Armeehandgranaten, aber eine ganze Reihe der Fächer war bereits leer.
    »Das bricht Andrew Wysh das Genick«, stellte Mr. High fest.
    ***
    Ich fuhr nach Hause und schlief bis in den Mittag hinein, und als ich ausgeruht und mit ein paar Pflastern auf den Kratzern im Gesicht wieder im Hauptquartier auftauchte, da hatten die Kollegen schon mehr als die halbe Arbeit geleistet, und nun musste sich Andrew Wysh wirklich Sorgen um seine Zukunft machen.
    Zunächst einmal hatten sich ein paar Leute der Tätigkeit seiner Bande angenommen, und die Folge davon war, dass im Mount St. Vincent-Viertel erhebliche Verwirrung herrschte. Es stand jetzt schon fest, dass Wysh solcher Verbrechen wie Glücksspiel, Erpressung, Handel mit unverzolltem Alkohol und einiges mehr angeklagt werden würde, aber das wog nicht so schwer im Vergleich zu den Anklagen, die ihm noch drohten.
    Der Besitz geraubter Munition, der Handgranaten also, stand fest, obwohl die schärfsten Haussuchungen nicht mehr zutage gefördert hatten als die eine Kiste im Kofferraum des Mercurys. Die Überprüfung ergab, dass in der Kiste genau soviel Handgranaten fehlten, wie in der Eight Avenue und in Riverhead explodiert waren.
    Unser Labor nahm sich des Mercurys an, und es war für unsere Chemiker ziemlich einfach, festzustellen, dass der Mercury in der Nacht tatsächlich in Riverhead gewesen war. Sie kratzten Erde aus den Reifenprofilen, verglichen sie mit Erde aus der Umgebung von Riverhead. Sie fegten den Schmutz vom Boden des Fahrzeuges und analysierten ihn und bekamen heraus, dass der Schmutz von Schuhen stammte, deren Besitzer auf dem freien Platz vor Murphys Haus gewesen sein musste.
    Selbstverständlich schworen Wysh, sein Stellvertreter John Simmer und die beiden Gorillas, sie hätten sich die ganze Nacht über in dem Bungalow aufgehalten, aber was bewiesen die Schwüre von Leuten, die wahrscheinlich alle am gleichen Verbrechen beteiligt waren?
    Andrew Wysh behauptete, einer seiner Leute hätte sich den Wagen für eine Spritztour geliehen. Übrigens war das eine Behauptung, die keiner von den anderen unterstützte, worauf Wysh seine Aussage ergänzte, der betreffende Mann hätte ihn allein darum gebeten. Sie werden sich nicht wundern, dass wir seiner Aussage keine besondere Bedeutung beimaßen, als er den Namen des Mannes nannte: Shet Ravell. Ravell konnte die Aussage nicht mehr bestätigen. Er hatte in Riverhead sein Ende gefunden.
    Natürlich fragten wir Wysh, wie der Wagen wieder in seine Garage gekommen sei. Der Gangsterboss behauptete, der Schlitten sei von Ravell zurückgebracht worden. Er nannte auch die Uhrzeit, aber zu dieser Zeit war Shet Ravell schon tot gewesen, und als Wysh es erfuhr, behauptete er, er hätte nur angenommen, Ravell hätte den Wagen zurückgebracht. Er, Wysh, habe gehört, wie der Wagen in die Garage zurückgebracht worden sei, aber er hätte zu diesem Zeitpunkt schon im Bett gelegen, und er wäre natürlich nicht aufgestanden, um nachzusehen, ob es Ravell oder irgendwer anderes gewesen sei.
    Kurz und gut, Andrew Wyshs Ausreden taugten nichts. Obwohl drei von ihm bezahlte Anwälte den Untersuchungsrichter bestürmten, ihren Klienten auf freien Fuß zu setzen, und obwohl sie beachtliche

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