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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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zur Explosion bringen, und wir alle zu Staub zerpulvert werden.«
    Draußen rief Phil: »Vorsicht, Jerry!«
    Gleich darauf sägte eine MP-Garbe durch die Nacht. Die Kugeln zerschmetterten das Fenster, durchlöcherten den Vorhang, mit dem es verhängt war, und schlugen Löcher in den Putz der Wände. Ich sah an den Löchern, dass die Serie zu hoch gezielt war, um irgendwen treffen zu können. Eine Kugel riss den Blechbeschlag von einer Handgranatenkiste.
    Unwillkürlich hatten wir alle uns fallen lassen, als die MP losratterte. Das Licht brannte noch.
    Master brüllte aus Leibeskräften: »Nicht schießen! Wir haben den G-man! Wir legen ihn um, wenn ihr schießt!«
    Worrick hatte mich auch im Hinwerfen nicht aus den Augen gelassen. Die Pistolenläufe waren auf mich gerichtet.
    Ich glaube, ich grinste ihn an.
    »Zerpulvern, Stanley«, wiederholte ich. »Siebenhundert Handgranaten, die auf einen Schlag explodieren! Es wird nicht genug von uns überbleiben, dass das Beerdigen sich lohnt.«
    Wieder rief draußen ein G-man die Aufforderung, sich zu ergeben, aber diesesmal war es nicht Phils Stimme.
    »Lass uns aufgeben, Stan!«, keuchte Master. »Es hat keinen Zweck!«
    Worricks und meine Blicke trafen sich, hielten sich fest. Dann sah ich das kurze Schlagen der Augenlider. Ich schnellte hoch und zur Seite, aber die Kugel traf mich dennoch. Ich spürte ein heißes Brennen an der Hüfte. Neue Schüsse bellten, aber ich begriff nicht, woher sie kamen und wer sie abgefeuert hatte. Ich fühlte nur ein grenzenloses Staunen, als Stanley Worricks Körper sich plötzlich aufbäumte, als über sein Gesicht ein Vorhang von Blut niederfiel, als die Faust, die die Pistole hielt, zuckte wie der Kopf einer zerschmetterten Schlange, und die Finger im Krampf den Abzug berührten, aber diese letzte Kugel traf niemanden mehr.
    Dann stürzte Phil durch die noch offene Tür, brüllte: »Jerry«, legte gleichzeitig auf Master an.
    Master, der noch auf der Erde lag, riss die Arme hoch.
    »Ich ergebe mich!«, schrie er. »Nicht schießen! Ich ergebe mich!«
    ***
    Ich hatte Glück gehabt. Worricks Kugel hatte mich an der Hüfte erwischt, aber so knapp, dass nur ein Streifen Haut und ein bisschen Fleisch zum Teufel gegangen waren,… und der Anzug natürlich. Ich blutete, aber der nächste Arzt brachte die Sache im Handumdrehen in Ordnung.
    Ohne Phil läge ich allerdings jetzt ein paar Fuß tiefer unter der Erde, denn ich glaube nicht, dass ich Worricks zweiter Kugel hätte ausweichen können, und er hatte ja außerdem noch eine ganze Menge zu vergeben. Phil hatte die lauten Übergabeaufforderungen und die MP-Garbe nur losgelassen, um selbst unbemerkt in den Bau eindringen zu können. Er hatte es geschafft, bekam aber nachträglich noch das große Knieschlottern, als er die aufgestapelten Kisten voller Handgranaten sah. In den wenigen Minuten, in denen er die Marrows über die Vorgänge hinter der Mauer ausgeholt hatte, waren die Handgranaten nicht erwähnt worden. Er kam gerade rechtzeitig, um Worrick mit einer Kugel in den Kopf auszulöschen. Es blieb ihm keine andere Möglichkeit, um mich zu retten. Es war nicht schwer, den Fall des Handgranaten-Gangsters rückwärts aufzurollen. Als Shandy Anderson sich nach New York aufmachte, um seine Zufallsbeute meistbietend zu verscheuern, war er, als er Wysh aufsuchen wollte, an Worrick geraten. Worrick erkannte die Chance, die in dem Besitz von siebenhundert Handgranaten lag, aber er wollte diese Chance selbst nutzen. Er versprach Anderson, für ihn mit Wysh zu verhandeln, hielt ihn dadurch von dem Boss der Bande fern und kaufte schließlich das Teufelszeug auf eigene Rechnung. Allerdings musste er mehr bezahlen, denn Anderson verhandelte auch mit Murphy und schraubte seinen Preis hoch. Worrick musste für die Granaten sämtliches Geld herausrücken, das er besaß, rund fünfzehntausend Dollar.
    Die Kisten wechselten den Besitzer, in einer Nacht wurden sie in dem Raum der stillgelegten ehemaligen Textilfabrik untergebracht, die Worrick für ein paar Dollar gemietet hatte.
    Worrick, den nach zwanzig Jahren Arbeit als Helfer von Bandenführern, der Ehrgeiz gepackt hatte, selbst ein großer Boss zu werden, legte sich die Pläne zurecht, wie und auf welche Weise er sich den Weg zum alleinigen Chef der Bronx freischießen wollte. Er entwickelte dabei eine beträchtliche Geschicklichkeit. Er gewann Charly Master und Shet Ravell, die wie er für Andrew Wvsh arbeiteten, für sich, aber er verschwieg natürlich

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