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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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den Wagen über die Glassplitter hinweg an den Truck heran, sprang heraus, öffnete die hintere Ladetür und begann in großer Eile, Kisten von dem verunglückten Truck in seinen Rambler umzuladen. Er arbeitete so angestrengt wie seit Jahren nicht mehr und brauchte kaum eine Viertelstunde, um dreißig Kisten zu stehlen. Der Rambler hätte das Dreifache davon aufnehmen können, aber Anderson war nicht kaltblütig genug, um länger am Unfallort zu verweilen.
    Er warf die Ladetür zu und kletterte hastig hinter das Steuer. Mit schweißnassen, zitternden Händen betätigte er den Zündschlüssel und den Schalthebel. Er hantierte so fahrig, dass sich der Rambler mit bockenden Sprüngen in Bewegung setzte. Unter seinen Reifen knirschten die Glassplitter.
    Anderspn iuhr davon, ohne die verunglückten Soldaten noch eines Blickes zu würdigen. Nach zwei Meilen bog er in einen Feldweg ab. Er kannte die Gegend wie seine Hosentasche und wusste, dass er auf Umwegen nach Booth Village zurückgelangen konnte. Dort hatte er eiuen Drugstore.
    Während die Erregung seiner Nerven abklang, überlegte er sich bereits die Ausreden, die er seinen Kunden auftischen musste, um seine versäumte Frischmilch-Lieferung zu erklären. Jeden Morgen holte er nämlich sonst Milch von der Molkerei in Port Jervis für seine Kunden in Booth Village.
    Wie viele Handgranaten habe ich eigentlich erwischt, dachte er.
    Erst am Abend des gleichen Tages stellte er in seiner sorgfältig verschlossenen Garage fest, dass er genau dreißig Kisten erbeutet hatte, und dass er damit Besitzer von 720 Armeehandgranaten war.
    ***
    »720 Handgranaten«, sagte Oberst Ruckway vom Stab des Armee-Oberbefehlshabers für den 7. Distrikt. »Mir wird eiskalt, wenn ich daran denke, dass sie in die falschen Hände geraten sein könnten.«
    »Sie sind mit Sicherheit in die falschen Hände geraten«, antwortete John D. High, der Chef des New Yorker FBI-Distrikts. »Niemand nimmt 30 Kisten Handgranaten von einem verunglückten Truck der Armee, um sie als Andenken aufzubewahren.«
    »Mein Gott!«, rief der Oberst. »Was macht ein Mann mit über 700 Handgranaten? Er kann doch keinen Privatkrieg damit beginnen.«
    Die Unterredung fand in Mr. Highs Büro im Hauptquartier des FBI statt. Phil und ich wohnten der Unterredung bei.
    »Privatkriege gibt es in den Staaten genug«, sagte Mr. High. »Das FBI führt einen laufenden Krieg mit großen und kleinen Gangstern. Die Gangster bekriegen sich untereinander, und der Bedarf an Munition ist nicht unbeträchtlich. Jerry, wie hoch schätzen sie den augenblicklichen Kurs für Handgranaten?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete iph. »Es kommt darauf an, was einer damit anzufangen weiß. Grundsätzlich kann man sagen, dass Handgranaten noch rarer sind als Maschinenpistolenmunition. Wenn der augenblickliche Besitzer des Spielzeuges nicht mehr als fünfzehn Dollar für das Stück verlangt, wird er genug Abnehmer finden, die es ihm aus der Hand reißen.«
    »Das sind über zehntausend Dollar!«, rief der Oberst, ein schneller Rechner, aus. Er wandte sich an Mr. High. »Sie werden nachprüfen müssen, ob hier nicht ein Sabotageakt vorliegt.«
    Mr. High zog einen Aktenordner an sich heran.
    »Ich habe mir die Unterlagen der Verkehrspolizei schicken lassen, als Sie Ihren Besuch ankündigten, Oberst. Es ist ziemlich aussichtslos, jetzt noch feststellen zu wollen, ob der Truck einen Unfall hatte oder durch irgendeinen Trick vor den Baum bugsiert wurde. Die ganze Geschichte ist zunächst als gewöhnlicher Unfall behandelt worden. Die entsprechenden Stellen der Armee sind benachrichtigt worden, und erst als ein halbes Dutzend Fahrzeuge oder mehr die Unfallstelle passiert hatten, haben sie beim Umladen der Kisten festgestellt, dass dreißig fehlen. Die Armee hat daraufhin zunächst einmal eine interne Untersuchung eingeleitet, weil sie an irgendeinen Fehler in den Ladepapieren oder etwas Ähnliches glaubte. Erst als einwandfrei feststand, dass die dreißig Kisten auf der Fahrt zwischen Sufferin und der Unfallstelle verschwunden sind, wandte sie sich an uns. Außerdem liegt die Aussage des Soldaten vor, der aus dem Wagen geschleudert wurde und als einziger den Unfall überlebt hat. Er erinnert sich, dass der Truck plötzlich nach rechts ausbrach. Vorher hat er nur den Knall des zerplatzten Vorderreifens gehört, und nach dem Unfall war er noch achtundvierzig Stunden lang bewusstlos.«
    Oberst Ruckway zog ein Taschentuch, das diskret nach irgendeiner Sorte von

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