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0274 - Astrano - Herr der Geister

0274 - Astrano - Herr der Geister

Titel: 0274 - Astrano - Herr der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unklar.
    Gryf zuckte mit den Schultern.
    Er hatte eine Menge Teile eines Puzzles vor sich liegen, und zwei oder drei paßten schon aneinander, ohne aber ein Bild zu zeigen. Alles war noch ungewiß. Und Gryf ahnte, daß er etwas übersehen hatte.
    Irgend etwas. Aber was?
    Seine Überlegungen drehten sich immer wieder im Kreis.
    Irgendwann tauchte der Anwalt auf.
    Gryf unterhielt sich fast zwanzig Minuten mit ihm und beharrte auf Freilassung gegen Kaution. Er wußte, daß sein Gegenspieler sich jetzt sicher fühlte, und er wußte auch, daß er ihn nur dann überraschen konnte, wenn er sich wieder in Freiheit befand.
    Wäre er noch im Vollbesitz seiner Druiden-Kräfte gewesen, hätte er sich mittels des zeitlosen Sprungs aus der Zelle entfernen und wieder in sie zurückkehren können, ganz nach Belieben. Aber er war und blieb geblockt.
    Der Verwaltungsapparat brauchte Seine Zeit. Die Gerichtskasse wollte bei sofortiger Freilassung auch Bargeld sehen. Das mußte der Anwalt erst einmal herbeischaffen. Er legte es vor und setzte es mit auf die große Rechnung, die er später einzutreiben gedachte. Wo Gryf, der Weltenbummler, diese Summe herbekommen wollte, war ihm selbst noch unklar, aber er war sehr zuversichtlich. Viel Geld besaß er nie. Er hatte immer das, was er brauchte. Aber er hatte auch viele gute Freunde, die ihm helfen würden. Zamorra zum Beispiel.
    Gryf verwies auf eben diesen Zamorra und nannte ihm Adresse und Telefonnummer. »Er wird das Geld aufbringen, damit Ihre Vorlage nicht zu lange eine Vorlage bleibt. Ich aber muß erst einmal von der Bildfläche verschwinden.«
    »Vorsicht«, warnte der Anwalt, der jetzt doch Mißtrauen zeigte. »Ich habe Sie nicht herausgeholt, damit Sie flüchten. Das war nicht im Sinne des Erfinders.«
    Gryf winkte ab.
    »Passen Sie auf«, sagte er. »Ich brauche freie Hand. Im Zirkus geht eine riesengroße Schweinerei vor, die nicht erst mit dem Brand in der Nacht ihren Anfang nahm. Und ich bin dem Schwein dicht auf den Hacken. Bloß wenn der Drahtzieher merkt, daß ich wieder frei bin, schlägt er beim nächsten Mal energischer zu. Vor allem verrät er sich nicht mehr.«
    »Der Mann, der Sie ins Gefängnis gebracht -hat, nicht wahr?«
    Gryf nickte.
    »Hören Sie, Mister Gryf«, sagte der Anwalt. »Warum überlassen Sie die Ermittlungen nicht der Polizei? Die ist doch dafür da!«
    »Wenn ich Ihnen erkläre, worum es wirklich geht, hält mich nicht nur die Polizei für verrückt… Nee, das muß ich allein klarmachen«, widersprach Gryf. »Ich schwöre Ihnen hoch und heilig, daß ich mich dem Arm des Gesetzes nicht entziehen will. Aber für die Öffentlichkeit ist es besser, wenn außer dem Inspektor und ein paar seiner Leute niemand von meiner Freilassung erfährt. Dann, und nur dann, habe ich freie Hand und kann den Schuldigen fassen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Sie verstehe«, erwiderte der Anwalt.
    Der Druide grinste. »Für einen Menschen allein ist’s auch ein wenig schwer zu verstehen… Aber Sie könnten derweil dafür sorgen, daß Antonio Sylpera auf Hypnose getestet wird. Aber auch er darf nichts davon erfahren, daß ich nicht mehr in dieser Zelle sitze.«
    Der Anwalt schürzte die Lippen.
    »Gehen Sie, in Gottes Namen. Aber sollten Sie wirklich untertauchen, finde ich Sie, und dann können Sie etwas erleben. Schließlich habe ich einen? Ruf zu verlieren, Ihr Freund aus Frankreich nur hunderttausend Mark Kaution!«
    Gryf grinste. »Warten wir’s ab… Und arbeiten wir ein wenig zusammen. Kümmern Sie sich um Sylpera und ich mich um meinen Mister X.«
    Der Anwalt sah dem blonden Burschen grübelnd nach und hielt ihn für einen Privatdetektiv oder Agenten, der selbst Leuten gegenüber, mit denen er am gleichen Strang zog, seine wahre Identität nicht preisgeben wollte.
    Das machte ihn neugierig…
    ***
    Die Unterhaltung zwischen Zamorra, Nicole, dem Zirkusdirektor und dem Wolf dauerte nicht sonderlich lange. Der Einfachheit halber waren unsere Freunde dabei geblieben, daß Zamorra ein Kollege des großen Astrano sei. Das machte Morano hellhörig. »Ich brauche kurzfristig eine Ersatznummer«, gestand er. »Eine wenigstens. Wenn ich Pech habe, fallen zwei Nummern aus. Die Raubtiere auf jeden Fall, da niemand richtig mit ihnen umgehen kann, und ob die Pascals auftreten können, ist noch fraglich.« Er sah auf die Uhr. »Damit fällt fast eine halbe Stunde einschließlich der Umbauten aus. Können Sie auftreten?«
    »Kommt ein bißchen überraschend«, sagte Zamorra,

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