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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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sagte der Major.
    ***
    Ich nippte an dem sündhaft teuren Whisky, der vor mir stand, und wandte mich an Major Cumberland.
    »Okay, Major. Es ist Ihnen gelungen. Ich war hundsmüde und bin es noch. Ich wollte ins Bett. Statt dessen bin ich mit Ihnen zu Ihrer Wohnung gefahren, damit Sie sich in zivile Kleidung stürzen konnten. Und anschließend haben Sie uns in diesen Nachtklub geschleppt, dessen hohe Rechnung unsere Spesenabteilung garantiert wieder mit bissigen Kommentaren an uns zurückerstatten wird. Wie wäre es, wenn Sie unsere Geduld nicht länger strapazieren würden?«
    Cumberland sah nachdenklich auf die Eiswürfel in seinem Glas, die leise gegeneinanderklirrten, wenn er das Glas schüttelte.
    »Ich heiße Jim«, sagte er schließlich. »Es wird nützlich sein, wenn wir weniger förmlich miteinander verkehren.«
    »Jim, Sie gehen mir auf die Nerven«, sagte ich ehrlich. »Ich heiße Jerry, der verzückte Kerl da Phil.«
    »Freut mich«, murmelte Cumberland. »Sehen Sie sich das an.«
    Er schob mir einen kleinen roten Karton zu, der in einer Klarsichthülle stak und außer einem imponierenden Stempel auch Cumberlands Paßbild aufzuweisen hatte. Es war ein Dienstausweis der Abwehr.
    »Ich hätt's Ihnen auch so geglaubt, Jim«, sagte ich. »Trotzdem würde ich mich frfeuen, wenn Sie endlich die Katze aus dem Sack ließen? Wieso handelt ein Leutnant der Abwehr mit Marihuana? Warum haben Sie uns in dieses Lokal geschleppt?«
    »Sehen Sie da drüben den schlaksigen jungen Kerl, der mit der Bardame flirtet? Sein Name ist Peter Hackschmidt. Er gehört zu den besten Raketen-Konstrukteuren der Welt.«
    Mit weit ausgestrecktem Zeigefinger deutete Cumberland auf einen dicken schwitzenden Kerl, der gerade mit einer hinreißend grazilen Mulattin tanzte:
    »Das ist der Chef einer Firma, die atomare Sprengköpfe herstellt, Jerry! Wovon, glauben Sie, konnte sich die rothaarige Bardame ihr Nerz-Cape leisten?«
    »Von der einträglichen Freundschaft mit einem reichen Kunden,«
    Er verbesserte mich gelassen:
    »Von dem Verkauf von Marihuana-Zigaretten.«
    Die Trompete begann mit einem Solo, das nur ein sehr begabter Musiker spielen konnte, dem Rauschgift bis zu den Haarspitzen im Körper saß.
    »Sie haben schon wieder einmal gewonnen, Jim«, gab ich ehrlich zu. »Das FBI ist in dieser Geschichte anscheinend nur halb so gründlich informiert wie Sie. Aber ich sage Ihnen jetzt schon, daß sich dieser Zustand ändern wird.«
    »Freut mich zu hören«, erwiderte er lakonisch. »Jetzt brauchen wir nämlich Ihre Mitarbeit. Ich bin nicht der Boß unseres Vereins, und solange ich Anweisung hatte, niemanden hinzuziehen mußte ich den Fall allein in den Händen der Abwehr lassen.«
    »Aber das hat sich geändert?« erkundigte ich mich.
    Er nickte ernst.
    »Ja. Durch Duffs Tod. Bevor ich zu Ihnen kam, wurde ich aus Washington angerufen. Man sagte mir, daß vor Rubs Lokal ein Mann erschossen worden wäre —«
    Cumberland war ungefähr anderthalb Stunden nach den Schüssen in unserem Office aufgekreuzt.
    »Wollen Sie sagen, daß man Sie aus Washington von der Tommy-Gun-Salve unterrichtet hat?« fragte ich ungläubig, »Ja.«
    »Das ist ja beinahe unmöglich!« brummte ich.
    Er lächelte dünn.
    »Bei der Abwehr ist gar nichts unmöglich, Jerry. Es gibt Reden ausländischer Staatsoberhäupter, die wir im Wortlaut erhalten, noch bevor sie überhaupt gesprochen wurden.«
    »Langsam kapiere ich überhaupt nichts mehr. Ich glaube, wir müssen wie die ABC-Schützen Vorgehen. Also gut Sie wurden von Washington angerufen. Man sagte Ihnen was von einem Toten vor Rubs Kneipe. Und weiter?« Cumberland schüttelte sacht sein Whiskyglas. Rings um uns tobte sich ein vergnügungswütiges Publikum aus.
    »Es bestand die Gefahr, daß der Tote einer von uns sein könnte«, fuhr Jim nachdenklich fort. »Von dieser Gefahr wußte man in Washington. Ich bekam strikten Befehl, mir den Mann sofort anzusehen. Falls es unser Mann sein sollte, hätte ich unverzüglich den FBI in alles einzuweihen und eng mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Die Abwehr ist nicht auf die Klärung von Morden eingestellt, Jerry.«
    »Madien Sie mich nicht verrückt. Ich dachte, die Abwehr könnte alles.«
    »Selbstverständlich ist das nicht der Fall«, antwortete Jim Cumberland. Und sein Gesicht blieb so unbewegt wie das einer marmornen Büste. »Ah, da sind sie ja endlich. Ich dadite schon, sie kämen nicht mehr.«
    »Wer?«
    »Die drei Männer, die der Oberkellner gerade zu der Nische

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