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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgestreckt hielt und jetzt auf Bill Conolly schaute.
    »Was ist geschehen?« fragte der Reporter.
    »Die Wölfin!« keuchte der Mann. »Verdammt, sie ist…«
    Bill lief näher. »Was ist denn mit ihr? Reden Sie schon, Professor!«
    »Im Schacht, Mr. Conolly. Sie ist hereingekommen, lief auf den Schacht zu und verschwand plötzlich darin. Ich…ich konnte überhaupt nichts tun, wirklich nicht…«
    ***
    Bill Conolly erschlaffte. Alles hätte passieren können, nur das nicht. Am liebsten hätte er sich auf den Boden geworfen und wäre eingeschlafen, wobei er hoffte, daß diese schrecklichen Erlebnisse nur zu einem Alptraum gehörten.
    Er befand sich in der Urwelt, und es war Nadine Berger, die Wölfin, die innerhalb des Schachts verschwunden war.
    »Was…was haben Sie?«
    Bill hörte die Frage des Professors und schüttelte den Kopf. »Nichts«, flüsterte er, »gar nichts. Es ist einfach…« Er hob die Schultern. »Na ja, auch ich bin nur ein Mensch, verstehen Sie? Verdammt, ich habe auch Nerven.«
    Chandler nickte. Trotzdem blieb er beim Thema. Er traute sich sogar wieder vor, als er fragte: »Was befindet sich im Schacht, Mr. Conolly? Ich wollte nicht hineinschauen, aber das Tier rannte darauf zu und verschwand darin…« Er hob die Schultern, weil er nicht mehr weiter wußte.
    Die Sekunden der Depression waren vorüber. Bill Conolly hatte sich wieder gefangen. »Schauen wir doch mal nach«, sagte er und verzog sein Gesicht zu einem optimistischen Lächeln.
    »Was wollen Sie?«
    »Nachsehen. Sie muß doch einen Grund gehabt haben, dort hineinzuspringen. Vielleicht können wir ihn finden.«
    »Nein, Mr. Conolly, ohne mich.«
    »All right, Professor, bleiben Sie eben dort stehen.«
    »Es ist gefährlich«, warnte der Mann. »Das weiß ich selbst. Aber sollen wir hier herumstehen und gar nichts tun?« Darauf wußte der Wissenschaftler keine Antwort, und so schaute er zu, wie Bill Conolly sich mit vorsichtigen und kleinen Schritten dem Schachtrand näherte.
    Er blieb so dicht davor stehen, daß seine Schuhspitzen den Rand berührten. Dann senkte er den Blick.
    Chandler hielt es nicht mehr aus. Die Spannung ließ ihn fast zerplatzen.
    »Was…was sehen Sie da?«
    Bill Conolly gab keine Antwort. Als er das erste Mal in den Schacht geschaut hatte, hatte er nichts entdeckt. Nun aber zeigte sich etwas.
    Ein Gesicht!
    Nein, eine Fratze. Sie gehörte einem Wolf. Einem Urwolf, einem gefährlichen Tier.
    Grausam und erbarmungslos.
    Es war Fenris, der Götterwolf, und Luparos Vater!
    ***
    Bandor machte uns Schwierigkeiten. Es war klar, daß er, wo er jetzt zu einem Werwolf geworden war, nicht ruhig liegenbleiben konnte. Er reagierte ja nicht mehr so wie ein Mensch, schließlich war sein Blut ein anderes geworden. In seinen Adern floß jetzt der magische Lebenssaft aller Schwarzblütler, und normalerweise hätten wir ihn töten müssen, aber wir brachten es nicht übers Herz. Vielleicht war noch etwas zu retten, wobei sich unsere Hoffnung auf die Doppelexistenz bei ihm gründete.
    Bandor wälzte sich von einer Seite zur anderen. Oft hob er seine gefesselten Arme, streckte sie uns wie bittend entgegen, doch wir dachten gar nicht daran, die Handschellen zu lösen. Sie waren sicher, und auch an den Knöcheln umklammerten ihn die Ringe.
    Ab und zu bekam er einen Anfall. Dann wälzte er sich von einer Seite auf die andere, tobte und fauchte. Manchmal schäumte auch gelblicher Geifer vor seinem Mund, und seine Raubtierzähne kamen uns vor wie kleine Messer.
    Er war schon fast durch das Zimmer gerollt, aber es war ihm nie gelungen, auf die Beine zu kommen.
    Shao und Sheila waren auch geblieben. Sie beobachteten unseren Gefangenen mit skeptischen und ängstlichen Blicken, einen Kommentar gaben sie dabei nicht ab. Der stand in ihren schreckensbleichen Gesichtern zu lesen.
    Wir wußten nicht, was wir noch unternehmen sollten. In diesem Falle kamen wir uns wirklich hilflos vor. Es gab keinen Punkt; an dem wir ansetzen konnten, uns blieb allein die Chance zu warten, daß irgend etwas geschah und sich die Lage zu unseren Gunsten veränderte.
    Abermals begann der Wolf mit seiner Wanderung. Er rollte sich ein paarmal um die eigene Achse, ließ auch eine gewisse Strecke hinter sich, und jeder von uns sah, daß dieses Rollen nur das Vorspiel zu einem Anlauf gewesen war.
    Er hatte Kraft gebraucht, und die setzte er ein.
    Plötzlich schnellte er hoch und schaffte es sogar bei seinem ersten Versuch.
    Ich hörte Shaos erschreckten Ruf, auch

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