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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie auch zu Fuß laufen können, aber sie wollte es sich so bequem wie möglich machen, zudem drängte die Zeit.
    Links lag das Klärwerk. Verlassene Bauten, die den Steuerzahler viel Geld gekostet hatten und nicht mehr genutzt wurden. Der sich daran anschließende Wald wirkte wie eine Wand.
    Lupina fuhr links heran und stellte den Wagen ab. Sie stieg aus, nachdem sie die Scheinwerfer gelöscht hatte und schaute sich um.
    Immer lebte sie in einer gewissen Gespanntheit, in einer Art von Angst, daß sie auf andere, härtere Gegner treffen konnte, aber in diesem konkreten Fall konnte sie nichts entdecken.
    Lupina selbst war eingebettet in die Dunkelheit und verschmolz mit ihr.
    Die Decke hatte sie zurückgelassen. Nackt lief sie auf den Waldrand zu, blieb dort für einen Moment stehen und drehte ihren Kopf dem am Himmel stehenden Vollmond zu. Er gab ihr die Kraft, und sie konzentrierte sich fest auf ihn und darauf, daß sie sich wieder verwandeln wollte.
    Schon sehr bald lief ein Schauer über ihre Haut. Dieser Schauer wurde dunkler, und es waren die ersten Fellhaare, die aus den Poren drangen.
    Lupina schüttelte sich. Sie genoß die Umwandlung in eine Bestie. Ihre Augen leuchteten, den Mund hatte sie geöffnet, heulende Laute drangen aus ihm hervor, nicht sehr laut, eher verhalten und auch unterdrückt klingend.
    Das Fell wuchs schnell. Auch die Trennung von Luparo hatte diesen Vorgang nicht stoppen können. Lupina wurde wieder zu einer Bestie, zu dem, was sie eigentlich war, nur ihr Gesicht blieb weiterhin menschlich.
    Und auch das Haar fiel blond und lockig bis auf die fellbedeckten Schultern hinab.
    Erst als diese Verwandlung abgeschlossen war, drehte sie sich um und huschte in den Wald. Ihre Bewegungen waren wesentlich geschmeidiger geworden, sie erinnerten jetzt mehr an das Raubtier. Den Menschen hatte sie völlig zurückgedrängt, und sie dachte auch nicht mehr wie ein Mensch. Das Tier überwog.
    Hin und wieder bewegten sich einige Zweige, als würde Wind über sie hinwegstreichen, Diese Bewegungen kennzeichneten die Strecke, die Lupina zurücklegte. Sie machte auch keinen Umweg, denn sie wußte genau, wohin sie zu gehen hatte.
    Schon bald hatte sie den Bunker erreicht. Deutlich war zu erkennen, daß der Eingang in der letzten Zeit des öfteren benutzt worden war.
    Zahlreiche abgeknickte Zweige lagen auf dem Boden. Lupina brauchte kaum etwas zur Seite zu räumen, um in das viereckige Loch steigen zu können, und sie glitt geschmeidig hinein, bevor der abwärts führende Gang sie verschluckte und die Werwölfin an der Treppe stehenblieb.
    Sie lauschte.
    Eine absolute Stille umgab sie. Wäre ihr eigenes Knurren nicht gewesen, hätte sie überhaupt nichts gehört. Es war niemand da, der sie erwartete, und so schritt sie ziemlich unbelastet die Treppe hinab in die Tiefe des Bunkers.
    Sehr deutlich merkte sie die Magie. Auch wiesen ihr die farbigen Zeichen den Weg, denn diese uralte Kraft einer längst vergessenen Welt hatte hier unten ihre Heimat gefunden. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie daran dachte, daß diese Kraft nicht hatte gelöscht werden können.
    Lupina erreichte den Bunker. Kaum hatte sie die letzte Stufe hinter sich gelassen, als ein Gedanke besonders stark in ihr wurde. Es war der Gedanke an ihren Sohn Luparo.
    Er lebte nicht mehr, man hatte ihn vernichtet, und Lupina spürte genau, daß es hier geschehen war. Fast an der Stelle, wo sie stand, und ihr Gesicht zeigte eine gewisse Spannung, als sie den Kopf nach links drehte und gleichzeitig vorging.
    Eine unsichtbare Wand hielt sie auf. So hastig stoppte Lupina, denn sie hatte etwas gesehen, das vor ihr auf dem Boden lag.
    Es waren Knochen — Gebeine, die inmitten einer eingetrockneten, hell schimmernden Lache lagen und die keinem Menschen gehörten, das sah die Königin der Wölfe sofort.
    Es waren die Gebeine eines Tieres. Eines Wolfes!
    Luparo! Ja, Lupina war sicher, daß es sich dabei um Luparo handelte, ihrem Sohn, der ihr soviel bedeutet hatte und den sie nun völlig zerstört vor sich liegen sah. Ohne Fell, ohne Haut, all das war zerfressen worden.
    Luparos Reste!
    Die Werwölfin stand davor und konnte es nicht glauben. Sie schüttelte sich, und wie im Zeitlupentempo öffnete sich ihr Mund, wobei im nächsten Augenblick einmal unheimliches Geräusch aus ihm hervordrang. Es war ein qualvolles Stöhnen und Klagen, ein verzweifeltes Jammern, das Trauern um den toten Sohn.
    Das Innere dieses Bunkers war angefüllt mit jaulenden Lauten,

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