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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte Suko. Er holte tief Luft und schaute uns beide der Reihe nach an. »Die Wunde stammt nicht von einer Kugel oder einem Messer. Bandor ist gebissen worden.«
    Ich ahnte Schlimmes und fragte: »Luparo?«
    »Ja, leider. Ich konnte es nicht verhindern. Erst danach gelang es mir, Luparo mit der goldenen Pistole zu erschießen. Von ihm sind nur noch Knochen übrig.«
    Ich schaute auf Bandor. »Luparo hat ihn gebissen«, murmelte ich. »Du kannst dir vorstellen, was das bedeutet, Suko?«
    »Er wird ebenfalls zum Werwolf«, antwortete mein Partner mit dumpfer Stimme…
    ***
    Als die Wände, das Zimmer und die Einrichtungsgegenstände um Bill Conolly verschwanden, da wollte der Reporter noch zurück. Er schaffte es nicht. Die anderen Kräfte waren zu stark. Was sie einmal hatten, ließen sie nicht mehr los.
    Zuletzt sah Bill noch das entsetzte Gesicht seiner Frau. Er hörte auch ihre verzweifelten Rufe, mit denen sie ihn zurückhalten wollte, warf sich nach links, streckte den Arm aus und wollte in den Teppich greifen, aber da war kein Teppich mehr. Er fühlte etwas anderes zwischen seinen Fingern, etwas Feuchtes, Langes, als wären es die Stengel von Blüten, und gleichzeitig fiel es ihm schwer, Atem zu schöpfen, denn die Luft um ihn herum fühlte sich an wie Wasser.
    So schwer, so feucht…
    Bill schloß für Sekunden die Augen. Eine wahnsinnige Vermutung schoß durch seinen Kopf, vergleichbar mit einem real gewordenen Alptraum, den er aber nicht wahrhaben wollte.
    »Sie können die Augen ruhig wieder öffnen«, hörte er eine dunkle Stimme. »Es ändert sich nichts.«
    Bill tat, was man ihm geheißen hatte. Er schaute in ein Gesicht, das er nicht kannte, aber er wußte von John Sinclair die Zusammenhänge, und er flüsterte auch den Namen.
    »Professor Chandler…«
    »Sehr richtig, mein Lieber, das bin ich.« Das faltige Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Und Sie sind der Reporter Bill Conolly. Habe ich recht?«
    »Ja, das haben Sie.«
    »Dann wären ja die Formalitäten erledigt«, sagte der ältere Mann. »Und wir können uns den eigentlichen Tatsachen zuwenden.«
    »Die wären?«
    Der Professor richtete sich auf. »Machen Sie sich darauf gefaßt, mein Lieber, daß Sie in einer Zeit leben, die vielleicht eine Million Jahre zurückliegt!«
    Bill starrte den Mann an, als käme er von einem anderen Stern. »Und das sagen Sie so einfach?« brachte er mühsam hervor.
    »Ja, warum nicht?«
    Bill schluckte. Eine Million Jahre? Das konnte man sich überhaupt nicht vorstellen. Diese Zeitspanne war so unvorstellbar lang, daß sich Bills Verstand weigerte, sich näher damit zu befassen. Da hatte es noch keine Menschen gegeben, und die Erde hatte anders ausgesehen, als in der Gegenwart.
    Bill Conolly fiel wieder das Südpol-Abenteuer ein. Es lag Jahre zurück und hatte ihn an den Friedhof am Ende der Welt geführt. Da waren sie auch in die Urzeit versetzt worden und hatten sogar die gewaltigen Saurier gesehen und gegen sie gekämpft. [1]
    Bill Conolly war zwar kein Historiker, dennoch kannte er sich einigermaßen aus. Er hatte sehr sorgfältig die Veröffentlichungen zahlreicher Wissenschaftler studiert. Jetzt dachte er darüber nach und glaubte, daß er sich in einem Zeitalter des Umschwungs befand.
    Damals, für ihn jetzt in der Gegenwart, hatten sich die Alpen gebildet.
    Das Klima war gemäßigt gewesen. An den Polen gab es kein Eis, in Europa war es warm. Die Meere waren zum Teil entstanden, und manche Wissenschaftler behaupteten sogar, daß es eine Verbindung zwischen Schottland und Grönland gegeben habe. Wahrscheinlich gabelten sich um die Zeit die beiden Stammbäume von Affen und Menschen, dann mußte irgendwann in dieser Epoche auch der aufrechte Gang entstanden sein.
    Die Saurier allerdings waren ausgestorben. Die Säugetiere hatten sich entwickelt, das Mammut, der Höhlenbär, das Ren. Und natürlich die Vögel. Eine Zeit im Umbruch. Sie stand auf der Schwelle zur Gegenwart, denn der Mensch würde damit anfangen, sich zu entwickeln.
    Aber hatte es nicht. Bandor gegeben? Er hatte nicht den Eindruck eines Affenmenschen gemacht. Bei ihm mußte es eine andere Entwicklung gegeben haben.
    Bill wußte nicht, welche. Vielleicht konnte ihm der Professor helfen, denn er war ein Teil von Bandor und umgekehrt.
    Der Reporter wollte Chandler ansprechen, dieser jedoch war nicht in der Lage zu reden. Es lag auf dem Rücken und stöhnte. Seine Hände hielt er gegen den Kopf gepreßt, der Atem drang scharf über die

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