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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geöffneten Lippen, und der Blick schien in unerreichbare Fernen zu schweifen.
    Auch Bill Conolly warf einen Blick in die Höhe.
    Er sah einen grauen Nachthimmel, der wie eine mit Sternen übersäte gewaltige Kuppel erschien und in die Unendlichkeit zu führen schien. Bill dachte daran, daß sich vor einer Million Jahren die letzten Sterne gebildet hatten und wieder wollte es ihm nicht in den Kopf, daß er sich in dieser Urzeit befinden sollte.
    In einer Zeit, wo vielleicht schon alte »Völker« gelebt hatten.
    Sternenwanderer, die auf der Erde Halt gemacht hatten, um ihre Kämpfe auszutragen.
    Vor Aufregung schlug Bills Herz schneller. Er dachte in diesen Augenblicken nicht einmal an zu Hause, zu überraschend war für ihn alles gekommen. Von Berufs wegen mußte er eine gewisse Neugierde mitbringen, und die legte er auch jetzt nicht ab. Wenn er schon in einer Urzeit verschollen war, dann wollte er auch so viele Informationen wie möglich darüber bekommen.
    Der Professor war wieder ruhiger geworden. Sein Atem ging jetzt fast normal. Er stöhnte auch nicht mehr, sondern schaute Bill an, der den Blick des Mannes erst bemerkte, als er sich dem Professor zuwandte.
    Chandler setzte sich auf. Er schüttelte den Kopf und fragte: »Haben Sie alles kapiert, mein Lieber?«
    »Es geht.«
    Chandler nickte. »Ja, Mr. Conolly, das ist schon alles sehr, sehr unbegreiflich, dennoch eine Tatsache, die ich durch meine Forschungen herausgefunden habe.«
    »Aber wie war das möglich?« Bill stand vor dem Mann und hob die Schultern.
    Der Wissenschaftler beugte sich vor, streckte seine Arme aus und umfaßte mit den Händen die Knie. »Was ich Ihnen jetzt sage, hört sich angeberisch an, ist es aber nicht. Es gibt Leute, die haben mich einmal als Genie bezeichnet. Als mathematisches Genie, wohlgemerkt. Mir war es gelungen, die Dimension der Zeit zu begreifen, zu errechnen, was immer Sie wollen. Ich habe mich intensiv mit diesem Problem beschäftigt, und ich merkte, daß es nicht alles war. Verstehen Sie das, Mr. Conolly?«
    Bill lächelte. »Ehrlich gesagt, nein.«
    Chandler nickte. Ich mache Ihnen auch keinen Vorwurf. Es ist kaum zu begreifen. Da wir jedoch zwangsläufig zusammenbleiben müssen, will ich Ihnen etwas von mir erzählen. Wie ich schon erwähnte, merkte ich, daß die Zeit nicht alles ist und auch andere mathematische Größen waren für mich nur mehr Hilfsmittel. Ich hatte das Gefühl, auf einer Bühne zu stehen, die durch zwei Vorhänge zum Zuschauerraum getrennt ist. Einen Vorhang hatte ich lüften können, der zweite jedoch trennte uns nach wie vor. Wenn ich den ersten Vorhang mit dem Begriff Mathematik umschreiben möchte, so will ich zu dem zweiten ein anderes Wort sagen:
    »Magie!«
    Bill hatte gesprochen, und der Professor nickte lächelnd. »Sehr richtig, Mr. Conolly Sie haben es genau begriffen. Ja, der zweite Vorhang wurde von mir mit dem Begriff Magie umschrieben. Und ihn mußte ich ebenfalls in die Höhe ziehen.« Tief atmete Chandler ein. »Bei der Mathematik war es mir leicht gefallen. Die Magie jedoch stellte mich vor Probleme. Ich mußte jahrelang forschen. Ich kniete mich mit einer wahren Verbissenheit in das Gebiet hinein und stellte plötzlich fest, daß die Mathematik und die Magie Gemeinsamkeiten besaßen. Magische und mathematische Formeln sind zwar nicht miteinander zu vergleichen, aber die eine Seite kann der anderen Hilfestellung geben. Das hatte ich herausgefunden und ging mit neuem Schwung an meine Arbeit. Ich besorgte mir alte Bücher, interessierte mich auch für die Gestirne, setzte die Erkenntnisse des Mittelalters zu den modernen Forschungen der Mathematik in Relation und sorgte gleichzeitig für magische Beschwörungen, um Dämonen anzulocken.«
    »Das haben Sie alles geschafft?« flüsterte Bill.
    »Und wie, mein Lieber. Während ich forschte, kristallisierte sich immer deutlicher mein Verhältnis zur Urzeit heraus, bis mir bewußt wurde, daß ich schon einmal in dieser Zeit, in der wir uns jetzt befinden, gelebt hatte.«
    »Als Bandor!«
    »Richtig, Mr. Conolly.«
    »Das genau war der Durchbruch. Ich hatte als Bandor gelebt und wußte, daß Bandor nicht gestorben war. Er mußte also noch existieren.«
    »Aber das geht doch nicht«, sagte Bill, »Wenn er als Sie wiedergeboren wurde.«
    »Das ist das Problem, hinter das ich noch nicht gekommen bin. Vielleicht eine Trennung der Seelen, eine Wanderung, alles ist möglich, aber was ich Ihnen hier berichtet habe, ist zum größten Teil alles nur

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