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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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Es gab nur einen Weg dorthin und der führte viele Treppen hinab, durch finstere Gänge und eine Reihe von unterirdischen Räumen, die mit Speisevorräten und Gerümpel gefüllt waren Dennoch war der Weg in den Weinkeller relativ einfach zu finden.
    Es gab keine Möglichkeit, sich zu verirren.
    Selbst ein Schwachsinniger wie Cox hatte ja offenbar keine Schwierigkeiten, sich die Route zu merken.
    Ich holte das Walkie Talkie und versteckte es in meinem Zimmer unter der Wäsche im Koffer.
    Dann nahm ich meine Taschenlampe prüfte das Magazin in der Smith and Wesson und machte mich auf den Weg in die unterirdischen Keller von »Sunnyside«, wo ich den Schwachsinnigen zu treffen hoffte. Ich nahm an, daß er betrunken in dem Weinkeller liegen würde.
    ***
    Vom Parterre aus ging es eine breite Steintreppe hinab Ich hatte meine Lampe angeknipst. In der anderen Hand hielt ich die Pistole.
    Der Strahl der Lampe fiel vor mir her, geisterte über die dicken Steinwände und riß immer ein neues Stück aus der Dunkelheit.
    Vom Fuße der Treppe aus führte ein kurzer Gang einige Yard geradeaus.
    Dann folgte eine weitere Treppe.
    Wieder ein Gang. Eine dritte Treppe.
    Es ging immer tiefer unter die Erde.
    Die Luft roch modrig.
    Rechts und links zweigten Türen ab, die verschlossen waren und in die Vorratsräume führten.
    Am Fuße der dritten Treppe tat sich ein sehr langer Gang auf, der bequem als Kegelbahn hätte benutzt werden können.
    Es war jetzt empfindlich kalt. Fröstelnd zog ich die Schultern hoch und ließ den Schein der Taschenlampe durch den Gang wandern.
    Die Batterie meiner Lampe war nicht stark genug, um den Lichtschein bis zum anderen Ende des stockfinsteren Schlauches dringen zu lassen.
    Nirgendwo war ein Lichtschein, außer dem meiner Lampe.
    Sollte sich Cox nicht mehr hier befinden?
    Der Weinkeller lag am Ende des Ganges.
    Langsam und vorsichtig ging ich weiter.
    In den dicken Wänden befanden sich Nischen.
    Ich leuchtete jede ab, bevor ich an ihr vorbei- und weiterging.
    Ich war jetzt noch knapp zwanzig Yard von dem Weinkeller entfernt.
    Ich richtete den Schein der Lampe nach vorn, und in diesem Augenblick sah ich ihn.
    Er stand nur wenige Schritte vor mir. Drohend und riesig wuchs er aus dem Dunkel.
    Er sah grauenhaft aus.
    Es war totenstill in dem Gang. — Plötzlich bemerkte ich, wie der Schein meiner Taschenlampe immer schwächer wurde. Es konnte nur noch Augenblicke dauern, bis ich mit dem Wahnsinnigen im Dunkeln allein sein würde.
    ***
    Durch die modrige, eiskalte Luft traf mich sein Atem. Er roch wie die Ausdünstung eines Tieres.
    Meine Magennerven krampften sich zusammen.
    Jetzt öffnete er den Mund weit und stieß einen leisen zischenden Laut aus.
    Es klang wie die Angriffsmusik einer gereizten Kobra. Fuselgeruch strömte mir entgegen.
    Noch nie hatte ich bei einem Menschen eine derartige Alkoholfahne gerochen.
    Der Schein meiner Taschenlampe wurde schwächer. Das Licht reichte kaum noch aus, um die riesige Gestalt zu erkennen.
    Doch was ich sah, war sehr dazu geeignet, meinen sofortigen Rückzug einzuleiten.
    Der Schwachsinnige war gut zwei Meter groß und wog sicherlich drei Zentner.
    Er wirkte wie ein plumpes urweltartiges Untier. Ein Berg von einem Menschen, eine ungeschlachte Masse von Knochen und Muskeln — ein Koloß, wie die Natur ihn nur selten hervorbringt.
    Cox war breit wie ein Überseekoffer.
    Seine langen Arme hingen leicht pendelnd bis zu den Knien herab.
    Seine Haltung war vornüber geneigt, leicht geduckt — wie die eines Gorillas.
    Die riesige Gestalt steckte in einem schwarzen Pullover, der den gewaltigen Brustkasten des Mannes in erschreckender Deutlichkeit hervorhob.
    Die hellen Hosen waren fleckig und an einigen Stellen zerrissen.
    Das häßlichste an Bill Cox war der überdimensionale Schädel, der scheinbar ohne Übergang auf den Schultern ruhte.
    Der Schädel war knochig und völlig kahl.
    Als habe ein Bildhauer aus einem mächtigen Marmorblock einen überlebensgroßen Schädel formen wollen, mit Hammer und Meißel die Konturen aber nur angedeutet — so wirkte das Gesicht des Schwachsinnigen. Eine niedrige, breite Stirn ohne Konturen, eine vorspringende Masse als Nase, zwei tiefe, schwarze Augenhöhlen und ein weit nach unten gezogenes langes Kinn, das mehr als die Hälfte des gesamten Gesichtes einnahm.
    Der Mund war kaum zu erkennen, so klein und schmal nahm er sich zwischen dem Nußknackerkinn und der stumpfen Nase aus.
    Ich konnte Bettys Angst jetzt gut verstehen.

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