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0275 - Der Flug nach Barkon

Titel: 0275 - Der Flug nach Barkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß ein Vakuum der Grund für das Versagen der Bordanlagen sein soll? Das wäre doch absurd."
    Markitsch wurde wieder lebendig. „Sagen Sie das nicht, Sir!" rief er und blieb sitzen. „Wir sind noch niemals der absoluten Leere begegnet. Überall fanden wir Atome. Überall ist Materie, wenn auch in geringster Menge, vorhanden. Und nun auf einmal soll das anders sein? Stellen Sie sich doch nur vor, meine Herren: keinerlei Materie, ein absolutes Nichts! Das gibt es ja gar nicht!"
    „Anscheinend doch." Ein Mann mit den Rangabzeichen eines Wissenschaftlers erhob sich langsam. Er hatte schon weiße Haare, und die Versammelten sahen ihn erwartungsvoll an. „Wie Sie wissen, habe ich mich auf gewisse Erscheinungen spezialisiert, von denen ich annehme, daß sie sehr eng mit der Entstehung des Universums verknüpft sind. Es würde zu weit führen, jetzt darauf in Einzelheiten einzugehen. Ich vertrete, kurz gesagt, die Meinung, daß die Zeit eine andere Erscheinungsform der Materie und Energie ist. Das eine vermag sich in das andere umzuwandeln. Reine Zeit kann nur dort existieren, wo es absolut keine Materie mehr gibt - und in dem Augenblick wird sie beginnen, sich in Materie zurückzuverwandeln. Wenn wir also hier in einem absoluten Vakuum stecken, stecken wir auch gleichzeitig in der Zeit fest." Er setzte sich. Jemand sagte laut und deutlich: „Das ist doch völlig absurd!
    Zeit ist doch nicht etwas, das solche Phänomene erzeugt."
    „Ich finde, Dr. Jenkins hat nicht so unrecht", verteidigte Professor Markitsch seinen weißhaarigen Kollegen. „Ob die Dunkelwolke, die uns gefangenhält, allerdings aus purer Zeit besteht, müssen wir noch feststellen. Vielleicht spielen noch Umstände mit, von denen wir uns keine Vorstellung machen können.
    Wir sind in einem fremden Raum, und vielleicht gibt es hier Naturgesetze, von denen wir keine Kenntnis haben. Der Ausweg aus dem Dilemma mag einfach sein. Er kann aber auch so kompliziert sein, daß wir ihn niemals finden werden - es sei denn, wir überlegen logisch und nüchtern. Ein absolutes Nichts allein kann unseren Mechanismus niemals durcheinander bringen, das dürfte sicher sein. Also handelt es sich um mehr als das absolute Nichts. Das wiederum spricht für Dr. Jenkins Annahme. Doch seien wir ehrlich: Wer kann sich schon etwas unter bloßer Zeit vorstellen? Ich nicht, meine Herren."
    „Ich auch nicht", gab Dr. Jenkins zu. „Aber ich weiß, daß es so etwas geben muß, wenn der Ring geschlossen sein soll."
    „Welcher Ring?" fragte jemand. „Der Ring der Entwicklung", sagte Dr. Jenkins. Bully hatte das untrügliche Gefühl, daß die Debatte sich immer mehr von ihrem ursprünglichen Zweck entfernte. Er wollte in Erfahrung bringen, was sie unternehmen mußten, um der unbekannten Gefahr zu entkommen. Statt dessen wurden Gespräche geführt, deren Sinn nur wenigen Gelehrten klarwerden konnte.
    „Was sollen wir unternehmen?" fragte er. Für Theorien hatte er nie viel übrig gehabt. Er war ein Mann der Praxis. „Was tun wir, wenn der Antrieb versagt?"
    „Versagt er wirklich?" erkundigte sich einer der Techniker. „Oder ist es nicht vielmehr so, daß er zwar arbeitet, aber einfach nicht zur Wirkung kommt?" ..
    Mory, die bisher schweigend am Tisch gesessen hatte, konnte ihre Ungeduld nicht länger mehr verbergen.
    „Aber, meine Herren, so kommen wir doch nicht weiter! Sie stellen eine Theorie nach der anderen auf, ohne zu greifbaren Ergebnissen zu gelangen. Ob draußen im Raum auf den Kubikmeter nun hundert oder null Atome kommen, das dürfte doch keine Rolle spielen. Da draußen ist etwas, das wir nicht kennen - ich fürchte, das ist der springende Punkt."
    „Da frage ich mich nur", sagte Professor Markitsch, „wie ein Etwas, so drückten Sie sich doch wohl aus, null Atome pro Kubikmeter haben kann..."
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag", rief Bully in das einsetzende Stimmengewirr. „Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit, sich eingehend mit dem Phänomen zu befassen. Inzwischen werden die Techniker versuchen, den Schaden zu finden und zu beheben. Gelingt ihnen das nicht, haben Sie, meine Herren Wissenschaftler, das letzte Wort."
    Während Bully, Mory und Masser die Messe verließen, fanden sich Wissenschaftler und Techniker zu erregt debattierenden Gruppen zusammen. Bully verbarg seine Enttäuschung nicht. Er hatte sich von der Besprechung mehr erhofft.
    „Dumm ist nur, daß wir eine Menge Zeit verlieren", sagte er auf dem Weg zur Kommandozentrale. Auf den Gängen

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