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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Bill Conolly verfolgte die Darbietungen nicht. Er hatte schon des öfteren diese artistischen Leistungen gesehen, zudem galt sein Interesse mehr der dunkelhaarigen Frau im Raubtierkäfig, die ihre Lippen zu einem wissenden Lächeln verzogen hatte.
    Da Bill sehr günstig saß, konnte er dies genau erkennen und fragte sich als mißtrauischer Mensch, aus welchem Grunde diese Frau das tat. Den Blick hatte sie nach oben gerichtet. Die Tiger und Löwen waren für sie uninteressant.
    Dann hob sie den rechten Arm.
    Eine schnelle Bewegung, die meisten Menschen hatten sie nicht gesehen, aber die Raubtiere.
    Einen Augenblick später spannten sie sich und richteten ihre Oberkörper auf, so weit es der Platz zuließ. Tricia di Monti schnippte mit den Fingern.
    Zahlreiche Zuschauer erschreckten sich, als sich alle sechs Tiere gleichzeitig in Bewegung befanden. Sie wechselten im Sprung die Plätze, ihre Körper befanden sich in der Luft und auch über dem Kopf der Dompteuse, die ihn nicht einmal einzog.
    Die hohen Hocker zitterten ein wenig nach, als die Tiere ihre Plätze getauscht und sich wieder hingesetzt hatten.
    Beifall brandete durch das Rund. Der kleine Johnny hatte einen Heidenspaß. Er sprang von seinem Sitz auf und klatschte begeistert in die Hände.
    Der Applaus galt nicht nur der Dompteuse, sondern auch den drei Tornados, die sich in ständiger Bewegung befanden. Hin und her schwangen die Trapeze. In der Luft und hoch über dem Boden führte Louisa einen zweifachen Salto durch und wurde sicher von Marcel abgefangen.
    Plötzlich standen sie wieder auf ihren Trapezen, lächelten und nahmen den Beifall entgegen.
    Tricia bewegte den Arm. Sie drehte ihn einmal im Kreis, und abermals wurde der Befehl von den Tieren verstanden. Sie verließen ihre Plätze und begannen, genau dem Zeigefinger folgend, ihre Runden zu laufen.
    Sie gehorchten sogar einem Augenzucken ihrer Herrin. So sehr hatte die Dompteuse sie in der Gewalt.
    Und dicht unter der Kuppel schwangen die drei Tornados. Ihre Körper flogen, wirbelten und stießen doch nicht zusammen.
    Diesmal zeigte vor allen Dingen Marcel sein Können. Für ihn schien die Trapezstange überhaupt nicht nötig zu sein, er befand sich viel mehr in der Luft und drehte seine Salti. Wie er im letzten Augenblick dann die Stange zu fassen bekam, war schon phänomenal.
    Die sechs Raubtiere kümmerten sich nicht darum, was sich über ihrem Käfig abspielte. Sie liefen ihre Runden, nur Tricia schaute hoch, und Bill Conolly, der die Frau genau beobachtete, sah plötzlich, daß sie ihren Mund öffnete, aber nichts sagte.
    Trotzdem mußte dies irgendeine Bedeutung gehabt haben, denn Marcel, der Flieger, richtete sich auf. Er bäumte in der Luft schwebend seinen Oberkörper in die Höhe, streckte den rechten Arm aus, um die auf ihn zuschwingende Trapezstange fassen zu können, als es passierte.
    Der Artist griff ins Leere!
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien er in der Luft zu schweben.
    Dann jedoch folgte er den Gesetzen der Schwerkraft.
    Marcel fiel!
    Nicht ein Schrei drang aus seiner Kehle, während die Trapezstange zurücksegelte und die beiden anderen Artisten vor Entsetzen zu Salzsäulen wurden.
    Blitzschnell jagte der Körper in die Tiefe.
    Sein Landeplatz war der Raubtierkäfig. Im Mittelpunkt des Kreises rammte er auf den Boden, wo eine kleine Wolke aus Staub und Sägespänen in die Höhe flog.
    Erst jetzt begriffen die Zuschauer.
    Und ein einziger Schrei des Entsetzens jagte gegen das Dach des Zirkuszeltes…
    ***
    Ich hatte erlebt, wie Gina das Pferd mit einem Hieb tötete und fragte mich, wie ich gegen dieses unmenschliche Kraftbündel ankommen sollte.
    Wenn sie mich auch so erwischte, war ich geliefert, deshalb mußte ich meine Schnelligkeit ausspielen. Ich durfte die Frau nicht zum Schlag kommen lassen und wich zunächst einmal zurück. Natürlich hätte ich auch versuchen können zu fliehen, es wäre sinnlos gewesen, sie wäre mir sicherlich gefolgt, und so wären auch andere Menschen in Gefahr geraten. Dieses Problem hier mußte ich völlig allein lösen.
    Sie lächelte siegessicher. Wer so eine Kraft besaß, konnte sich das erlauben. Gegen sie nutzten keine magischen Waffen, aber wie sollte ich sie mir vom Hals halten?
    Schon drosch sie zu. Es war eine Täuschung. Ich hörte sogar das Pfeifen des Schlages, als er vor meinem Gesicht entlang wischte, und zuckte zurück.
    Dabei drehte ich mich, und in der Drehung entdeckte ich plötzlich etwas.
    Es war eine Mistgabel.
    Der
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