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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Einflüssen der Höllenspähre, in der Zamorra sich jetzt befand. Hier war alles die Verkörperung der rein bösartigen, Schwarzen Magie. Vielleicht fühlte sich der Teil des Amuletts, der noch unter Leonardos Machtnachwirkung stand, dadurch gestärkt …
    Jetzt tauchte der Krötendämon wieder auf. Er ruderte förmlich aus den roten Nebeln hervor. Teile seines riesigen Körpers waren von dem silbernen Blitzstrahl verbrannt. Riesige Hautfetzen hingen herunter, Schuppen lösten sich und klirrten auf den eigenartigen Boden.
    Doch der Dämon dachte nicht daran, sich an Zamorra zu rächen. Ihm war, als habe der Krötendämon plötzlich völlig andere Interessen entwickelt. Aber welche? Zamorra versuchte einen Gedankenhauch des Dämons aufzufangen. Aber es gelang ihm nicht. Mit seinen schwachen Para-Kräften kam er bei dem Ungeheuer nicht durch. Es war aber auch nicht anders zu erwarten gewesen.
    Der Dämon verschwand mit einem magischen Sprung aus diesem Teil der Höllenzone. Zamorra blieb allein zurück.
    Kopfschüttelnd stand er da. Was war in die Kröte gefahren? Was gab es, das wichtiger war als die Übergabe des Gefangenen an den Blutherrn und Stellvertreter des Asmodis, Sanguinus?
    Etwas mußte geschehen sein, das alles andere auf den Kopf stellte. Aber was?
    Zamorra konnte nur raten. Und er konnte nur hoffen, daß es ihm irgendwie gelang, die Hölle wieder zu verlassen. Noch mochte es möglich sein. Noch befand er sich nur in den Randzonen. Später, wenn er tiefer in das eigentliche Reich der Düsternis verschleppt wurde, mochte es für alles zu spät sein …
    Merlins Stern , dachte er. Zeige mir den Weg zurück!
    Aber Merlins Stern reagierte nicht auf den Befehl.
    ***
    Nicole wußte nicht, wohin sie das Weltentor des Zauberkreises geschleudert hatte. Sie konnte es nur ahnen. Auf jeden Fall folgten ihr die mörderischen Ghouls nicht nach. Vielleicht wagten sie sich nicht in diese Sphäre vor.
    Das hieß aber noch lange nicht, daß Nicole in Sicherheit war. Denn die Ghouls wußten bestimmt, warum sie von der Verfolgung abließen. Für sie mußte der Zweck ihrer Aktion auch so erreicht sein.
    Nicole sah ihre Umgebung ähnlich undeutlich und verwaschen wie Zamorra und doch wieder ganz anders. Auch ihr Unterbewußtsein beugte dem drohenden Wahnsinn vor, indem es die furchtbare Wirklichkeit einfach fortwischte und durch Fantasievorstellungen ersetzte. Dennoch nahm Nicole das absolut Böse wahr, das von der Umgebung ausgestrahlt wurde und ihre feinen Sinne erreichte. Jene Sinne, die seinerzeit durch das schwarze Blut noch weiter geschärft worden waren.
    Seither war Nicole, was ihre Para-Fähigkeiten anging, fast mit Zamorra gleich. Allerdings ging ihr Können in eine etwas andere Richtung.
    »Wo bin ich hier?« fragte sie sich halblaut. Eine Umgebung wie diese war ihr unbekannt. Sie war sicher, niemals zuvor diese Dimension betreten zu haben. Plötzlich sah sie das Weltentor nicht mehr, durch das sie vorgedrungen war. Es war erloschen! Die Ghouls auf der anderen Seite mußten den Zauberkreis zerstört haben und glaubten damit, die Sache sei erledigt.
    Es gab also vorerst keine Rückkehrmöglichkeit! Nicole mußte sich selbst helfen Und sie konnte nur hoffen, daß sie Zamorra hier in dieser Dimension fand.
    Unwillkürlich umschloß ihre Hand den Ju-Ju-Stab. In der dunkelglühenden Finsternis glaubte sie eine Bewegung gesehen zu haben. Näherte sich ihr da jemand oder etwas?
    Sie sah sich nach einer Deckung um. Es mußte nicht unbedingt ein Freund sein, der da kam. Sie konnte jetzt auch dumpfe Schritte hören. Das Wesen mußte ziemlich groß sein, und es gab sich keine Mühe, leise zu sein. Ein eigenartiges Schmatzen erklang.
    Nicole wich zurück, sah sich immer wieder um. Niemand griff sie aus dem Nichts heraus an, aber der fremde Riese schob sich immer näher heran.
    Plötzlich ging Nicole in die Hocke. Mit einem Ende des Ju-Ju-Stabes begann sie Zeichen in den Boden zu kratzen. Magische Bannsymbole, und dazu zog sie eine Linie, gut drei Meter lang. Sie sprang wieder auf und wich schneller zurück.
    Sie sah jetzt die Umrisse des Ankömmlings. Irgendwie erinnerten sie sie an eine aufrechtgehende Kröte. Die Gestalt kam mit jedem Schritt um etliche Meter näher und wurde deutlicher. Der Ju-Ju-Stab in Nicoles Hand begann fast unmerklich zu vibrieren.
    Die Großkröte breitete die Arme aus und spreizte die Krallen. In den kurzen und stark gekrümmten Hinterläufen federte sie ein wie zum Sprung. Nicole wußte, daß

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