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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Asmodis’ Reich!
    Das Tor war aktiviert, aber passiv. Trotzdem wagte Nicole es nicht mehr, sich weiter zu nähern. Ein böser Verdacht kam ihr.
    Sie glaubte nicht, daß die Ghouls aus diesem Höllentor hervorgekrochen waren. Sie mußten von woanders gekommen sein, um sich hier unter dem Friedhof und dem Dorf auszubreiten. Aber dennoch gab es diese Verbindung in die Dimension des absoluten Grauens. Sie mußte einen bestimmten Zweck haben.
    Nicole ahnte, welchen.
    »Zamorra«, flüsterte sie bestürzt. »Sie haben Zamorra zur Hölle geschickt …«
    Da dröhnte es um sie herum auf. Höhnisches Höllengelächter, das von allen Seiten kam.
    »Richtig geraten, sterbliches Weib«, brüllten die Stimmen. »Und nach Zamorra – bist jetzt du an der Reihe!«
    Sie fuhr herum, sah in die Runde und begriff nicht, woher sie alle so lautlos und vor allem blitzschnell gekommen waren. Sie hatten sie eingekreist.
    Die Ghouls.
    Es mußten über ein Dutzend sein, genau hatte sie sie in der Eile nicht gezählt. Sie standen im Kreis um Nicole herum. Ihre Augen funkelten. Die Krallen blitzten im grünlichen Zwielicht.
    Und sie kamen jetzt langsam näher.
    Genau dreizehn waren es, wie Nicole jetzt erkannte. Zwei, drei konnte sie vielleicht noch mit Pierres Leuchtkugeln zur Strecke bringen, die gleiche Anzahl mit der Kombiwaffe. Der Ju-Ju-Stab nützte ihr nichts. Selbst wenn sie das unverschämte Glück hatte, daß ein paar der Ghouls sich brennend gegenseitig auslöschten, würde sie doch nicht alle dreizehn erledigen können.
    Sie hatte keine Chance. Die Leichenfresser würden sie töten. Und anschließend würden sie mit ihrer Leiche das tun, was Ghouls für gewöhnlich zu tun pflegten.
    Kalte Schauer rannen über Nicoles Rücken. Die Angst griff mit kalten Händen nach ihr und preßte ihr Herz zusammen. Ihr Atem wollte stocken, und sie war wie gelähmt, während die ungeheuerlichen Gestalten immer näher rückten. Sie streckten ihre Klauenhände vor wie das Frankensteinmonster im Film.
    Gehetzt sah Nicole sich um. Endete hier ihr Lebensweg?
    Es gab nur noch eine Möglichkeit. Eine irrwitzige Möglichkeit, die ihr Leben vielleicht nur um Minuten verlängerte, weil sie nicht wußte, was drüben auf sie wartete. Aber ein Todgeweihter kämpft selbst noch um Zehntelsekunden.
    Sie schoß.
    Sie setzte alles auf eine Karte!
    Der gleißende Laserblitz fuhr in den magischen Kreis und überlud ihn. Ein dunkelroter Überschlagsblitz aus einer anderen Welt zuckte aus dem Kreis hervor und hüllte die Szene in eigentümliches Höllenleuchten.
    Und Nicole katapultierte sich mit einem wilden Schrei förmlich in das Weltentor hinein.
    Sie floh vor den Ghouls –
    Direkt in die Hölle!
    ***
    »Warum tust du das?« fragte Pierre wieder. »Gus, warum willst du zum Mörder werden? Bedeutet dir ein Menschenleben überhaupt nichts mehr?«
    Gustave Heury kicherte. »Menschenleben? Was ist das schon?«
    Mit dieser Bemerkung brach die Theorie zusammen, Heury sei von den Ungeheuerlichen unter Druck gesetzt worden, um in ihrem Sinn zu arbeiten. So sprach nur ein Wahnsinniger – oder ein eiskalt berechnender Killer!
    Yvonne war bleich. Die Pistolenmündung berührte ihre Schläfe. Jeden Moment konnte Heury abdrücken. Warum zögerte er noch? Warum trieb er sein grausames Spiel?
    »Hör zu«, begann Pierre erneut. »Wir können darüber reden. Ich biete dir einen Handel an.«
    Heury grinste verzerrt. »Was kannst du mir denn schon bieten? Ich will euer Leben, das ist alles. Und das nehme ich mir jetzt.«
    Er krümmte den Zeigefinger um den Abzug.
    Pierre stieß einen gellenden, spitzen Schrei aus. Er kam so überraschend, daß nicht nur die verängstigte Yvonne, sondern auch Heury zusammenzuckten. Sekundenlang verrutschte die Pistolenmündung. Pierre Devon setzte alles auf eine Karte. Entweder hatte er Erfolg; oder Yvonne und er starben. Nur noch den Tod vor Augen, hatten sie beide nichts mehr zu verlieren, und das rechtfertigte auch das größte Risiko.
    Die Chance war nur winzig. Zu winzig?
    Pierre sprang direkt auf die beiden zu, rammte sie. Ein Schuß dröhnte, zerriß fast sein Trommelfell. Glühender Schmerz durchraste ihn, und er wußte, daß ihn die Kugel getroffen hatte. Trotzdem konnte Heury nicht mehr verhindern, daß er und Yvonne zu Boden geschleudert wurden. Pierre schlug zu, mit der Wut und der Verzweiflung eines Todgeweihten. Heury krümmte sich zusammen, ließ aber die Pistole nicht los.
    »Weg!« schrie Pierre dem Mädchen zu.
    Der Schmerz

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