Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
am Werk, hielten ihr grausiges Mahl mitten auf dem Friedhof! Sie hatten einen Menschen ermordet!
    Ghouls!
    Plötzlich ruckte einer der Ghouls herum. Augen flammten in der Dunkelheit wie Kristalle. Ein Arm richtete sich auf Neubecker, ein unterdrückter Grunzlaut erklang. Dann sprangen drei, vier der unheimlichen Kreaturen auf und eilten auf den jungen Deutschen zu.
    Neubecker fuhr herum. Nur weg hier! Fort von der schaurigen Szene, die einem Alptraum entsprungen schien. Noch immer konnte er es nicht so richtig glauben, hoffte, daß er gleich aufwachen würde. Aber er wachte nicht auf.
    Das Grauen verfolgte ihn. Längst hatte er den Friedhof wieder hinter sich gelassen, wurde schon kurzatmig. Die wenigen noch brennenden Lichter des Dorfes tauchten in der Ferne vor ihm auf. Aber die Ghouls verfolgten ihn immer noch. Sie waren unheimlich schnell.
    Er wußte, daß sie ihn töten würden, sobald sie seiner habhaft wurden. Er war Zeuge ihres entsetzlichen, widerwärtigen Treibens geworden, und sie konnten nicht zulassen, daß er seine Beobachtung weitergab.
    Aber an wen hätte er sie weitergeben sollen? Wenn er selbst es schon kaum glauben konnte, würden andere Menschen ihn einen Verrückten nennen! Ghouls – die gab es doch nicht! Das waren doch nur Ausgeburten der Fantasie!
    Oder …
    Frankreich! Gab es da nicht in einem Schloß an der Loire einen Mann, über den Neubecker einmal etwas gelesen hatte? Ein gewisser Professor Zamorra, den man Geisterjäger und Dämonenvernichter nannte. Er würde Neubecker glauben.
    Er würde vielleicht den Ghouls mit starken, wirksamen Waffen entgegentreten können, um sie auszulöschen. Aber wie sollte er sich mit diesem Zamorra in Verbindung setzen? Er wußte ja nicht einmal genau, wo an der Loire sich dieses Schloß befand!
    Es gab keine Chance. Der Vorsprung schrumpfte immer mehr. Die Ghouls kannten keine Müdigkeit. Unerbittlich holten sie auf, bereit, abermals zu morden.
    Aber Klaus Neubecker wollte nicht sterben. Er hatte doch noch sein ganzes Leben vor sich!
    Er schrie! Und er dachte an Professor Zamorra, der ihm doch nicht mehr helfen konnte …
    ***
    »Jemand denkt an dich«, sagte Nicole Duval plötzlich.
    Zamorra schreckte auf, klappte das Buch zu, in dem er gelesen hatte. Die Goldschrift auf dem schweren Ledereinband wies es als ein Zauberbuch aus. In letzter Zeit befaßte sich Zamorra intensiver als früher mit Zauberei. Je mehr er konnte, desto höher waren seine Überlebenschancen im Kampf gegen die Kreaturen der Hölle. Auf seine bisherige Wunderwaffe, Merlins Stern , konnte er sich nicht mehr uneingeschränkt verlassen. Seit dieses Amulett zwischenzeitlich von Leonardo deMontagne mißbraucht worden war, war es unberechenbar und widerwilliger denn je. Zamorra mußte sich die Unterstützung des Amuletts jedesmal förmlich erkämpfen.
    »Jemand denkt an mich?« fragte er verwundert.
    Nicole Duval, seine hübsche Lebensgefährtin und Sekretärin in einer Person, drehte leicht den Kopf, sah Zamorra an und zuckte mit den schmalen Schultern. »Habe ich das gesagt?« fragte sie zögernd. »Doch … ja, ich glaube … da ist etwas. Ein Mensch in Not. Er ruft nach dir.«
    Langsam erhob sich Zamorra. »Das schwarze Blut?« flüsterte er.
    Vor einiger Zeit hatte Nicole vorübergehend schwarzes Blut besessen; der mißglückte Versuch höllischer Mächte, sie zu einer Dämonin zu machen. Doch wenn sie auch niemals bösartig gewesen und ihr Blut längst wieder normal war, so war doch etwas zurückgeblieben. Etwas, das sich mit dem menschlichen Verstand nicht erfassen ließ.
    Ein parapsychisches Phänomen …
    Allem Anschein nach kam es jetzt in dieser Form zum tragen. Nicoles schwache telepathische Fähigkeiten waren durch das schwarze Blut stärker geworden als früher. Hatte sie jetzt einen telepathischen Kontakt mit den Gedanken eines anderen Menschen?
    »Was siehst du?« fragte Zamorra leise und berührte ihr Handgelenk. Doch er vermochte sich nicht auf die unsichtbaren, unhörbaren Schwingungen einzustellen, die Nicole wahrnahm. Dabei hätte er sie mit seinen Para-Fähigkeiten, so schwach sie auch waren, dennoch eher spüren müssen als Nicole.
    Es war ohnehin ein einmaliges Phänomen, wie es sich nie zuvor abgespielt hatte.
    Mit einem Satz war Zamorra am Wandsafe, tastete die Kombination ein und holte das Amulett heraus. Es schimmerte silbrig, diese handtellergroße Scheibe mit den eigentümlichen Schriftzeichen und dem Kreis mit den zwölf Tierkreiszeichen um den

Weitere Kostenlose Bücher