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0276 - Irrweg durch die Zeit

Titel: 0276 - Irrweg durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deutlich zu überblicken.
    Rog entdeckte ein Felsplateau, das die Steilwand in rund viereinhalbtausend Metern Höhe unterbrach.
    Die Wand wich dort etwa einen halben Kilometer weit zurück und schuf eine ebenso breite ebene Fläche, in deren Windschutz sich dürftiger Pflanzenwuchs ausbreitete. Rog hielt auf das Plateau zu. Der Gipfel des Berges lag noch eintausend Meter höher, aber er war sicher, daß der Memosender, in den Untergrund des Plateaus versenkt, auch dort seine Schuldigkeit tun würde.
    Er steuerte den Gleiter auf den Rand der Felsebene zu.
    „Ich habe mir die Sache ein bißchen schwieriger vorgestellt", sagte er übermütig, als er das Fahrzeug über die Kante des Plateaus hinwegdirigierte und zur Landung ansetzte.
    Im selben Augenblick meldete sich Festus zu Wort.
    „Es verursacht mir Unbehagen, Ihren Optimismus zu stören, Sir", versicherte er. „Aber dort unter uns befindet sich eine Art lemurisches Militärlager."
     
    *
     
    Infolgedessen machte der Gleiter eine ziemlich harte Landung. Rog setzte ihn dicht hinter der Kante auf. „Wo?" fuhr er Festus an. Festus deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    „Wenn wir aussteigen, müßten wir es über die Kante hinweg sehen können."
    „Sind Sie sicher?" erkundigte sich Barnard aufgeregt. „Was haben Sie gesehen?"
    „Eine Anzahl von Gebilden, die wie Zelte aussehen, Sir", antwortete Festus höflich, „und ringsherum eine Kette von Fahrzeugen, die den Anschein erwecken, als könnten sie ebensogut fliegen wie unseres."
    Rogs Verstand arbeitete auf Hochtouren. Wenn sich dort unten Lemurer befanden, dann hatten sie den Gleiter wahrscheinlich beobachtet. In ein paar Minuten würden sie hier auftauchen. Das Senkloch für den Memosender konnte in wenigen Augenblicken hergestellt werden. Sie durften keine Zeit verlieren.
    Er ließ das Dach des Fahrzeugs zurückgleiten.
    „Barnard - Sie und Festus machen das Loch für den Sender fertig, während ich mich umsehe!" Ohne Barnards Reaktion abzuwarten, schwang er sich über den niederen Rand des Gleiters hinaus und lief auf die Kante des Plateaus zu. Unterhalb der Kante fiel die Bergwand nahezu senkrecht ab. Der Anblick des Tals war schwindelerregend. Rog legte sich auf den Bauch und schob sich so weit nach vorn, daß er das Gelände am Fuß des Berges übersehen konnte. Die Sonne war inzwischen ein Stück höhergestiegen und leuchtete in die flacheren Schluchten hinein. Rog brauchte nur ein paar Augenblicke, um festzustellen, daß Festus recht hatte.
    In einer flachen, breiten Vertiefung standen vierzig oder fünfzig Zelte, in typisch militärischer Weise zu einem Quadrat angeordnet. Mit bloßem Auge konnte Rog erkennen, daß sich in den Gassen zwischen den Zelten ein reger Verkehr abwickelte. Überall waren Leute unterwegs. Rings um das Lager standen, säuberlich aufgereiht, etwa dreißig Fahrzeuge. Auch ohne die Eigenheiten der lemurischen Technologie studiert zu haben, konnte Rog ohne weiteres feststellen, daß es sich um flugtüchtige Geräte handelte.
    Hinter sich hörte er plötzlich die fauchende Entladung eines Blasters. Er fuhr halb in die Höhe und sah sich um. Hinter einem niedrigen Gebüsch von verkrüppelten Pinien stieg eine weiße Qualmwolke in die Höhe. Festus kam scheinbar mitten aus der Wolke zum Vorschein und winkte beruhigend. Barnard war dabei, mit dem Thermostrahler ein Loch in den Boden zu schmelzen. Rog nahm seine vorherige Stellung wieder ein und fuhr fort, das Lager zu beobachten.
    Er fragte sich, was die Lemurer in dieser gottverlassenen Gegend zu suchen hätten. Die Antwort darauf war einfach. Der ganze Planet befand sich im Aufbruch. Die Lemurer flohen vor den wütenden Angriffen der Haluter. Sie waren auf der Suche nach neuen Welten, auf denen sie sich niederlassen und ihre Kultur fortführen konnten. Viele dieser Welten würden der Besiedlung Widerstand leisten mit einem harten Klima, mit ungünstigen Bodenverhältnissen und fremdartigen Atmosphären. Die Leute mußten dazu trainiert werden, sich auch in einer fremden, lebensfeindlichen Umgebung zurechtzufinden. Die Leute das hieß in erster Linie die Soldaten, die den Schutz der neugegründeten Kolonie zu übernehmen hatten.
    Das dort unten war ein Trainingslager. Junge Lemurer lernten dort, gegen eine feindliche Umwelt zu kämpfen und sich zu behaupten.
    Rog kehrte zum Gleiter zurück und besorgte sich ein Fernglas. Mit Hilfe des Glases konnte er das Tun und Treiben im Lager aus der Nähe beobachten. Er sah Ordonnanzen

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