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0276 - Irrweg durch die Zeit

Titel: 0276 - Irrweg durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewachten, nur der zwanzigste Teil einer Millisekunde, um den Transporter wahrzunehmen. Eine Zwanzigtausendstelsekunde lang war die DINO-3 über Kahalo sichtbar. Dann verschwand sie, von der Positronik gelenkt, im Linearraum.
    Die kurze Zeitspanne war ausreichend, um die Ortungsgeräte der Lemurer ansprechen zu lassen, aber viel zu kurz, um eine sinnvolle Reaktion von Seiten der lemurischen Kommandanten zu erlauben. Die Lemurer nahmen zur Kenntnis, daß durch den Transmitter etwas zum Vorschein gekommen war. Sie sandten ein paar Patrouillen aus, die Kahalo in weitem Abstand umkreisten und nach verdächtigen Objekten suchten. Aber als ein halber Kahalo-Tag vergangen war, ohne, daß die Suche auch nur die Andeutung eines Ergebnisses erbracht hatte, gab man Entwarnung. Der Vorfall erhielt eine Identifizierungsnummer und wurde unter der Rubrik „Unerklärliche Ereignisse" abgelegt.
    In Andromeda - mehr als fünfzig Jahrtausende weit in der Zukunft, wenn man es von der DINO-3 aus betrachtete lösten sich die terranischen Kriegsschiffe vom Gegner, sobald die DINO-3 verschwunden war, In einzelnen Rudeln ließ Reginald Bull, der selbst den Oberbefehl übernommen hatte, seine Einheiten abrücken und in den Linearraum verschwinden.
    Der Feind war verblüfft. Bevor er die neue Lage in ihrem vollen Ausmaß erkannte, war es zu Spät, als, daß er sie hätte zu seinem Vorteil nützen können. Innerhalb weniger Minuten war das sternübersäte Firmament des Weltraums leergefegt von terranischen Schiffen. Sie hatten sich in alle Richtungen davongemacht, und den Tefrodern blieb nicht einmal die Genugtuung, aus dem Fluchtkurs auf ihr Ziel schließen zu können.
    Die DINO-3 erreichte nach kurzem Flug durch den Linearraum ihr Ziel. Um 0:00 Uhr Bordzeit - denn die Positronik hatte auch die Chronometer neu kalibriert - tauchte sie zehn Astronomische Einheiten von der größeren Sonne des Doppelsystems Redpoint entfernt auf. Major Snigert übernahm sofort die Kontrollen und dirigierte den Tender in den Ortungsschatten des rötlich strahlenden Sternriesen. Eine Anzahl von Sonden wurde ausgefahren, um die Umgebung von Redpoint in Augenschein zu nehmen. Gerald Snigert vergewisserte sich, daß die Lemurer seinem Schiff nicht gefolgt waren.
    In seiner kleinen Schaltkabine begann Rog Fanther sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß er die abenteuerlichen Ereignisse der letzten Sekunden tatsächlich überstanden hatte ohne Schaden zu nehmen, und sich nun in der Vergangenheit befindet. Er versuchte, sich vorzustellen, wie Reginald Bull jetzt seinen Flottenverband vorsichtig von Vario abzog und in Richtung KA-preiswert verschwand - bis ihm klar wurde, daß jetzt nicht der richtige Ausdruck war. Das Scheingefecht über Vario, in dessen Verzug die DINO-3 sich durch die Zeitfalle schmuggelte, lag Jahrtausende weit in der Zukunft.
    Rog stand auf und ging hinaus in den Kommandostand. Bei dem Gefühl heftiger Erleichterung, das er selbst empfand, wunderte er sich darüber, die Offiziere angespannt über ihren Schaltpulten sitzen zu sehen, als hätten sie noch nicht gemerkt, daß die Gefahr vorüber war. Gerry saß hinter seinem Kommandotisch, der in der Mitte des Raumes auf einem flachen, kreisrunden Podest stand, und war mit irgend etwas so beschäftigt, daß er Rogs Eintritt nicht bemerkte.
    „Was ist los, zum Teufel?" fragte Rog.
    Er hatte eine kräftige Stimme, und der Kommandostand war im Vergleich zu den Ausmaßen des Schiffes ziemlich klein - nicht mehr als zwölf Meter im Durchmesser. Rogs Frage klang in der atemlosen Stille wie ein Kanonenschuß.
    Gerry sah kurz auf und warf ihm einen rätselhaften Blick zu. Dann winkte er ab und beugte sich wieder über seine Arbeit. Rog sah sich um. Die DINO-3 befand sich an den oberen Grenzen der Chromosphäre der größeren Redpoint-Sonne. Die Bildaufnahmegeräte hatten Schwarzfilter aufgesetzt, so, daß die Bildschirme mit ungeschützten Augen betrachtet werden konnten. An verwaschenen Einzelheiten der Sonnenoberfläche konnte Rog erkennen, daß sich das Schiff mit beachtlicher Geschwindigkeit bewegte.
    Rog begriff plötzlich. Gerry hatte keine Sekunde verloren. Die Suche nach der CREST III war schon in vollem Gang. Er stieg die drei Stufen zu Gerrys Kommandotisch hinauf.
    In diesem Augenblick hatte Gerry seine Arbeit beendet. Er richtete sich auf, und zum erstenmal, seitdem Rog ihn kannte, war sein Gesicht todernst Langsam und schwerfällig drehte er sich um, als bereite ihm die Bewegung Schwierigkeiten.

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