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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Reihen der Trojaner zerbrechen. Schon jetzt schwand den Männern des Priamos der Mut, als sie den Wagen des Achilles allen voran schnurgerade auf ihre schnell errichtete Phalanx zurasen sahen.
    Auf ein Kommando des Agamemnon hatten die anderen Wagen eine Reihe gebildet, die nun wie eine alles vernichtende Meereswoge über die trojanische Ebene heranraste. Hoch schwang Menelaos die Lanze, zückte der starke Arm des Diomedes das Kurzschwert und das Angriffsgebrüll des großen Ajax übertönte alles. Aus schmalen Augen sah Odysseus unter dem Helm hervor, während Agamemnon mit lauter Stimme dem mit dem Fußvolk heraneilenden Nestor zurief, er solle sich beeilen.
    Automedon hatte so lange gezögert, bis ihn der Schrei des Agamemnon erreichte. Für ihn war der Befehl des Feldherrn maßgebend. Und der erreichte ihn erst jetzt. Mit dem Speer wies ihn der Atride an, die rechte Seite der Angriffswelle zu verlängern, wo der Wagen des Diomedes den Flankenabschluß bildete.
    Der Lenker ließ den beiden Pferden des toten Patroklos die Zügel frei. Seit die anderen Wagen voran gerollt waren, hatte er die Tiere kaum unter Kontrolle halten können. Mit einem einzigen Sprung rasten sie vorwärts.
    Eine Bewegung, die Carsten Möbius nicht einkalkuliert hatte. Ihm war, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen.
    Schimpfend wie ein Rohrspatz machte er mit der Erde Bekanntschaft. Sich das schmerzende Hinterteil reibend rappelte er sich wieder empor und bedachte Automedon mit Verwünschungen, der mit dem Wagen an die Seite des Diomedes raste und sich nicht nach ihm umwandte.
    Daß sich auch sein Speer und seine kretische Streitaxt an Bord befanden, traf den Jungen nicht besonders. Doch daß der Wagen in unerreichbarer Nähe war, das war ärgerlich.
    Denn das bedeutete eine Tätigkeit, die Carsten Möbius bekanntermaßen als »gesundheitsschädlich« ablehnte. Doch es blieb nichts anderes übrig. Für dieses Gefecht gehörte er zum Fußvolk.
    »Wie bei der Bundeswehr!« knurrte er bitter. »Da mußten wir auch immer marschieren…!«
    Doch hinter ihm keuchten bereits die Krieger des Griechenheeres in voller Rüstung heran. Kampfbegierig wie hungrige Löwen folgten die Männer der Spur der Streitwagen.
    ***
    »Rache! Rache für Patroklos!« heulte Achilles, während sich Professor Zamorra bemühte, die Pferde einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Doch das Gebrüll des Peliden brachte die Tiere zur Raserei. Sie gehorchten dem Zug der Zügel nicht mehr.
    »Wir … wir müssen ausweichen…!« keuchte Professor Zamorra. »Die Pferde werden verletzt, wenn wir in die Schlachtreihen der Trojaner hineinfahren…!«
    »Was kümmern mich die Pferde!« fragte der Pelide hart. »Sieh her, Zamorra. So treibt man sie voran. So zersplittern die Reihen der Gegner!«
    Bevor der Parapsychologe eingreifen konnte, stieß die Lanze des Achilles zu. Die Hinterschenkel der beiden Tiere färbten sich rot, als der Speer leicht eindrang. Der plötzliche Schmerz ließ die Tiere rasend werden.
    Jede Lenkung war vergeblich. Professor Zamorra ließ die Zügel fahren und ergriff die Balustrade des Wagens. Denn der Anprall stand unmittelbar bevor, und er wollte nicht aus dem Wagen geschleudert werden.
    Dann war es, als wenn eine mächtige Woge gegen ein schroffes Felsenriff geschleudert wird.
    Alles ging rasend schnell. Zwei Trojaner, die versuchten, sich in das Geschirr der Tiere zu werfen und sie zum Stehen zu bringen, gerieten unter die wirbelnden Hufe. Unter trojanischen Helmen sah Zamorra bleiche Gesichter, die von Todesfurcht verzerrt waren. Schon waren sie verschwunden, denn die rasenden Pferde scheuten vor keinem. Hindernis mehr zurück.
    Blitzschnell ging der Meister des Übersinnlichen hinter der Wagenbrüstung in Deckung, als ein Speer genau auf seine Brust zuraste. Das Amulett Merlins schützte ihn zwar gegen die Kräfte der Hölle und ihrer Dämonen, doch machte es ihn nicht unverwundbar. Und das wußte der Meister des Übersinnlichen sehr genau. Doch so oft es ging stählte er seine Kraft und Ausdauer in den Fitneßräumen von Château Montagne und die unzähligen, gefährlichen Abenteuer hatten ihm den Kampfinstinkt eines gejagten Wolfes gegeben.
    Der Speer prallte von der Rüstung des Achilles ab und fiel zu Boden. Im nächsten Moment schüttelte ihn Achilles an den Schultern.
    »Der Wagen, Zamorra!« keuchte das Mädchen unter dem Helm. »Laß den Wagen für uns kämpfen. Wir müssen uns Bahn brechen zu Hektor!«
    »Wir müssen heil

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