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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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finden?«
    »Klar, da brauchen Sie nicht einmal weit zu gehen. Die Bexigas wohnen…« Er lachte plötzlich und deutete auf den Eingang. »Da kommt der junge José mit seinem deutschen Freund Markus Küppers. Jetzt können Sie mit ihnen sprechen.«
    Suko und ich drehten uns um. Zwei junge Männer steuerten die Bar an.
    Der eine hellblond, der andere schwarzhaarig. Lässig winkte der Deutsche dem Keeper zu, während der dunkelhaarige junge Mann, den Blick zu Boden gesenkt hatte und einen völlig deprimierten Eindruck machte.
    »Ich dachte, ihr wolltet den drei Kichererbsen nach«, radebrechte der Keeper.
    Neben uns nahmen die beiden Platz. »Nein«, erwiderte Markus. »Das geht nicht mehr. Es ist etwas Schreckliches passiert. Josés Vater ist gestorben!«
    Der Keeper wankte zurück und bekreuzigte sich. Aus seinem Gesicht wich die Farbe. Er war sprachlos, dafür waren wir es nicht. Ich drehte mich zu den beiden um.
    »Wegen dieses Todesfalls sind wir zu Ihnen nach Spanien gekommen«, sagte ich.
    Ein Blitz hätte nicht stärker einschlagen können. Die Jugendlichen schauten uns an, als hätten wir etwas Verbotenes gesagt.
    »Was?« flüsterte Markus.
    Als Antwort stellten wir uns vor. Und dann baten wir die beiden an einen Tisch, wo wir ungestört reden konnten…
    ***
    Der Kopf zwischen ihren Händen!
    Angelika Scherschel erlebte das Grauen. Sie starrte ein Gesicht an, das so häßlich und abgründig böse war, wie sie es noch nie in ihrem Leben gesehen hatte.
    Furchtbar!
    Sie schüttelte sich. Eiskalt lief es ihren Rücken hinab. Sie sah nur das Gesicht, und sie fühlte dabei die ledrige Haut zwischen ihren Fingern.
    Der Halsstumpf befand sich noch im Wasser, und erst als sich die dunklen, an Glasperlen erinnernde Pupillen bewegten, da reagierte das Mädchen.
    Es schrie!
    Nur kurz hallte der Schrei über das Wasser, dann schwappte eine Welle heran und verschloß den Mund. Angelika sackte in die Tiefe und ließ den Kopf nicht los. Er schien zwischen ihren Fingern zu kleben.
    Zur gleichen Zeit zogen sich die beiden anderen am Ufer an. Susanne hatte ihre helle Hose bereits übergestreift und griff nach dem T-Shirt, als sie mitten in der Bewegung innehielt.
    »Das war ein Schrei!«
    »Was?« Silvia kippte soeben Sand aus den Schuhen.
    »Ja, ein Schrei. Und zwar vom Wasser her. Habe ich genau gehört. Ehrlich.«
    »Angelika?«
    Susanne nickte. »Kannst du dir eine andere vorstellen?«
    »Nein.«
    Beide hatten sich umgedreht, so daß sie auf die Wasserfläche schauen konnten. Vor allen Dingen interessierte sie der Felsen, denn er war leer.
    Keine Angelika saß auf seinem Höcker.
    »Vielleicht ist sie abgestürzt«, vermutete Silvia.
    »Sie kann schwimmen und würde nicht…« Susanne sprach nicht mehr weiter, denn sie wurde von Silvia angestoßen.
    »Da, ein Arm!«
    Auf halber Strecke zwischen Strand und Felsen ragte ein Arm aus dem Wasser. Ziemlich lang und groß, dazu leicht gebogen, wobei die Finger etwas umklammert hielten, das fast die gleiche Länge aufwies wie der Arm, ziemlich breit war, vorn spitz zulief und wie Metall schimmerte.
    »Ein Messer.« hauchte Susanne.
    Das sah Silvia auch. Und sie war ebenso erstaunt wie ihre Freundin. Automatisch flossen ihr die nächsten Worte über die Lippen. »Woher hat Angelika das?«
    »Vielleicht gefunden.«
    Silvia nickte. »Kann schon sein, muß aber nicht.« Sie schlug sich auf die Lippen und drehte sich dabei zu Susanne um. Über die Hand hinweg trafen sich die Blicke der beiden Mädchen. »Und wenn es nun nicht Angelikas Arm ist?«
    Susanne verstand nicht so recht. »Wie meinst du das denn?«
    »Wie ich es gesagt habe. Vielleicht gehört der Arm einem anderen, der nur auf Angelika gewartet hat.«
    Beide Mädchen froren plötzlich. Die Möglichkeit war nicht von der Hand zu weisen, und die Gedanken der Urlauberinnen spiegelten sich auf ihren Gesichtern wider. Sie hatten plötzlich Angst, rückten dichter zusammen, faßten sich an und starrten, wie unter einem Zwang stehend, auf das dunkle Wasser, dessen Oberfläche dieser kräftige Arm durchstoßen hatte. Die Hände hielten den Griff der Klinge. Ein langes Messer, ein mörderisches Instrument, dessen Stahl vom Mondlicht getroffen wurde und dabei fahl leuchtete.
    Silvia schluckte. Die nächsten Worte sprach sie mit tränenerstickter Stimme. »Wenn Angelika es nicht geschafft hat, dann…«
    »Da ist sie!« Susannes Schrei hallte über das Wasser. Das Mädchen hatte sich kerzengerade hingestellt. Durch den Schock war sie

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