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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußten wir mit den Einheimischen Kontakt aufnehmen, und die würden sich bestimmt hüten, einem Fremden etwas zu erzählen. Aber wir kannten einen Namen.
    Bexiga!
    Die Familie mußte in einem Ort wie Cala Millor leicht zu finden sein.
    Zuvor jedoch wollten wir etwas essen.
    Der Speisesaal des Hotels befand sich in einem kleinen vorstehenden Anbau. Es herrschte noch nicht viel Betrieb. Wir bekamen einen Tisch zugewiesen und bestellten nach der Karte.
    »Hast du großen Hunger?« fragte ich Suko.
    »Und wie.«
    »Wie wär's mit Paella?«
    »Nicht schlecht, das Pfännchen. Laß es kommen!«
    Wir bestellten das spanische Nationalgericht, wobei uns gleichzeitig gesagt wurde, daß es etwas dauern würde.
    »Das macht nichts«, erklärte ich, »wir haben Zeit.«
    »He, bist du in Urlaubslaune?« fragte Suko.
    »Wieso?«
    »Mit deiner Zeit.«
    »Haben wir doch auch — oder nicht.«
    »Denk lieber an El Diablo.«
    »Nach dem Essen.«
    Die Paella war gut. Das Warten hatte sich also gelohnt. Wir aßen langsam, genußvoll und schauten zu, wie es allmählich dämmrig wurde und draußen die Lichter angingen.
    Inzwischen hatte sich auch der Speisesaal gefüllt. Mancher Gast warf uns wegen der Paella einen neidischen Blick zu, denn das Essen für die Hotelgäste war an diesem Abend wohl nicht so besonders.
    Für mich war es ein Fehler gewesen, die Paella zu essen, denn ich fühlte mich kurz vor dem Platzen, während Suko nur zufrieden grinste.
    Er merkte mir an, daß ich keinen Appetit mehr hatte und fragte scheinheilig: »Wir hätten das Geschäftliche doch lieber vorher erledigen sollen, nicht wahr?«
    »Ich brauche einen Drink zur Verdauung.«
    »Und wo?«
    »In der Bar.«
    »Wie du willst. Wenn du dich danach besser fühlst. Oder soll ich allein losziehen?«
    Ich stand schon auf und schob den Stuhl zurück. »Das wäre gefährlich, denn die haben hier Gesichtskontrolle.«
    »Dann mußt du besonders aufpassen«, erwiderte Suko lakonisch.
    Es war nicht weit bis zur Bar. Sie lag rechts neben dem Speisesaal und war gleichzeitig ein Teil des Aufenthaltsraums.
    Die Theke war frei. Der Mixer langweilte sich und schaute auf, als wir den Raum betraten.
    »Neu hier?« Er sprach auch Deutsch.
    Ich war zu müde, um ihm klarzumachen, daß wir Engländer waren, also antwortete ich auch in der Heimatsprache meines Freundes Will Mallmann. »Ja, und wir brauchen etwas für die Verdauung. Wir haben Paella gegessen.«
    »Oh, das ist schlimm«, meinte der Mixer, zog ein betrübtes Gesicht, das sich im gleichen Moment aufhellte, als er antwortete. »Da habe ich etwas ganz Besonderes für Sie. Das bringt müde Mägen wieder auf Vordermann.«
    »Mit viel Alkohol?« fragte Suko.
    »Ein paar Spritzer.«
    »Dann machen sie mal.« Der Chinese nickte, und der Keeper begann zu grinsen.
    Wir bekamen unsere Drinks in hohen Gläsern serviert. Die Grundfarbe war weiß. Dazwischen schimmerten bläuliche Schlieren, und ein leichter Anisgeruch strömte über den Glasrand.
    »Schmeckt besser, als es riecht«, sagte der Mixer und wünschte uns einen guten Schluck.
    Er hatte recht. Das Zeug war überhaupt nicht so schlimm. Man konnte es gut trinken. Es erfrischte, und es räumte gleichzeitig mit dem Völlegefühl im Magen auf.
    »Na?« Der Keeper strahlte uns an.
    »Vorzüglich«, sagte ich.
    »Mein Geheimrezept.«
    Ich stellte das Glas weg. »Sie kennen wohl viele Leute hier, nicht wahr?«
    »Und wie.«
    »Wir suchen auch Bekannte.«
    »Touristen?« fragte er.
    »Nein. Einheimische. Zur Erklärung möchte ich Ihnen sagen, daß wir nicht aus Deutschland, sondern aus London kommen. Wir sind Engländer.«
    »Sie sprechen aber sehr gut Deutsch.«
    »Man lernt es eben, wenn man sich einige Male in dem Land aufgehalten hat.« Ich trank noch einen Schluck und sagte dann: »Bexiga heißt die Familie, die wir suchen. Ist Ihnen der Name ein Begriff?«
    Als ich den Satz noch nicht ausgesprochen hatte, wußte ich bereits Bescheid. Der Mixer kannte die Leute. »Ja, natürlich«, erwiderte er.
    »José Bexiga war vorhin noch hier.«
    »Ist das der ältere?«
    »Nein, der junge. Ein Sohn. Der Vater und die Mutter wohnen in…« Er sprach nicht mehr weiter. Hinter seiner Stirn begann es zu arbeiten.
    »Natürlich, jetzt verstehe ich erst. Sie kommen aus London. Die Bexigas wohnen auch dort.«
    »Genau.«
    »Haben Sie Grüße zu bestellen?« Jetzt wurde mir der Keeper zu neugierig. Deshalb antwortete ich ausweichend.
    »So ähnlich. Können Sie mir denn sagen, wo wir sie

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