0278 - Kein Job für Gorillas

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Autoren: Kein Job für Gorillas

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ein, warf die Arme vor und schnellte mich in das Zimmer hinein.
    Ich verfehlte den Mann, aber er verpaßte mich nicht. Seine niedersausende Faust, in der er einen massiven Gegenstand hielt, traf zwar meinen Kopf nicht, aber der Hieb landete auf meinem Rückgrat, zwei oder drei Wirbel unterhalb des Nackens.
    Der Schlag war so wuchtig, daß ich der Länge nach in das Zimmer krachte.
    Einen Sekundenbruchteil später brach die Hölle los.
    Pistolenschüsse krachten und sie dröhnten in dem engen Raum, als würden ganze Kanonenbatterien abgeschossen.
    Ich warf mich herum, obwohl mein Kreuz schmerzte, als habe man mir einen Schmiedehammer auf den Rücken geschmettert.
    Auf dem Korridor des Hotels brannte eine einsame Glühlampe als Nachtbeleuchtung. Ich sah die große Gestalt Roger Blith im Türrahmen, den Rücken dem Zimmer zugewandt.
    Ich schnellte hoch, vollbrachte den weitesten Hechtsprung, der mir je gelungen war, sprang Blyth in den Rücken und riß ihn mit dem Gewicht meines Körpers nach vorne in den Korridor hinein. Blyth brach in die Knie. Ich hielt die Luger noch in der Hand, und ich traf damit seinen Hinterkopf, bevor er sich wehren konnte.
    »‘raus!« schrie ich Don und Harry an. Erst in diesem Augenblick sah ich mit Entsetzen, daß beide Schießeisen in den Pfoten hielten.
    Don schrie wie am Spieß: »Er hat mich getroffen!«
    »‘raus!« brüllte ich noch einmal.
    Sie begriffen es endlich, setzten sich in Trab und rannten den Korridor entlang zur Treppe. Ich überholte sie.
    Wir erreichten die Treppe und die Hotelhalle, bevor einer der von dem Lärm und den Schüssen aus dem Schlaf geschreckten Hotelgäste seine Tür hatte öffnen können.
    Hank Soom hatte immerhin soweit die Nerven behalten, daß er nicht kurzerhand mit dem Lieferwagen abgehauen war, als das programmwidrige Geknalle ausbrach.
    Ich stieß Don und Harry durch die Ladetür in den Wagen, sprang selbst nach und brüllte Soom an:
    »Gib Gas!«
    Der Motor lief schon. Soom brachte die Karre in Schwung, aber er war so aufgeregt, daß er den Schlitten schon in der ersten Kurve um ein Haar umgeworfen hätte.
    »In drei Minuten haben wir die Cops auf dem Hals! Sieh zu, daß du den Wagen bis dahin von der Straße herunter hast!«
    Die Gangster kannten die Stadt wie ihre Westentasche. Schon zwei Minuten später stoppte Soom den Lieferwagen vor einem Holztor. Lyder sprang heraus, drückte das Holztor auf. Soom fuhr den Wagen in einen von einer Mauer umschlossenen Hof, und Lyder schloß das Tor von innen.
    »Wo sind wir hier?« fragte ich.
    »Auf einem alten Schrottplatz, Lad, der nicht mehr benutzt wird.«
    »Okay! Verhaltet euch ruhig!«
    Ich schob mir erst einmal eine Zigarette zwischen die Lippen. Fruth' Ganoven waren still. Ich hörte nur ihren erregt keuchenden Atem.
    Genau, wie ich es erwartet hatte, durchheulten nach wenigen Minuten Polizeisirenen die nächtliche Stille. Einer der Streifenwagen schoß unmittelbar vor dem Tor vorbei. Ich spürte, wie Harry neben mir zusammenzuckte. Don stöhnte laut, aber das Sirenengeheul entfernte sich.
    Ich ließ den Zigarettenrest fallen und trat die Glut aus. In Gedanken versuchte ich, die Vorgänge im Mayflower-Hotel zu rekonstruieren.
    Blyth hatte offenbar mit einem Besuch gerechnet. Er hatte die Lichtleitung unterbrochen oder die Lampen ausgeschraubt. Wahrscheinlich hatte er nicht im Bett gelegen, sondern sich einen Sessel neben die Tür gerückt. Als ich eindrang, mußte er lautlos aufgestanden sein, um mich niederzuschlagen.
    »Wer hat zuerst geschossen?« fragte Ich.
    Die Gangster antworteten nicht.
    »Wer zuerst geschossen hat, will ich wissen.«
    Knurrend antwortete Harry:
    »Er hatte ’ne Kanone in der Hand, als er auftauchte. Er bat Harry angekratzt, und da…«
    »Wer hat zuerst seine Finger an den Abzug gebracht?«
    Schweigen. Schließlich brummte Harry:
    »Kann ich nicht sagen, Lad. Der ganze Zauber ging doch gleichzeitig los!«
    »Ich sagte, daß niemand ‘ne Kanone mitnehmen sollte. Zum Henker, jetzt sitzen wir in der Tinte!«
    »Er hielt selbst ein Schießeisen in der Pfote«, wiederholte Harry hartnäckig. »Glaubst du, ich lasse mich einfach abknallen, nur weil du nicht willst, daß ich eine Pistole mitnehmen soll?« Blyth hatte sich also sehr schnell wieder bewaffnet. Der Gegenstand, mit dem er mein Rückgrat getroffen hatte, war wahrscheinlich ein Pistolenlauf gewesen.
    Ich überlegte, wieviel Schüsse gefallen waren. Es konnten nicht mehr als drei oder vier gewesen sein, und es war ein