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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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griff mit der rechten Hand in die Jackentasche, in der ich mein Feuerzeug verwahrte. Im gleichen Augenblick explodierte eine Handgranate in meiner Magengrube und eine zweite an meinem Kinn.
    Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem ich so schnell ausgeknockt gewesen wäre. Die beiden Brocken knipsten das Licht in meinem Gehirn so blitzartig aus, daß ich nicht einmal mehr merkte, wohin ich fiel.
    Dreißig Sekunden dauerte es, bis ich das Bewußtsein wiederfand, und weitere dreißig Sekunden, bis ich mich erinnerte, was geschehen war.
    Ich stellte mich auf die Füße, schüttelte den Kopf und sah mich in dem Laden um.
    Hank Soom, Ben Lyder und Sid Stone standen an dem Tisch, an dem sie vorhin gesessen hatten und zeigten verstörte Gesichter.
    »Wo ist der Kerl?« schrie ich.
    Soom zeigte auf die Tür zum Hinterzimmer, aber der Hinweis war überflüssig, denn im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür, und Fruth’ Leibgardisten, Don und Harry, marschierten mit über dem Kopf erhobenen Armen hintereinander heraus. Die Tür fiel ins Schloß. Die Gorillas ließen die Arme sinken und blickten sich verblüfft an.
    »Ich kaufe mir den Jungen!« tobte ich und steuerte die Tür an.
    »Geh zur Seite, Don!«
    Die Leibgardisten beachteten mich ebensowenig wie ihr Chef. Don, ein plumper Kerl mit einem beginnenden Bauch, hielt mich am Arm fest.
    »Er hat ‘ne Kanone«, sagte er.
    Weder Don noch Harry schleppten Schießeisen mit sich herum. Ihre Ausrüstung bestand aus Totschlägern und stehenden Messern. Ich wußte, daß sie beide mit Pistolen umzugehen verstanden, aber Matthew Fruth schätzte es nicht, wenn irgendwer in seiner Umgebung eine Kanone trug, ausgenommen er selbst.
    »Hau ab, Don!« zischte ich. Ich glaube, er wunderte sich mächtig, als der belächelte Lad Hoggen seinen Arm packte und ihn herumwirbelte, allerdings fand 'er erst Zeit dazu, als er längst zusammen mit den Trümmern eines Stuhles auf der Erde lag.
    Mit einem Fußtritt öffnete ich die Tür des Hinterzimmers. Ich sah James McCoon und Matthew Fruth, die beide sehr bleich an der Wand lehnten, sah den Rücken des Fremden und seine Hand, die mit solcher Wucht in Fruth' Gesicht klatschte, daß dem Gangsterboß von Bedford der Kopf wackelte.
    Der klatschende Schlag fiel in dem Augenblick, in dem ich ins Zimmer plätzte. Einen Sekundenbruchteil später sah ich nicht mehr den Rücken des Fremden, sondern sein Gesicht und die Pistole in seiner Hand. Trotz der Schnelligkeit, mit der er herumgewirbelt war, blieb sein Gesicht unbewegt. Nur in seinen Augen glühte ein Funken, als lodere ein Feuer unter einer dicken Eisschicht.
    »Schon erholt?« fragte er ruhig. Ich marschierte auf ihn zu.
    »‘raus!« sagte er.
    Ich ging weiter, vorbei an dem runden Tisch, an dem Fruth mit seinen Leuten zu sitzen pflegte und auf dessen Platte eine Pistole lag. Matthews Pistole, wie ich später erfuhr. Der Fremde hatte ihn gezwungen, sie dorthin zu legen.
    Der Mann hob seine Kanone, eine schwere, prächtig gepflegte Luger, leicht an. Ich ging weiter.
    Er zog ein wenig die Augenbrauen hoch, als amüsiere ihn meine Hartnäckigkeit, und als ich auf Reichweite an ihn heran war, tat er genau das, was ich erwartet hatte. Er riß die Luger hoch, um mir den Lauf an den Schädel zu schlagen.
    Ich hatte gewußt, daß ein Mann, dem es schon einmal gelungen war, mich mit zwei Boxhieben aus dem Wege zu räumen, beim zweitenmal nicht so massive Mittel wie eine Kugel benutzen würde.
    Niemand begeht unnötig einen Mord vor Zeugen.
    Ich fing seinen Hieb mit dem Unterarm ab und zwar so, daß sein Handgelenk auf meinen Unterarmknochen prallte. Bei einem solchen Zusammenprall ist es fast unmöglich, festzuhalten, was man in der Hand hält, und da der Fremde mich unterschätzte, weil ich es ihm einmal leichtgemacht hatte, mochte er den Griff der Luger nicht besonders fest umklammert haben.
    Die Waffe flog in einem Bogen über meine Schulter hinweg auf die Erde.
    Das Reaktionsvermögen des Mannes war großartig. Er verlor nicht eine Sekunde, sondern schlug sofort links zu und traf meine Magengrube nicht schlecht. Ich krümmte mich ein wenig, und er benutzte die Gelegenheit, nach Fruth’ Pistole auf dem Tisch zu greifen.
    Ich ließ ihm die Chance nicht, schoß aus der gekrümmten Stellung heraus einen Haken an sein Ohr ab, der ihn zwei Schritte zurück — und aus der Reichweite des Schießeisens warf.
    Er kapierte sofort, daß er mich seinerseits nicht an die Kanone heranlassen durfte, startete

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