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0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr der Unterwelt
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und nahm es nicht weiter übel. Sie hatten meine Habseligkeiten sichergestellt, rückten sie heraus und gaben mir ein anderes Zimmer.
    Ich riß mir den dreckigen Anzug vom Leibe und stieg unter die Dusche.
    Während ich mich abtrocknete, läutete das Telefon.
    Der Portier meldete den Besuch von drei Gentlemen.
    »Wie heißen die Jungs?«
    Ich konnte hören, wie er nach den Namen fragte. Dann sagte er: »Ein Mr. Pash Mardo!«
    »Sie sollen warten. Ich komme in fünf Minuten herunter.«
    Ich stürzte mich in den zweiten Anzug, band mir eine noch grellere Krawatte um und ging hinunter.
    Der Portier teilte mir mit: »Die Gentlemen sind in die Hotelbar gegangen.« Sie saßen auf den Hockern und beschäftigten den Mixer. Ich erkannte Pash Mardos schmalen schwarzhaarigen Schädel und auch Sid Corners kleiderschrankbreites Kreuz. Den dritten Burschen kannte ich nicht, aber er sah nicht ungefährlicher aus als die beiden anderen.
    »Hallo!« grüßte ich und schwang mich auf den Hocker neben Corner.
    Corner drehte zur Begrüßung seinen Bullenschädel und glotzte mich wortlos an. Pash Mardo ließ flüchtig seine Zähne aufblitzen, während der dritte Mann, dessen Gesicht zernarbt war, dumpf in sein Glas starrte und von mir keine Notiz nahm.
    »Gib mir einen Soda-Flip!« befahl ich dem Mixer. »Ich vertrage keinen Alkohol zur frühen Stunde.«
    »Und dann verschwinde für fünf Minuten!« setzte Mardo hinzu. »Unsere Besprechung geht dich nichts an.«
    »Jawohl, Sir! Selbstverständlich, Sir«, antwortete der Mixer hastig. Für ihn waren wir Männer, denen man besser nicht widersprach. Er mixte meinen Soda-Flip in Rekordgeschwindigkeit und trat den Rückzug in die Hotelhalle an. Mardo wandte sich mir zu.
    »Die Bullen haben dich also laufenlassen«, stellte er fest.
    Ich trank von meinem Flip und nickte dazu. »Dämliche Frage! Trage ich vielleicht Sträflingskleidung? Glaubst du, sie hätten mich nur für einen Drink beurlaubt?«
    Er starrte mich aus seinen schwarzen Augen wütend an.
    »Eines Tages werde ich dir dein freches Maul mal stopfen«, knurrte er.
    »Los«, antwortete ich. »Warum versuchst du es nicht jetzt?«
    Sid Corner lachte grunzend.
    »Er macht dich fertig, der Junge!« rief er Mardo zu. Klar, daß sich die Gorillas der großen Bosse nicht besonders grün waren.
    Pash Mardo schluckte seine Wut hinunter.
    »Burry, Arrago und Kelly schicken uns zu dir. Sie glauben, daß du ihnen eine Menge zu erzählen hast. Arrago und Kelly sind mächtig über Burry hergefallen, als sie erfuhren, daß du von den Cops geschnappt wurdest. Sie waren von Anfang an dagegen, daß Burry ein New Yorker Greenhorn für den Job engagierte.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Es kann jedem passieren, daß eine Arbeit nicht auf Anhieb gelingt. Da eure Chefs so gut informiert werden, daß sie euch zu mir schicken können, kaum daß die Polizei mich hat laufenlassen, so werden sie auch wissen, daß die Cops mir nichts nachweisen konnten. Warum also die Aufregung?«
    »Du hast eine anständige Anzahlung für die Arbeit erhalten, aber du hast nichts dafür geleistet. Die Bosse werfen ihr Geld nicht zum Fenster hinaus!«
    Ich schüttelte den Kopf. »By Jove, je reicher die Leute sind, desto kleinlicher werden sie. — Bestelle den Kanonen, Pash, ich würde die Arbeit schon noch durchführen. Ich habe noch nicht vierundzwanzig Stunden gebraucht, um an Breadcock heranzukommen. Ich werde auch zum zweitenmal an ihn herankommen. Die Bosse können ruhig schlafen. Sie erhalten den Gegenwert für ihr Geld.«
    »Du bist also Breadcock begegnet?«
    »Ja«, knurrte ich knapp.
    »Aber du hast ihn nicht umlegen können?«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich habe es nicht geschafft. Er hielt ein Schießeisen in den Händen, und ich hielt eines, aber seine Kanone funktionierte besser.« Mardo stieß ein hartes, metallisches Lachen aus.
    »Ein Greenhorn bist du. Arrago hatte recht, als er dich so nannte.«
    »Shut up, du Salonganove!« fuhr ich ihn an. »Du hast dich bis heute nicht einmal auf eine Meile an Breadcock herangetraut. Ein halbes Dutzend Cops aller Klassen haben schon versucht, den Kerl auf den Rücken zu legen — mit dem einzigen Erfolg, daß sie selbst zehn Fuß unter der Erde liegen. Ich bin geradezu stolz darauf, daß ich ihm entwischt bin, nachdem die Sache von Anfang an schieflief.«
    Wieder grunzte Sid Corner sein Lachen.
    »Dich hätte er mit Haut und Haaren gefrühstückt, Pash! Solche auf Hochglanz polierten Typen wie du sind seine

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