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0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr der Unterwelt
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Lakes-Leuten fertig wirst. Rechne nicht auf mich. Solange das Kind in Gefahr ist, kann ich mich nur auf Breadcock konzentrieren.«
    »Fred« nickte stumm und bearbeitete wütend seinen Meißel. Als wir den ersten Stein aus dem Gefüge gebrochen hatten, kamen wir schneller vorwärts. Die Tatsache, daß wir durch die entstandene Öffnung das lackierte Metall eines schweren Tresors schimmern sahen, gab uns neuen Eifer. Etwa eine halbe Stunde später hatten wir eine Öffnung in die Mauer gebrochen, die groß genug war, daß sich ein Mensch durchwinden konnte.
    Ich ließ den Hammer fallen.
    »Fertig«, stöhnte ich. Die letzten herausgebrochenen Steine räumten wir nicht mehr zur Seite. Ich nahm die Karbidlampe und stieg nach oben.
    Breadcock, Kitty Welson und Hammond Lakes warteten im Dunkel. Lakes hatte sich in eine Ecke gekauert und schien eingeschlafen zu sein. Auch Kitty Welson hatte sich eine Ecke gesucht und hielt die Augen geschlossen.
    Einzig James Breadcock lehnte in der gleichen Haltung, in der ich ihn vor fast drei Stunden verlassen hatte, am Tisch. Seine Augen glitzerten im Licht der Lampe.
    Das Kind saß auf dem Tisch, hatte den Kopf an die Schulter des Mannes gelehnt und schlief.
    »Wir sind fertig«, sagte ich.
    Lakes öffnete die Augen, ächzte und raffte sich auf.
    »Fertig?« fragte er gierig.
    Ich sah, daß auch Kitty Welson die Augen geöffnet hatte, aber sie behielt ihre zusammengekauerte Haltung bei.
    Breadcock knurrte: »Okay!« Er nahm das Kind auf den Arm. Der Junge wurde nicht wach. Sein Kopf sank auf Breadcocks Schulter.
    »Gib ihm die Tasche!«
    Jetzt stand auch die Frau auf. Ich ging zu ihr hin und nahm ihr die Aktentasche ab, die sehr schwer war.
    »Du bleibst oben, wie ab gesprochen«, knurrte Breadcock. Er machte eine Kopfbewegung. »Geh vor, Lad!«
    Zum zweitenmal leuchtete ich ihm durch den Gang. Hammond Lakes folgte uns als dritter.
    An der Mauer brannten die Taschenlampen. Lakes drängte sich vor, riß Kid die Lampe aus der Hand und leuchtete in den Raum. Vor Erregung stotterte er.
    »Alles richtig. Sie haben keine Alarmeinrichtung. Ich weiß es. Du kannst dich an die Arbeit machen!«
    Breadcock schob ihn mit der freien Hand zur Seite. Wieder suchte sein Blick mich.
    »Geh rein, Calligan!«
    Ich bückte mich und wand mich durch die Öffnung.
    Der Tresorraum der Bank war nicht größer als ein gewöhnliches Zimmer. Die linke Seite enthielt Stahlfächer für die Kundendepots, der eigentliche Tresor, ein massiver Geldschrank von sieben Fuß Höhe, fünf Fuß Breite, stand an der Stirnwand. Im übrigen befand sich nur ein mittelgroßer Tisch aus Metall im Raum, der wahrscheinlich zur Geldsortierung diente.
    Das Monster zwängte sich durch die Öffnung, ohne den Boy vom Arm zu lassen. Er baute sich vor dem Schrank auf.
    »Komm näher!« knurrte Cr. »Ich brauche Licht!«
    Ich leuchtete ihm mit der Karbidlampe. Mit der rechten Hand tastete er die Fugen ab und brummte Unverständliches vor sich hin.
    Lakes, Kid und die anderen drängten sich durch die Maueröffnung. Das Monster drehte den schweren Schädel.
    »Raus!« knurrte er. »Ihr stört mich!« Kid und der andere Lakes-Mann zogen sich sofort zurück. Hammond Lakes selbst wollte bleiben, aber Breadcock bellte ihn an.
    »Gilt auch für dich!«
    Lakes hageres Gesicht schwoll vor Wut an. Breadcock runzelte die dicken Augenbrauen. Zwei Sekunden lang starrten die Männer sich an. Dann trat Lakes den Rückzug an.
    »Pack die Tasche aus!«
    Ich stellte die Aktentasche auf den Boden, öffnete sie und holte Breadcocks Werkzeug heraus: seltsam geformte Geräte aus hochwertigstem Stahl, einen Bohrkopf mit einem Satz Bohrer, Feilen, einige Zangen und mehrere flache Schlüssel.
    »Zieh den Tisch heran!« befahl Breadcock.
    Der Metalltisch war schwer. Breadcock machte nicht die geringsten Anstalten, mir zu helfen.
    »Stell die Lampe auf den Tisch! Dreh sie so, daß das Licht voll auf den Schrank fällt!«
    Dann war Breadcock zufrieden.
    »Du kannst abhauen, Calligan!«
    Jetzt, dachte ich.— Nein, noch nicht. Der Junge! Zur Hölle, ich kann doch nicht schießen, wenn er den Jungen hält! Er soll schnell sein! Wenn er sich dreht, treffe ich das Kind.
    Ich zog mich langsam zurück, aber ich kroch nicht durch den Durchbruch in den Gang zurück. Ich blieb neben dem Loch in der Mauer stehen.
    Breadcock löste die Arme des schlafenden Boys von seinem Nacken. Er ließ das Kind auf den Tisch gleiten. Der Junge schlug für einen Sekundenbruchteil die Augen

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