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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Warner-Crozetti
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Augen der Welt.
    Sie pflanzten ihren eigenen Bedarf an Feldfrüchten, züchteten Schafe für die Wolle, gewannen Salz und ernteten Syrup von eigenen Ahornbäumen. Sie bildeten ihre eigene versteckte Welt und folgten ihren widerlichen Gebräuchen.
    Immer der älteste Sohn der respektablen Linie bildete das Familienoberhaupt, die jüngeren Söhne gingen hinaus in die Welt und vermehrten das Familienvermögen.
     

     
    Geisteskrankheiten in der einen oder anderen Form plagten viele von ihnen. Einige hielten sich für Werwölfe oder Vampire. Die Vampire wurden mit zwei Muttermalen wie zwei Zähne an der Kehle geboren, während die Werwölfe ein kleines Mal in Form einer Wolfsspur trugen. Diese Male vererbten sich auch manchmal auf normale Mitglieder der Familie. Sie wurden dann dazu verdammt, ihr Leben in Widderburn zu verbringen.
    Wurden die Kinder der Familien, die außerhalb aufwuchsen, zwölf Jahre alt, brachte man sie nach Widderburn, um sie in die Riten der Teufelsanbeterei einzuführen.
    Später hielt man ihre Erinnerung durch Hypnose wach und übte dann für den Rest ihres Lebens einen ständigen Druck auf sie aus. Es gab wenig Abtrünnige. Von diesen trennte man sich bald mit Hilfe sorgfältig arrangierter Unfälle.
    Jetzt gab es nur noch drei Dillons. Paul trug das Mal des Werwolfes und war vier Jahre nach Widderburn verbannt worden. Henri hatte ihn behandelt und ein Jahr lang, bis zu dem tragischen Zwischenfall in Indien, war er frei gewesen. Jetzt erwartete man von ihm, daß er sich beim dicht bevorstehenden Vollmond wieder verwandeln würde.
    Als Valerie die Wahrheit über ihren Bruder herausgefunden hatte und wußte, wer sie selbst war, hatte sie sich geweigert, Eric zu heiraten. Sie hatte sich nach Widderburn zurückgezogen, aber geweigert, irgend etwas mit den Riten zu tun zu haben. Vor einigen Monaten hatte sich aber das Zeichen des Werwolfes auch an ihrem Körper gezeigt. Sie hatte sich geistig und körperlich gewandelt. Merkwürdige Anfälle von Depressionen überkamen sie. Sie hatte ihren Großvater angefleht, ihr wie Paul zu helfen, aber ihre Gespanntheit und Ruhelosigkeit hatten verhindert, daß seine Therapie wirkte.
    Hier endete das Buch. Campion legte es hin und kehrte in die Welt des gesunden Menschenverstandes und der Wirklichkeit zurück. Er fühlte sich wie zerschlagen und seine Augen brannten. Er ging zum Fenster, zog die Vorhänge zurück, sah den grauen Dunst, der alles überzog und wußte, daß der Tag angebrochen war.
    „Was sagst du zu dem Buch?“ fragte Henri gespannt, als er 4m Frühstückstisch erschien.
    „Alles, was es beweist, ist, daß einige Dillons verrückt waren und daß sie nichts Gescheiteres zu tun hatten, als die anderen verrückt zu machen.“
    „Ist deine Art, dich zu weigern, die Wahrheit zu glauben, nicht eine Art von Manie?“ Henri sprach ruhig, wenn auch mit einer Spur von Ärger.
    „Das menschliche Hirn ist zu merkwürdigen Dingen imstande“, sagte Campion. „Es kann ein menschliches Wesen krank machen, kann es glauben machen, daß schwarz weiß ist.“
    „Dann glaubst du also, alles Böse käme vom menschlichen Verstand allein?“
    „Nein, aber kein normaler, gesunder Menschenverstand wird absichtlich Böses hervorrufen.“
    „Gut, du hast mich einen Augenblick erschreckt. Ich glaubte schon, ich hätte dich falsch beurteilt.“ Henri lehnte sich zurück und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Das Dumme bei dir ist, daß du zuviele Ideen aus Büchern hast und zu wenig praktische Erfahrung“, sagte Paul zu ihm. „Du weigerst dich, etwas zu glauben, weil du sagst, die Gesetze der Genetik verbieten es. Du glaubst, daß es unmöglich ist, wenn auch die Menschheit täglich beweist, daß es ein ‚unmöglich’ nicht gibt.“
    „Hast du gar nichts von dem geglaubt, was du in dem Buch gelesen hast?“ fragte Henri.
    „Eine ganze Menge, Henri. Wenn auch vieles Ausflüchte in den Irrsinn sind.“
    „Wir können durch Argumente nichts gewinnen, Paul“, sagte Henri. „Morgen nacht wird Eric den Beweis mit eigenen Augen sehen.“
    „Ich warte auf etwas mehr als Märchen und halbe Hinweise auf die Wahrheit, die ich nicht selbst sehen kann. Ich kann mir vorstellen, daß ihr beide glaubt, die Wahrheit zu sagen, aber ich brauche ein paar Beweise.“
    „Ich habe dir schon gesagt, daß du warten mußt, bis es soweit ist. Wirst du hierbleiben und uns helfen?“ Henri bat förmlich.
    „Ich kann nicht deshalb ablehnen, weil ich nicht daran glaube, was

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