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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollen«, erwiderte er.
    »Ich habe vor Privatdetektiven sehr viel Respekt. Es ist ein harter Job, manchmal auch undankbar.«
    Ich erzählte ihm das gleiche, was ich schon in Todd Donats Eissalon losgeworden war und stellte dem Rechtsanwalt ähnliche Fragen. Ich bemerkte, wie er sich alle seine Antworten reiflich überlegte.
    War das nur eine Angewohnheit? Oder hatte Peter Lookinland etwas zu verbergen? Er behauptete, Zohra Grant wäre wegen einer Rechtsauskunft bei ihm gewesen. In Einzelheiten wollte er nicht gehen.
    War das ein Grund für Zohra, seine Telefonnummer in ihrem Notizbuch rot anzustreichen? Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Rechtsanwalt nicht mit offenen Karten spielte.
    Was verheimlichte er mir? Um wieviel mehr wußte er, als er mir erzählte? Bestand ein Zusammenhang zwischen ihm und den Mördern? Zwischen ihm und dem Mord?
    Er hob die Schultern. »Ich fürchte, ich bin Ihnen keine große Hilfe, Mister Ballard.«
    »Tja, scheint so«, sagte ich ernst. »Meines Erachtens liegt das wohl in erster Linie daran, daß Sie mir nicht helfen wollen.«
    Er funkelte mich zornig an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Daß Sie bewußt Informationen zurückhalten.«
    »Ich kann mit Ihnen nicht über alles sprechen, das werden Sie einsehen. Ich bin meinen Klienten gegenüber zum Schweigen verpflichtet.«
    »Auch toten Klienten gegenüber?«
    Er biß sich auf die Unterlippe, schien nachzudenken, einen inneren Kampf mit sich auszutragen. Schließlich nickte er.
    »Na schön«, sagte er und begab sich zu seinem Schreibtisch.
    Ich war gespannt auf das, was er mir nun präsentieren würde. Er öffnete die oberste Lade, griff hinein, riß eine Luger-Pistole heraus und ließ mich in deren schwarzes Mündungsauge blicken. »Hände hoch, Tony Ballard!« Mir blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Ein verdammter Fall war das.
    ***
    Vicky Bonney saß in einem bequemen Sessel und blickte nachdenklich zum Fenster hinaus. Vor ihrem geistigen Auge schien ein Film abzulaufen, dessen Enden zusammengeklebt waren.
    Immer wieder sah sie dasselbe. Am Anfang stimmte die Schärfeneinstellung noch nicht, und Vicky sah alles ziemlich verschwommen, doch von Mal zu Mal wurde das besser.
    An diesen Wiederholungen schärfte sich Vickys Erinnerung. Sie sah jetzt Dinge klar, die ihr nach dem Erwachen aus der Ohnmacht nicht eingefallen waren.
    Als sie in Zohras Wohnung gewesen war, hatte sich die Übergardine verdächtig gebauscht, und dann war alles sehr schnell gegangen. Eine Hand hatte die Gardine zur Seite gefegt.
    Den Mann hatte Vicky Bonney nicht sehen können, aber an seine Hand erinnerte sie sich nun ganz deutlich. An die Hand mit dem goldenen Siegelring. Initialen hatten sich darauf befunden: PL.
    Peter Lookinland? Vicky erschrak. Verrannte sie sich da nicht in eine falsche Idee? Waren es wirklich die Initialen PL gewesen, die sie gesehen hatte? Konnte der Rechtsanwalt Peter Lookinland einer der beiden Männer gewesen sein, die über sie herfielen und sie niederschlugen?
    Der Anwalt – ein Mörder? Irgendwie widerstrebte es Vicky Bonney, dies als Tatsache anzunehmen, aber sie fand, daß Tony Ballard davon Kenntnis haben sollte.
    Vielleicht stieß er im Verlaufe der Ermittlungen auf jemanden, der einen solchen Siegelring trug. Vicky stand rasch auf und begab sich zum Telefon.
    Sie hob ab, und das Mädchen in der Zentrale meldete sich fast augenblicklich. Vicky Bonney nannte die Nummer des Autotelefons und wartete, doch Tony meldete sich nicht.
    Er befand sich zur Zeit also nicht in seinem Wagen. War er noch bei Todd Donat, den er zuerst aufsuchen wollte, oder schon bei Peter Lookinland? Vicky legte ratlos auf.
    Sie ging im Zimmer auf und ab, überlegte, ob sie bei Donat oder Lookinland anrufen sollte. Als sie dann wieder nach dem Telefonhörer greifen wollte, klopfte es.
    Vicky begab sich zur Tür und öffnete. Draußen stand – sie war überrascht, ihn wiederzusehen – David Newland, der Prediger der
    »Freunde der Erleuchtung«. Er wirkte verstört und aufgeregt.
    Seine dünnen Hände zitterten. Er starrte Vicky mit großen Augen an. »Miß Bonney, Gott, bin ich froh, daß Sie zu Hause sind.«
    »Mister Newland, kommen Sie herein. Warum sind Sie denn so aufgeregt? Wie haben Sie mich gefunden?«
    Er trat ein. Immer wieder wollte er seine Finger verschränken, doch es gelang ihm nicht. »Ich fand Mister Ballards Telefonnummer im Telefonbuch, rief an, und man sagte mir, Sie hätten hier ein Ausweichquartier

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