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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mister Donat«, begann ich. »Ein kaltblütiger Mord. Zwei Männer führten die Tat aus. Sie wollten sie als Unfall tarnen, schlugen das Mädchen nieder, entkleideten es, legten es in die Badewanne und warfen das elektrische Heizgerät hinein.«
    Todd Donat schüttelte fassungslos den Kopf. »Auf was für Ideen manche Leute kommen.«
    »Oh, diese Mordart ist nicht neu, Mister Donat.«
    »Ich höre davon zum erstenmal.«
    »Sie gehen wohl selten ins Kino.«
    »Richtig, sehr selten. Wie heißt das Mädchen, das ermordet wurde, Mr. Ballard?«
    »Zohra Grant. Ich bin hier, weil Ihre Telefonnummer in ihrem Notizbuch steht und rot unterstrichen ist.«
    »Zohra Grant…« Er dachte nach. »Ach ja, ich erinnere mich. Ein hübsches schwarzhaariges Mädchen.«
    »Genau.«
    »Sie war hier, als wir den ersten Tag geöffnet hatten. Ich unterhielt mich sehr gut mit ihr, und sie sagte zum Abschied, meinen Salon müsse sie sich merken, denn sie hätte noch nirgendwo ein besseres Eis gegessen. Sie fragte mich, ob ich größere Portionen auch ins Haus liefern würde, und ich sagte ja. Daraufhin ließ sie sich von mir meine Telefonnummer geben, und sie sagte, sie würde davon bestimmt einmal Gebrauch machen.«
    Eine simple Erklärung. Aber war sie korrekt? Welchen Grund sollte Todd Donat haben, mich zu belügen? Er schien mit dem Mord an Zohra Grant nichts zu tun zu haben, machte einen harmlosen, seriösen Eindruck auf mich.
    Hatte ich eine Veranlassung, an seinen Worten zu zweifeln?
    Nein, eigentlich nicht. Trotzdem ging ich noch nicht. Es gab noch drei weitere rot unterstrichene Telefonnummern in Zohra Grants Büchlein, und mir waren die dazugehörigen Namen bekannt: Peter Lookinland, Tab Darren und James Hunter.
    Um die beiden letzten kümmerte sich Mr. Silver. Tab Darren besaß eine Diskothek in Soho. Welchen Beruf James Hunter ausübte, entzog sich unserer Kenntnis.
    Ich nannte die drei Namen und fragte den Eissalonbesitzer italienischer Abstammung, ob er einen dieser Männer kenne. Todd Donat schüttelte den Kopf, nachdem er gründlich nachgedacht hatte.
    »Nein, Mister Ballard, tut mir leid, diese Namen sind mir fremd.«
    »Warum wurde Zohra Grant Ihrer Meinung nach wohl ermordet, Mister Donat?« fragte ich.
    »Ich habe keine blasse Ahnung«, antwortete er, und ich hatte keinen weiteren Fragen mehr an ihn.
    Das Rätsel blieb weiter bestehen, und die Zeit drängte. Die Ghouls saßen mir gewissermaßen im Nacken. Ich mußte mich bald um sie kümmern.
    ***
    Ich betrat das Vorzimmer der Anwaltspraxis. An einem gläsernen Schreibtisch saß ein überaus attraktives Mädchen, das sofort die Brille verschwinden ließ, als es mich sah. Ihr Lächeln war zauberhaft. Sie hatte die regelmäßigsten, blitzweißesten Zähne, die ich je gesehen hatte.
    »Tony Ballard«, sagte ich. Mehr brauchte ich nicht zu sagen.
    »Mister Lookinland erwartet Sie, Mister Ballard«, sagte sie.
    Ich hatte den Rechtsanwalt vom Hotel aus angerufen.
    »Diese Tür«, sagte das Mädchen, und ich begab mich in Peter Lookinlands Allerheiligstes. Das Büro war nicht viel kleiner als die Halle des Paddington-Bahnhofs.
    Die Wände waren mit Holz getäfelt. Meine Füße versanken in einem knöcheltiefen Teppich. Es gab nicht bloß ein Fenster, sondern eine ganze Glasfront, durch die das Tageslicht hereinflutete.
    Die Klubgarnitur aus teurem Büffelleder gefiel mir sehr gut. Ich muß sagen, mir gefiel eigentlich alles – das Mädchen im Vorzimmer, dieses geschmackvoll eingerichtete Büro, der herrliche Ausblick über Soho…
    Nur eines gefiel mir nicht, und das war Peter Lookinland. Wir hatten nicht die gleiche Wellenlänge, das spürte ich sofort. Der Mann sah gut aus, war schlank, trug einen kaffeebraunen Maßanzug mit Weste, und sein Gesicht war höhensonnengebräunt.
    Irgend etwas störte mich an ihm. Er trug einen Siegelring an der rechten Hand. Mir fielen die verschlungenen Initialen PL auf. Er schien mich nicht zu mögen.
    Vielleicht hatte er eine allgemeine Animosität gegen Privatdetektive, oder lehnte er nur meine Person ab? Er versuchte die Abneigung zu überspielen, erhob sich und kam freundlich lächelnd auf mich zu.
    Seine Mitarbeiterin mußte ihm über die Gegensprechanlage ganz schnell mitgeteilt haben, wer auf ihn zukam, denn er nannte mich bei meinem Namen, obwohl wir einander nie zuvor gesehen hatten.
    »Ich werde Ihre kostbare Zeit nicht lange in Anspruch nehmen, Mister Lookinland«, versprach ich.
    »Oh, ich nehme mir für Sie Zeit, soviel Sie

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