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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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informierten Quelle eine interessante Neuigkeit. Eigentlich handelt es sich um zwei Neuigkeiten, die durch Ihr Erlebnis mit dem Ghoul großes Gewicht erhalten haben, Tony.«
    »Ich bin gespannt wie ein Regenschirm, Partner.«
    »Heute nachmittag fand eine Trauerfeier auf einem kleinen Friedhof statt«, berichtete Peckinpah. Er nannte den Namen des Gottesackers. Ich wußte, wo das war. »Die Witwe hatte den Wunsch, ihren verstorbenen Mann in der Aufbahrungshalle noch einmal zu sehen. Man öffnete den Sarg, und es lag eine von einem Ghoul verwüstete Leiche darin.«
    »Das muß für die Frau ein furchtbarer Schock gewesen sein«, sagte ich.
    »Nicht nur für die Witwe. Es fielen noch ein paar andere Personen in Ohnmacht.«
    »Und Neuigkeit Nummer zwei? Spielt hierbei auch ein Ghoul eine Rolle?«
    »Allerdings. Ein Mädchen wurde in ihrer Wohnung von einem Ghoul attackiert und grausam ermordet. Angie Lampert hieß sie.«
    Der gewissenhafte Industrielle lieferte mir die Adresse gleich mit.
    Ein Haus in Soho, nicht weit weg von hier. »Der Nachbar hörte ihre verzweifelten Hilfeschreie und wollte helfen, wurde von dem Monster aber niedergeschlagen. Für Angie Lampert hätte der Mann, Gordon Pinsent ist sein Name, jedoch nichts mehr tun können, denn als er die Wohnung seiner Nachbarin betrat, lebte das Mädchen nicht mehr.«
    »Dreimal Ghouls an einem einzigen Tag, das ist ein bißchen viel«, sagte ich.
    »Ich fürchte, da kommt eine unangenehme Aufgabe auf Sie zu, Tony«, bemerkte Tucker Peckinpah. »Ihnen bleibt nicht viel Zeit für die Aufklärung des Mordes an Zohra Grant.«
    »Sieht so aus.«
    »Verzetteln dürfen Sie sich nicht. Wenn Sie die Mörder heute nicht erwischen, sollten Sie die Arbeit vorläufig der Polizei überlassen und sich auf die Ghouls, Ihr eigentliches Aufgabengebiet, konzentrieren.«
    »Mach’ ich«, sagte ich.
    »Ich halte Sie auf dem laufenden. Falls sich irgend etwas Neues ergibt, erfahren Sie es von mir umgehend.«
    »Dafür bin ich Ihnen dankbar, Partner.«
    »Jeder von uns muß sein Scherflein dazu beitragen, damit es zu keinen übermäßigen schwarzen Auswüchsen kommt.«
    Ich bog um die Ecke. »Ich bin am Ziel, Partner.«
    »Viel Erfolg.«
    Wir beendeten das Gespräch, ich stieg aus und betrat den Eissalon, dessen Fassade grellbunt bemalt war. Direkt sommerliche Gefühle bekam man bei ihrem Anblick.
    Wenn eine Hitzewelle die andere ablöste, bekam man hier garantiert keinen Platz. Heute hätte ich unter fünfzehn leeren Tischen wählen können. Nur insgesamt drei Personen löffelten Eis. Ein Mann und zwei Frauen. Bananen-Split, Yoghurt-Becher, Coup Melba.
    Viele weitere dekorative Servierkompositionen waren ringsherum abgebildet, und rechts unten klebte immer der Preis.
    Für das, was Todd Donat bot, war er nicht teuer. An den Wänden hingen Bilder: die Wahrzeichen europäischer Hauptstädte – Riesenrad, Eiffelturm, Collosseum, Atomium…
    Dazwischen gab es viele Spiegel, die den Salon noch größer erscheinen ließen, als er war. Zwei hübsche Mädchen in Phantasieuniformen standen hinter den Behältern, in denen sich das bunte Eis befand, und hätten gern etwas für mich getan.
    Erwartungs- und hoffnungsvoll blickten sie mich an. Vielleicht waren sie am Umsatz beteiligt.
    »Was darf es sein?« fragte mich eine der beiden.
    »Kein Eis«, antwortete ich lächelnd. »Ich möchte zu Mister Todd Donat. Ist er hier?«
    »Einen Augenblick.«
    Das Mädchen verschwand durch eine Tür. Als sie sie öffnete, war das Brummen einer Eisrührmaschine zu hören. Ich brauchte nicht lange zu warten. Das Mädchen erschien wieder und brachte einen kleinen Mann mit schwarzen Haaren, dunklen Augen und römischer Nase mit.
    Ich war sicher, daß seine Vorfahren nicht Donat, sondern Donatelli oder so ähnlich geheißen hatten. Für mich war dieser Mann – obwohl Engländer – der typische Italiener.
    Er begegnete mir mit vorsichtiger Reserviertheit. »Ja, bitte?«
    »Mein Name ist Tony Ballard, Sir. Ich bin Privatdetektiv. Kann ich Sie unter vier Augen sprechen?«
    Donat streifte die Mädchen mit einem kurzen Blick, nickte und sagte: »Kommen Sie, Mister Ballard.«
    Er führte mich in sein unordentliches, kleines Büro und bot mir Platz an. Er meinte, das Geschäft würde erst im nächsten Monat anlaufen. Es klang so, als wollte er sich dafür entschuldigen, daß er nichts zu tun hatte.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Ballard?« fragte er dann.
    »Unweit von hier, in Soho, wurde ein Mädchen ermordet,

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