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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hin. Selbst wenn die beiden elefantengroßen Spinnen sich gegenseitig bekämpften, rettete ihn das nicht. Die überlebende würde ihn dennoch erwischen. Denn er konnte hier nicht weg. Der einzige Ausweg, der ihm blieb, war der Sprung in die Tiefe.
    Spring, flüsterte eine Stimme in ihm. Wirf dein Leben weg. Das gibt mir die Chance, deine Seele zu bekommen…
    Coch schüttelte sich. Was bedeutete das alles?
    Die Spinnen kamen jetzt zu zweit auf ihn zu. Sie bekämpften sich nicht. Offenbar waren sie zu dem Schluß gekommen, daß geteilte Beute besser als gar keine Beute war.
    Gryf… Teri… kommt zurück und helft mir! durchfuhr es ihn. Er wußte nicht, ob er seine Gedanken laut schrie oder nur dachte. Aber wer sollte ihn hören?
    Es war doch alles so sinnlos…
    Er wich bis an die Kante des Felsplateaus zurück und sah nach unten. Der Abgrund gähnte.
    Plötzlich flimmerte zwischen ihm und den Riesenspinnen die Luft.
    Gryf kam!
    Aber kaum, daß er aus dem Nichts erschien, sank er bewußtlos zusammen.
    Eine der beiden Spinnen stoppte ab. Ihre Greiffüße betasteten den blonden Mann im Jeansanzug.
    Im gleichen Moment zischte etwas Silbernes durch die Luft.
    Der vorhin von Gryf geschleuderte und verwandelte Silberstab. Er war ein kleines, geflügeltes Ding mit riesigen Reißzähnen und verbiß sich jetzt im Schädel der Spinne. Die richtete sich halb auf, begann zu zucken und zu tanzen, raste hin und her und versuchte den silbernen Peniger abzuschütteln, der sich fest verbissen hatte.
    Aber die andere Spinne kam immer näher auf Coch zu.
    Er sah wieder nach unten. Aber er wollte nicht sterben! Nicht hier und nicht so. Doch blieb ihm noch eine andere Möglichkeit? Nein, sagte sein Verstand.
    Nein, sagte die Stimme in ihm. Spring!
    Die Riesenspinne war nur noch zwei ihrer weittragenden Schritte entfernt. Bob Coch zitterte. Wie durch Nebelschleier sah er die andere zusammenbrechen und immer noch heftig zucken. Was nützte es ihm?
    Nur ein Schritt zurück… Absturz… ein einfacherer Tod als das Sterben zwischen den Beißzangen der Spinne…
    Da glaubte er seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Da war eine Hand! Sie kam aus der Tiefe, tastete nach seinem Fuß und packte zu! Und sie riß ihn einfach über die Felskante!
    Der Pilot schrie gellend auf und stürzte in die Tiefe.
    ***
    Asmodis trat aus dem Felsen hervor, in dem er verborgen gewartet und gelauert hatte. Der Fürst der Finsternis schnellte sich vor, rammte die Riesenspinne mit seinem Körper.
    Jeder unbefangene Beobachter hätte es für Wahnsinn halten müssen. Aber im gleichen Moment, als Asmodis den Spinnenleib berührte, platzte dieser auf. Die Art, in der Asmodis beschaffen war, vertrug sich nicht mit der Körperstruktur der Riesenspinne. Gelber stinkender Brei floß zwischen den Rissen und Sprüngen ihres Leibes hervor. Die Spinne sackte sterbend in sich zusammen. Die gelbe, zähe Körperflüssigkeit brodelte und kochte. Ätzende Dämpfe stiegen auf. Während die Masse verdampfte und sich auflöste, fraß sie einen Krater in den Boden der Felsplattform.
    Asmodis beugte sich über die Plateaukante. Aber von Bob Coch war nichts mehr zu sehen.
    Der Fürst der Finsternis ballte die Fäuste, dann wandte er sich um und stampfte auf die andere Spinne zu, die langsam verendete. Er packte zu und riß das geflügelte Silbertier aus dem Spinnenschädel. Die Riesenspinne starb sowieso.
    Das geflügelte Stabwesen schnappte mit seinen langen Zähnen auch nach Asmodis. Doch der Gehörnte murmelte einen Zauberspruch. Schlagartig verwandelte sich das Silberwesen, wurde wieder zu Gryfs Stab. Aber auch dieser Zustand hielt nicht lange an. Aus dem Stab wurde eine siebenschwänzige Peitsche, die Asmodis zusammenrollte und fest um seinen Unterarm wand.
    Dann ging er langsam auf den bewußtlosen Gryf zu.
    »Was fange ich jetzt bloß mit dir an, bei Luzifers Hörnern?« knurrte er. »Du paßt mir gar nicht in den Plan. Aber vielleicht… Vielleicht kann ich dich zur Zusammenarbeit zwingen. Gemeinsam dürfte es uns leichterfallen, Ash’Naduur wieder unter Kontrolle zu bringen. Aber erst… erst muß ich mich um die anderen kümmern…«
    Er bückte sich. Seine Hände berührten den Fels. Griffen in den Steinboden, zogen etwas daraus hervor. Unter Asmodis’ Händen war der Stein weich und ließ sich formen. Grinsend arbeitete Asmodis steinerne Stränge heraus wie der Töpfer, der mit dem weichen Ton arbeitet und formt. Asmodis formte steinerne Fesseln und schmiedete Gryf damit an

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